Du bist schwanger, fängst vielleicht zum ersten Mal richtig damit an, dich genauer über Lebensmittel zu informieren und fragst dich, ob Creme fraiche in der Schwangerschaft in Ordnung ist?
Hast du schon gehört, dass die pasteurisierte Milch und Milchprodukte unbedenklich für Schwangere sind und keine besonders für Babys gefährliche Krankheitserreger übertragen können?
Oder brauchst du vielleicht einen kurzen Überblick über die erlaubten Lebensmittel in der Schwangerschaft, um zu wissen welche Käse-, aber auch Fisch- und Fleischsorten in der Schwangerschaft erlaubt sind, oder nicht?
Wie wird Creme fraiche hergestellt und eignet sich Schmand als Alternative mit geringerem Fettgehalt?
In diesem Beitrag findest du die Antwort.
Creme fraiche in der Schwangerschaft – Herkunft, Herstellung und Verwendung
Creme fraiche stammt aus Frankreich und ist ein Erzeugnis aus Sauerrahm. Die Herstellung erfolgt aus gesäuerter Kuhmilch und der Fettgehalt muss mindestens 30 % betragen.
Bei der Herstellung werden der Sahne Milchsäurebakterien hinzugegeben, was in großen Tanks gemischt wird, und zwar über 20 Stunden bei einer Temperatur von 20 bis 40 Grad Celsius, wobei der Milchzucker zu Milchsäure umgewandelt wird.
Darf man Creme fraiche in der Schwangerschaft essen? – Durch diesen Vorgang erhält die Creme ihren besonderen Geschmack und die charakteristische Konsistenz und darf in der Schwangerschaft verzehrt werden.
Bei der Herstellung von Creme fraiche sind keine Konservierungsstoffe, Stabilisatoren oder andere Zusätze erlaubt und nach der Fermentation darf die Creme nicht mehr wärmebehandelt werden.
Creme fraiche hat, wie der Name schon sagt, einen frischen und leicht säuerlichen Geschmack und ist beliebter Bestandteil von Saucen und Suppen, in denen sie nicht wie beispielsweise saure Sahne ausflockt.
Schmand und Creme fraiche in der Schwangerschaft – Mit einem nahezu doppelt geringerem Fettgehalt ist Schmand eine gute Abwechslung und Alternative zu Creme fraiche.
Schmand wird aus Sahne und Milchsäure hergestellt und die Milch wird bei der Verarbeitung pasteurisiert.
Du wirst in Deutschland kaum Schmand in den Supermärkten finden, der aus Rohmilch hergestellt wurde. Und wenn es doch der Fall sein sollte, dann steht es auf der Verpackung vermerkt, also stets die Augen offen halten.
In der ländlichen Gegend oder in besonderen Geschäften solltest du vorsichtig sein und nachfragen, ob der Schmand aus Rohmilch hergestellt wurde oder die Milch hoch erhitzt wurde.
Milchprodukte liefern dir wichtige Nährstoffe, wie Proteine, Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium und Kalium, die wichtig für den Muskel- und Knochenaufbau deines Babys sind, weshalb sie auch in der Stillzeit verstärkt auf deinem Speiseplan stehen sollten.
Creme fraiche in der Schwangerschaft – Ein kurzer Überblick der erlaubten und verbotenen Lebensmittel
Da Rohmilchprodukte vom Hersteller gekennzeichnet werden müssen, achte auf die Angaben auf der Verpackung. Wenn du “aus Rohmilch hergestellt” siehst, dann solltest du das Produkt liegen lassen.
Käse aus pasteurisierter Milch ist in der Schwangerschaft in der Regel unbedenklich. Pasteurisiert ist die Milch, wenn sie bei über 70 Grad Celsius bei der Verarbeitung erhitzt wurde.
Bei solchen Temperaturen sterben Keime ab und deshalb sind solche Nahrungsmittel risikofrei.
Parmesan darfst du übrigens auch essen, auch wenn es sich dabei um Rohmilchkäse handelt. Der Grund dafür ist, dass er lange gereift ist, wodurch Listeria diesen Prozess nicht überleben.
Vorsicht ist trotzdem geboten, denn an der Rinde könnten sich Keime ansammeln, die nicht ins Innere durchdringen können, also solltest du vor dem Verzehr unbedingt die Rinde abschneiden.
Milchprodukte aus Rohmilch, Frischkäse sowie alle anderen Käsesorten aus offenen Gefäßen sind tabu, denn dort haben es Mikroorganismen leicht, sich anzusiedeln und zu vermehren.
Verboten ist Blauschimmelkäse wie Gorgonzola, Roquefort, Bavaria Blu sowie Weichkäse mit Rotschmiere wie Limburger und Münster oder Weißschimmelkäse wie Camembert und Brie.
Auch Käse aus Sauermilch, wie die Harzer Rolle, Handkäse und Mainzer Käse, sind für Schwangere tabu.
Erlaubt sind industriell hergestellte Käsesorten wie Hartkäse, Emmentaler, Edamer, Bergkäse, Feta, Hüttenkäse, Greyerzer, Mozzarella, Mascarpone, Ricotta, Schmelzkäse, Käse aus Buttermilch, Schnittkäse wie Tilsiter, Cheddar und Gouda und Ziegenkäse sowie andere Käsesorten aus pasteurisierter Milch. Auch bei einer leckeren Burrata darfst du zuschlagen.
Zu den gefährlichen Lebensmittelinfektionen gehört auch Toxoplasmose, die ebenfalls, besonders in der vorangeschrittenen Schwangerschaft, große Risiken für das Wohl des Babys bringt.
Gesunde Erwachsene bekommen meistens von der Listeriose nichts mit, da das Immunsystem sie erfolgreich bekämpft.
Hat eine Schwangere aber zum ersten Mal eine Infektion erlebt und nicht vorher schon Antikörper dagegen entwickeln können, kann es beim Ungeborenen zu schweren Folgen kommen.
Darunter sind Schäden wie Verkalkungen der Hirngefäße, Entzündung der Netzhaut und Missbildungen möglich oder es kann zur Fehlgeburt kommen.
Auch rohe Fischprodukte wie Sushi, Matjes oder Räucherlachs und gebeizter Fisch können von Listerien befallen sein und deshalb ratet man Schwangeren von ihrem Verzehr ab.
Allerdings ist Fisch eine wichtige Quelle von Nährstoffen. Gegarter Lachs ist in Ordnung sowie Makrele, Hering, Sardine oder anderer gut durchgegarter Fisch. Allerdings solltest du wegen Schadstoffen vom Thunfisch am besten absehen.
Rohes Fleisch wie Carpaccio, Teewurst oder Mettwurst, rohe Salami sowie rohe Eier können auch Krankheitserreger übertragen.
Deshalb solltest du kein Tiramisu oder Mayonnaise auswärts essen. Auch Rührei oder Spiegelei mit flüssigem Eigelb sind wegen der Gefahr vor Salmonellen in der Schwangerschaft tabu.
Leider ist es damit nicht genug, denn auch ungewaschenes Gemüse kann von schädlichen Keimen befallen sein.
Da Gemüse aber wichtig für eine ausgewogene Ernährung ist und wesentliche Vitamine sowie Folsäure liefert, solltest du natürlich nicht darauf verzichten, sondern auf die Hygiene bei der Zubereitung achten.
Abschließende Gedanken
Creme fraiche ist so etwas wie Rahm, kommt aus Frankreich und ist in der Schwangerschaft grundsätzlich erlaubt, denn die Produkte, die man in den Supermärkten finden kann, sind pasteurisiert.
Die frische, leicht säuerliche Creme wird in der Regel aus pasteurisierter Milch hergestellt, also bei der Verarbeitung hoch erhitzt und stellt keine Gefahr für die Übertragung von Krankheitserregern dar.
In diesem Beitrag bin ich auch darauf eingegangen, welche Käsesorten, aber auch welches Fleisch und welcher Fisch in der Schwangerschaft unbedenklich sind und was am besten gemieden werden sollte.
Auch wenn Creme fraiche einen hohen Fettgehalt hat, sollte sie nicht vom Speiseplan, also aus der Suppe oder der Sauce verbannt werden, aber als Brotaufstrich solltest du sie nicht nutzen.
Schmand wäre mit seinem deutlich geringeren Fettgehalt eine gute Alternative zu Creme fraiche. Aber auch Quark und Ricotta können beispielsweise für leckere Abwechslung sorgen. Und da wir schon bei den Cremes sind, wie stehen wir wohl mit Crème Brûlée in der Schwangerschaft?
Solltest du dir trotzdem noch unsicher sein oder dir Gedanken über andere Lebensmittel machen, rate ich dir stets, dich mit deinem Frauenarzt abzusprechen.
Ich wünsche dir sorgloses und appetitliches Schlemmen!
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