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Stillbeziehung – 8 Tipps Für Erfolgreiches Stillen

Stillbeziehung – 8 Tipps Für Erfolgreiches Stillen

Du hast Schwangerschaft und Geburt erfolgreich hinter dich gebracht, alle Herausforderungen überwunden, fühlst bist als Mutter selbst wie neugeboren und bist gerade dabei, im Wochenbett ein ganz besonderes Verhältnis zu deinem Baby aufzubauen – die innige Stillbeziehung nämlich!

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu dem schönsten und anstrengendsten Job der Welt!

Besonders wenn du das erste Mal Mutter geworden bist, hast du dir wahrscheinlich fest vorgenommen, zu stillen, denn du weißt natürlich, dass Muttermilch essenziell ist.

Hast du dich während der Schwangerschaft eine Zeit lang über das Stillen informiert und hast schon eine erste Ahnung davon, welche Stillprobleme es geben kann?

Oder hattest du deinen Stillstart im Krankenhaus und bist darüber hinaus noch ein unbeschriebenes Blatt, was das Thema Stillen angeht?

Vielleicht hast du dir gedacht, dass Stillen die natürlichste Sache der Welt ist, dir deshalb darüber keine weiteren Gedanken gemacht und verbindest damit Entspannung, aber keine wunden Brustwarzen, Milchstau, Milcheinschuss oder Brustentzündung?

Vielleicht hast du auch keine größeren Probleme bei deinem ersten Kind, aber bist verunsichert, dass dein Baby so oft Hunger hat und machst dir Sorgen, ob es satt wird und ob du vielleicht zu wenig Milch hast?

Clusterstillen ist dir dabei ein neuer Begriff?

Hast du dich vielleicht nicht rechtzeitig um eine passende Beratung über das Stillen gekümmert und bereust es jetzt?

Es wird dich wahrscheinlich etwas beruhigen, dass die wenigsten Mütter reibungsloses Stillen erleben, denn das ist ein Entwicklungsprozess, der sowohl von dir als auch von deinem Baby gelernt sein will.

In diesem Beitrag nenne ich dir Tipps und Tricks, wie du die ersten Hürden überwinden und eine harmonische Stillbeziehung mit deinem Kind aufbauen kannst.

Stillbeziehung – Wenn verschiedene Informationen für Verunsicherung sorgen

Da Stillen die natürlichste Art ist, den Säugling zu ernähren und Muttermilch nicht wirklich durch Säuglingsnahrung völlig ersetzt werden kann, empfehlen sogar UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Neugeborene zu stillen, mindestens bis sie sechs Monate alt sind und frühestens nach dieser Zeit, Beikost einzuführen.

Der Statistik zufolge fangen tatsächlich um die 90 % der Mütter nach der Geburt an, ihre Babys zu stillen, allerdings sinkt diese Zahl wenig später drastisch ab.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) schaffen es nur 10 % der Mütter, durch diese ersten sechs Lebensmonate voll zu stillen, denn immer noch herrscht um dieses Thema ziemlich viel Unklarheit.

Es kommt sogar unter dem Fachpersonal, also Hebammen, Ärzten und Pflegekräften im Kranken- und Geburtshaus vor, dass Müttern, die besonders beim ersten Kind auf fachliche Hilfe angewiesen sind, unterschiedliche zum Teil auch gegensätzliche Informationen und Ratschläge gegeben werden.

Beispielsweise kann eine Pflegekraft raten, das Baby nur alle drei bis vier Stunden zu stillen, während eine Hebamme dringend empfiehlt, den Säugling genau nach Bedarf zu stillen.

So werden frisch gebackene Mütter noch mehr verunsichert, worunter dann das Stillmanagement zu leiden hat.

Hinderlich für eine erfolgreiche Stillbeziehung ist auch mangelnde Unterstützung vom Partner und von anderen Familienmitgliedern.

Zwar ist es glücklicherweise nicht mehr so oft der Fall, aber manche Jungväter sind der Meinung, dass das Baby nicht zu oft an die Brust sollte und feste Stillzeiten braucht.

Oder weibliche Familienmitglieder verunsichern die stillende Mutter, wenn sie sich überrascht oder sogar empört über häufiges Stillen geben und behaupten, dass das Baby nicht satt wird und die Mutter nicht genügend Milch hat.

Feste Stillzeiten sind ein Mythos, der sich leider immer noch hartnäckig hält.

Auch solche im Netz kursierenden Angaben, dass ein Säugling normalerweise acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden stillt, können nicht nur verunsichern, sondern auch in die Irre führen.

Vor allem dann, wenn das Baby unruhig oder gar nicht schlafen möchte oder beim Füttern schreit.

Der Magen eines Babys ist nach der Geburt sehr klein, gerade mal so groß wie eine Haselnuss und wächst schon innerhalb von zwei Wochen zur Größe eines Hühnereis heran.

Außerdem hat ein Baby in recht kurzen Abständen auch Entwicklungsphasen, während der es durchaus jede Stunde an die Brust möchte.

Und beim Langzeitstillen, oft abends aber auch zu allen anderen Tageszeiten, kurbelt das Kleine die Milchproduktion an und trinkt auf Vorrat, um danach länger zu schlafen.

Wenn eine junge Mutter dieses Verhalten missversteht und versucht, dass Stillverhalten des Babys zu beeinflussen, führt das oft zum Abstillen, denn die Milchproduktion geht zurück und schmerzhafte Probleme können entstehen.

Halte dich deshalb bitte unbedingt an die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AfS) und stille dein Baby nach Bedarf, also tatsächlich jedes Mal, wenn es an die Brust möchte, denn so wird die Milchmenge optimal reguliert.

Stillbeziehung – 8 Tipps, so kann Stillen gelingen!

Bis heute konnte Muttermilch nicht vollständig kopiert werden.

Mit Muttermilch kannst du dein Kind nicht überfüttern und sie ist perfekt auf die Bedürfnisse deines Babys abgestimmt, weshalb es nach den anfänglichen Schwierigkeiten im Gegensatz zum Zufüttern tatsächlich einfacher ist, zu stillen.

1. Viel Hautkontakt ist wichtig

Beim Stillen geht es nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern auch um die Bindung zwischen dir und deinem Kind.

Bei Hautkontakt wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das sowohl ein enges Mutter-Kind-Verhältnis als auch die Milchbildung fördert.

Sorge während der Stillzeit dafür, dass weder du noch dein Baby gestresst seid und achte auf frühe Hungeranzeichen, damit das Anlegen leichter und angenehmer wird und das Kind nicht zuerst beruhigt werden muss, bevor es seine Stillmahlzeit bekommt.

Wenn das Kleine sich regt, den Mund öffnet, das Köpfchen zur Seite dreht und sogar die Händchen zu Fäusten ballt und in den Mund steckt, kannst du davon ausgehen, dass es Hunger hat, noch bevor es anfängt zu weinen und zu schreien, denn das sind späte Hungersignale, zu denen es nicht unbedingt kommen muss.

Du kannst nichts falsch machen, wenn du deinem Baby oft die Brust anbietest.

Macht es euch mit einem schönen Stillkissen bequem und kuschelt so oft wie nur möglich.

2. Sorge für richtiges Anlegen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du dein Baby anlegen kannst. Probier alles aus und schau einfach, was sich gut anfühlt.

Das Stillen sollte keine Schmerzen verursachen, dabei solltest du lediglich ein leichtes Ziehen spüren.

Da das Stillen gelernt werden will, kann es vorkommen, dass das Baby nicht richtig saugt.

Achte darauf, dass es gut durch die Nase atmen kann, den Mund weit offen hat und nicht nur die Mamille, sondern auch einen Teil des Brustwarzenhofs beim Saugen im Mund hält.

Wenn dein Kleines gerne an der Brust nuckelt, ohne zu trinken, dann löse behutsam mit dem Finger seinen Mund von der Brust.

Wunde Brustwarzen gehören zu den häufigen Stolpersteinen am Anfang einer Stillbeziehung, dein Körper braucht auch etwas Zeit, um abzuhärten.

Sorge dafür, dass deine Brustwarzen immer trocken und sauber sind (wenn möglich, nicht sofort wieder ins Hemd einpacken) und nutze, wenn nötig, eine Brustwarzensalbe, Stilleinlagen und Heilwolle, um den Irritationen entgegenzuwirken.

3. Führe regelmäßige Brustmassagen und Brustkompression durch

Deine Hebamme oder deine Stillberaterin werden dir am besten zeigen können, welche Methoden es gibt, deine Brüste zu massieren.

Sie sind ganz einfach und helfen deinem Baby bei der Nahrungsaufnahme.

Nur Sekunden und Minuten sind nötig, damit die Brust stimuliert wird und das Kleine danach leichter daran saugen kann.

Außerdem erleichtern Brustmassagen auch das Abpumpen.

Du solltest dabei warme Hände haben und die Berührungen sanft und angenehm halten.

Eine Möglichkeit ist, deine vollen Handflächen so auf die Brust zu legen, dass sie gegenüberliegen.

Dann schiebst du sie hin und her. Mit deinen Fingerspitzen streichst du dazu sternförmig von der Brust zur Brustwarze hin und über sie hinweg.

Eine andere Methode ist, mit spiralförmigen Bewegungen der Finger sanften Druck von der Brust bis zur Brustwarze auszuüben.

Bei der Brustkompression umfasst du mit einem C-Griff mit einem leichten und gleichmäßigen Abstand zur Brustwarze deine Brust und schiebst sie sanft nach hinten und hältst sie so für ungefähr eine Minute oder länger fest.

Die Brustkompression hilft dabei, die Milchmenge und den Fettgehalt der Milch zu steigern, leichter abzupumpen und saugschwachen Babys das Trinken zu erleichtern.

4. Sorge fürs Wechselstillen

Vielleicht hast du gehört, dass du deinem Kind während des Stillens am besten nur eine Brust anbieten solltest, weil es so nach einer Weile zur fettreicheren Milch kommt?

Fehlanzeige, denn Wechselstillen fördert die Milchbildung.

​Wenn das Baby auf deiner Brust einschläft oder vor sich hin döst, nutze die Gelegenheit und biete ihm die andere Brust an und wiederhole das so lange, wie es trinken möchte.

Das sorgt dafür, dass der Milchspendereflex mehrmals ausgelöst wird.

5. Gönnt euch Ruhe und lasst euch Zeit

Auch wenn es für Uneingeweihte einfach aussehen mag, ist das Stillen am Anfang alles andere als die einfachste Sache der Welt.

Und selten ist es schnell erledigt.

Besonders beim Clusterstillen braucht ihr beide eine bequeme und ruhige Umgebung, denn dann kann das Stillen mitunter Stunden dauern.

Es wird vermutet, dass beim Clusterstillen Babys (wenn sie sogar alle 10 bis 20 Min an die Brust wollen) auf Vorrat trinken, damit sie danach länger schlafen können, denn die Muttermilch ist in spätestens 90 Min verdaut, weil sie so bekömmlich ist.

Deshalb scheint es auch überwiegend abends und nachts zu passieren, aber auch andere Tageszeiten sind normal.

Auf jeden Fall ist das Clusterstillen wichtig für die Milchbildung, also bitte komm nicht auf die Idee, deinem Baby den Schnuller anzubieten, damit es sich beruhigt, wenn dir der Geduldsfaden reißen sollte.

Das Saugbedürfnis des Säuglings kann durch den Schnuller zwar befriedigt werden, allerdings könnte das Baby dies mit einer Stillmahlzeit verwechseln und so an Gewicht einbüßen.

6. Folge keinen starren Regeln

Wie am Anfang dieses Beitrags schon erwähnt, solltest du dich bitte von keinen allgemeinen Regeln oder Durchschnittsangaben verunsichern lassen, denn jedes Baby ist anders.

Also nein, es ist kein schlechtes Zeichen, wenn dein Kleines öfter als acht Mal pro Tag an die Brust möchte.

Auch wenn du beim Stillen keine Schluckgeräusche hörst, muss es nicht heißen, dass dein Baby nicht trinkt oder du nicht genug Milch hast.

Wenn das Kind den Mund weit geöffnet hält, auch den Brustwarzenhof im Mund hat, anfangs hektischere, aber danach langsamere und tiefere Saugbewegungen macht, das Stillen keine Schmerzen verursacht, dann ist alles in bester Ordnung und dein Baby bekommt seine Nahrung.

Beim Stillen bei Bedarf, was sich immer dann anbietet, wenn das Baby nicht dringend an Gewicht zunehmen muss und es keine gesundheitlichen Probleme gibt, weckst du dein Baby nicht auf, damit es stillt und lässt nicht einen Stillplan, sondern dein Kind den Ton angeben.

7. Produkte rund ums Stillen können helfen

Bevor du zu Stillhütchen oder zu einer Milchpumpe aus der Apotheke greifst, um dir bei wunden Brustwarzen Abhilfe und etwas Freiraum vom Stillen zu verschaffen, sprich am besten darüber erstmal mit deiner Hebamme oder Stillberaterin.

8. Trau dich, in der Öffentlichkeit zu stillen

Besonders wenn du dein Baby nach seinem Bedarf stillst, wirst du es kaum umgehen können, in der Öffentlichkeit zu stillen, wenn du unterwegs bist, denn ein Baby kann auf seine Mahlzeit nicht warten.

Mit einem Tuch oder Stillschal kannst du deine Brust und dein Baby vom Umfeld abschirmen.

Auch beim Langzeitstillen solltest du dich nicht davor scheuen, deinem Kind sein Bedürfnis zu erfüllen, denn es geht niemanden etwas an, wie lange du stillst.

Auch wenn dein Kind schon zwei oder drei Jahre alt ist, passt sich die Muttermilch seinen Bedürfnissen an.

Wann du abstillen möchtest, bleibt letztendlich deine Entscheidung.

Abschließende Gedanken

Leider herrscht immer noch ziemlich viel Unklarheit, was das Stillen angeht und besonders Mütter, die ihr erstes Kind bekommen, sind oft verunsichert und brauchen fachliche Hilfe, um die ersten Hürden des Stillens zu meistern.

Dabei läuft der Aufbau einer harmonischen Stillbeziehung bei den wenigsten Müttern von Anfang an reibungslos und es können Stillprobleme wie wunde Brustwarzen, Milchstau und Milcheinschuss auftreten und viele junge Mütter entscheiden sich schließlich für frühes Abstillen.

​In diesem Beitrag habe ich erklärt, dass Stillen ein Entwicklungsprozess ist, bei dem sowohl du als auch dein Baby einiges zu lernen habt und dass du dein Kind am besten nach Bedarf stillen lässt, damit es zu einer optimalen Milchproduktion kommt, die auf die Bedürfnisse deines Kindes angepasst ist.

Viele Probleme lassen sich durch ein korrektes Stillmanagement vorbeugen oder beheben und auf jeden Fall ist es sinnvoll, eine gute Stillberaterin zu haben, die deine Bedürfnisse und die deines Babys kennenlernt.

Achte darauf, dass du viel Hautkontakt zu deinem Baby hast und dass du es korrekt anlegst.

Brustmassagen und Brustkompression können dabei helfen, die Milchproduktion anzuregen und deinem Baby die Nahrungsaufnahme zu erleichtern.

Biete deinem Kind auch abwechselnd beide Brüste an, damit der Milchspendereflex mehrmals ausgelöst wird.

Du solltest Stress so gut wie möglich meiden und dir und deinem Baby die Ruhe und Zeit gönnen, die es braucht, damit eine erfolgreiche Stillbeziehung entstehen kann.

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