Du bist frisch gebackene Mama und dein Baby beißt beim Stillen? Als stillende Mutter hast du schon etwas davon gehört, dass ein zahnendes Baby beim Stillen zubeißen kann und befürchtest, dass dies auch auf dich zukommen könnte?
Hast du schon die Erfahrung gemacht, wie schmerzhaft es sein kann, wenn ein Babybiss die Brustwarze verletzt?
Oder wunderst du dich, wie es dazu kommt, dass dein Säugling bereits am Anfang der Stillzeit irgendwie an der Brust zu beißen scheint, obwohl es noch keine Zähne hat?
Welche Gründe kann es haben, wenn ein Baby an die Brust gelegt wird, zubeißt und kannst du dem vorbeugen oder entgegenwirken? Solltest du abstillen, wenn das Baby beim Trinken beißt?
In diesem Beitrag findest du Antworten auf diese Fragen.
Mein Baby beißt beim Stillen – Die starke Kiefermuskulatur des Babys
Die Milchzahn-Kronen deines Babys werden schon während der Schwangerschaft gebildet und manche Babys kommen tatsächlich mit einem durchgebrochenen Zahn zur Welt, der sich Hexenzahn nennt.
Die Zahnleisten für die 20 Milchzähne entstehen bereits ab der 8. Schwangerschaftswoche, aber bei den meisten Kindern brechen die ersten Zähne um den sechsten Lebensmonat durch das Zahnfleisch.
Dabei sind es die unteren Zähne, die beim Milchgebiss zuerst zum Vorschein kommen.
Wer schonmal von einem Kind gebissen wurde, weiß ganz genau, wie stark der Kiefer ist.
Dabei ist es für stillende Mütter besonders unangenehm, wenn das Baby oder das Kleinkind während des Stillens an der Brustwarze bzw. Mamille herumkaut.
Baby beißt mit Kiefer beim Stillen – Auch wenn ein Baby noch keine Zähne hat, kann es sehr schmerzhaft sein und Spuren hinterlassen, wenn es beim Stillen zubeißt.
Sind dabei auch die ersten Zähnchen im Spiel, kann es zu Verletzungen der Brustwarzen kommen.
Stillen sollte eine angenehme Erfahrung sowohl für das Kind als auch für die Mutter sein. In der Regel dauert es eine Weile, bis sich eine harmonische Stillbeziehung etabliert hat.
Viele Frauen leiden in dieser Zeit an Verunsicherungen und Sorgen und recht oft passiert es, dass eine Mutter denkt, sie habe nicht genug Milch.
Andere wiederum machen die Erfahrung, dass ihr Kind während der Stillmahlzeiten zubeißt.
Das kann nicht nur zu Infektionen der Brust, sondern auch zu Angstzuständen bei der betroffenen Mutter führen.
In der Regel gehört das Beißen nicht zum gängigen Verhalten von Babys und Kindern, die stillen.
Trotzdem kommt es bei manchen zu solchen Phasen, in denen sie entweder einmalig oder mehrfach die Brustwarze beißen.
Mein Baby beißt beim Stillen – Die vielfältigen Gründe dahinter
Säuglinge können streng genommen nicht beißen, sondern kneifen den Kiefer zusammen. In den meisten Fällen hat das mit einem schlechten Stillmanagement und ungünstigen Stillpositionen zu tun.
In einer Stillposition nämlich, in der das Baby nicht gut abgestützt ist und die Brust nur schwer erfassen kann, trinkt es nicht effektiv und presst als Folge den Kiefer zusammen.
Dieses Problem lässt sich oft beheben, indem an korrektem Anlegen und besseren Stillpositionen gearbeitet wird.
Auch die Mutter sollte sich nämlich gut und sicher fühlen und entspannen können, was beispielsweise beim zurückgelehnten Stillen oder beim tiefen Anlegen der Fall ist.
Beim zurückgelehnten Stillen, das auch Laid-back-Nursing genannt wird, befindet sich die Mutter in einer bequemen, halb sitzenden und halb liegenden Stillposition, ist gut abgestützt, sodass sie sich nicht selbst halten muss und entspannen kann und darüber hinaus die Hände freihat, um dem Baby beim Abstützen auf ihrem Körper zu helfen.
Beim tiefen bzw. asymmetrischen Anlegen liegt das Baby Bauch an Bauch zur Mutter und wird mit dem Kinn zuerst auf die Brust angelegt, sodass es mehr den unteren Teil des Brustwarzenhofes mit seinem weit offenen Mund erfasst.
Wenn die Brustwarze nämlich nach oben in Richtung Gaumen des Babys zeigt, kann sie optimal in seinem Mund positioniert werden.
Manchmal gibt es jedoch auch organische Ursachen, wenn das Baby beim Stillen beißt, darunter ein verkürztes Zungenbändchen, eine Kieferasymmetrie, ein Schiefhals, ein gebrochenes Schlüsselbein oder ein Geburtstrauma.
Auf jeden Fall sollte eine Kinderärztin zurate gezogen werden. Unterstützung bieten in solchen Fällen auch eine passende Stillberatung, Physiotherapeuten und Osteopathen.
Bei manchen Neugeborenen ist auch ein sogenannter krampfhafter Beißreflex vorhanden, der dafür verantwortlich ist, dass sie den Kiefer zusammenkneifen, sobald sich etwas in ihrem Mund befindet.
Der Grund dafür ist die Unreife des Babys nach einer schwierigen Geburt, die sich nach einigen Wochen auswächst.
Da sich Babys mit einem krampfhaften Beißreflex häufig durchbiegen, ist für solche Fälle die sogenannte Fußballhaltung als Stillposition gut geeignet. Sie wird auch Rücken- bzw.
Seitenhaltung genannt, wobei das Baby seitlich unter den Arm der Mutter gelegt wird. Da die Mutter dabei den Kopf des Kindes hält, kann sie es gezielt an die Brust andocken.
Außerdem kann die Mutter den Unterkiefer des Babys mit Beißreflex mit Daumen und einem Finger nach unten halten, um schmerzfrei zu stillen. Dem Baby kann auch eine Massage oder ein warmes Bad vor dem Stillen helfen, sich zu entspannen.
Die Mutter kann ihm vorübergehend auch abgepumpte Milch verabreichen.
Beißprobleme am Anfang des Stillens können auch daran liegen, dass der Milchspendereflex zu stark ausgeprägt ist. Dabei ist das Baby vom Milchfluss überfordert und manchmal kommt es vor, dass es als Reaktion darauf zubeißt.
Die Brust ist beim ersten Trinken besonders voll und spritzt weniger, wenn sie leerer wird.
Es konnte auch beobachtet werden, dass Babys beim Stillen an der Brust zubeißen, wenn sie auch mit der Flasche zugefüttert werden, da sie an der Flasche beißen, um den Milchfluss einzuschränken oder um zu spielen.
Auch wenn Babys erkältet sind und eine verstopfte Nase haben, kann es vorkommen, dass sie zubeißen.
Außerdem beißen Babys auch in Fällen, in denen sie die Brust angeboten bekommen, aber in dem Augenblick nicht trinken wollen.
Auf jeden Fall ist eine recht schnelle Identifizierung und Behebung der Ursachen fürs Beißen notwendig, weil es bei der Mutter sonst zu wunden Brustwarzen und beim Kind zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und somit zur Beeinträchtigung seiner Entwicklung kommen kann.
Da jedes Kind individuell ist, gibt es verschiedene Gründe, warum es zum Beißen beim Stillen kommt, also gibt es auch keine universale Lösung.
Tatsächlich beißen, können manche Kinder, wenn sie anfangen, zu zahnen.
Mein Baby beißt beim Stillen – Was beim Zahnen helfen kann
Wie bereits erwähnt, bilden sich schon während der Schwangerschaft beim Baby die Kronen des Milchzahngebisses und das Zahnen fängt um den sechsten Lebensmonat nach der Geburt an.
Bei manchen Kindern findet die Entwicklung bereits ab dem dritten Monat statt, bei anderen wiederum kann es bis zu einem ganzen Jahr dauern.
Dabei gibt es keine Regel, sondern nur Richtwerte, jedoch gibt es eine feste Reihenfolge, in der die Milchzähne durchbrechen, und zwar geht es mit den Unterzähnen los. Am Anfang bricht nur die Zahnspitze des unteren Schneidezahns durch.
Zwar ist es deshalb erstmal nicht ganz so schmerzhaft, aber aufgrund der starken Kiefermuskulatur trotzdem sehr unangenehm, wenn das Baby beim Stillen beißt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Kinder mindestens bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat durchgehend und ausschließlich zu stillen und dies nach Bedarf bis zum zweiten Geburtstag fortzusetzen.
Tatsächlich ist es ein Vorurteil, dass das Stillen von zahnenden Babys wehtut.
Das Erscheinen der ersten Milchzähne kann zwar für die Mutter beim Stillen unangenehm sein, aber innerhalb weniger Wochen sind die Unannehmlichkeiten oft vorbei.
Während des Zahnens rumort es heftig im Kiefer des Babys, es schmerzt, zieht und juckt.
Deshalb beißen viele Kinder mit der Zahnleiste auf die Brust, noch bevor ein Zahn durchbricht. Anzeichen, die auf das Zahnen hindeuten, sind große Anhänglichkeit, vermehrtes Sabbern und geschwollenes und rotes Zahnfleisch.
Während das Baby saugt, hält die Zunge die unteren Zähne bedeckt, weshalb es während des Stillens in der Regel nicht beißt.
Vielmehr passiert dies am Anfang und zu Ende der Stillmahlzeit und wenn das Baby dabei ist, einzuschlafen. Um die Zahnungsbeschwerden zu lindern, kann man dem Baby einen Beißring anbieten.
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Eine Alternative zum gekühlten Beißring kann auch eine Veilchenwurzel sein, die aber regelmäßig ausgekocht und ersetzt werden muss. Das Kind sollte darüber hinaus damit nicht ohne Aufsicht gelassen werden.
Auch das behutsame Massieren des kindlichen Zahnfleisches mit den Fingern oder mit Fingerlingen aus Silikon kann für Linderung der Beschwerden beim Zahnen sorgen.
Außerdem gibt es schmerzlindernde Mittel, wie es beispielsweise ein Zahnungsgel ist.
Dieses ist rezeptfrei erhältlich, sollte aber vorsichtshalber lieber nach Absprache mit einer Hebamme oder einem Kinderarzt eingesetzt werden, da es zu Nebenwirkungen kommen und die Zunge des Babys betäuben kann, was dann Stillprobleme zur Folge hat.
Wenn es passiert, dass das Baby an der Brust beißt, sollte man Ruhe bewahren und das Kind auf keinen Fall anschreien, damit es nicht erschreckt und demzufolge danach die Brust verweigert.
Stattdessen sollte man den kleinen Finger zwischen die Zahnleisten (nicht in die Backentaschen!) schieben und mit einem ruhigen, aber bestimmten “Nein!” reagieren, was auch ein Baby durchaus versteht. Wichtig ist dabei, dass du Augenkontakt zu deinem Kind hältst.
Hilfreich kann es auch sein, eine Stillpause einzulegen und das Kind abzulegen, damit es lernt, dass sowohl Stillen als auch Körperkontakt unterbrochen werden, wenn es zubeißt.
Der Finger sollte sicherheitshalber immer bereitstehen, damit das Kind von der Brust gelöst wird, noch bevor es zubeißen kann.
Da sich alleinstehende Zähne am Anfang des Zahnens ins Brustgewebe drücken können, kann das Stillen dadurch besonders unangenehm sein.
Sei dir allerdings darüber im Klaren, dass das eine Phase ist, die vorbeigeht und sich dieses Problem löst, sobald das Baby mehr Zähne bekommt und das Gebiss gleichmäßiger wird.
Mein Baby beißt beim Stillen – Zahnen ist kein Grund, abzustillen
Auch wenn es unangenehm und mitunter auch schmerzhaft werden kann, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, ist das Zahnen kein Grund zum Abstillen, wie man immer noch hören und lesen kann.
Es ist schließlich nicht zufällig, dass Milchzähne durchbrechen, noch während das Kind ein Säugling ist und Muttermilch die hauptsächliche Nahrung darstellt, auch wenn vielleicht schon Beikost eingeführt wird.
Auch bei einem vollständigen Milchgebiss kommt es nicht automatisch dazu, dass das Kind beißt.
Mit dem richtigen Anlegen sorgt man dafür, dass das Baby die Brustwarze optimal erfassen kann und die Zähne nicht aufeinanderliegen. Eine Stillberaterin kann bei Stillproblemen schnelle und wirkungsvolle Abhilfe schaffen.
Mein Baby beißt beim Stillen – Wenn das Beißen zum Spiel wird
Säuglinge erkunden besonders in der sogenannten oralen Phase die Welt mit ihrem Mund. Sie merken, was man alles mit Lippen, Zunge und Zähnen machen kann und manchmal beißen sie nur, um zu sehen, wie es sich anfühlt und was passiert.
Wenn dann die Mutter plötzlich aufschreit, was aufgrund des Schmerzes auch verständlich ist, sorgt das bei manchen Kindern für großen Schreck und sie fangen an, zu weinen, andere hingegen zeigen sich amüsiert über die Reaktion und nehmen das als Spiel wahr, das es zu wiederholen gilt.
Baby beißt beim Stillen und lacht – Es ist grundsätzlich wichtig, dass man versteht, dass das Kind keine schlechte Absicht hat und auch das Amüsiertsein keine Schadenfreude darstellt.
Kinder lernen durchs Spielen und beißen an verschiedenen Sachen und Körperteilen, beispielsweise an Armen, Händen, Schultern oder Beinen der Eltern.
Nur ist die Brustwarze eben viel schmerzempfindlicher. Deshalb sollte man wie oben beschrieben vorgehen, so ruhig wie möglich reagieren und dem Kind konsequent beibringen, dass das Beißen an der Brustwarze nicht akzeptabel ist.
Auch Babys erkennen am Gesichtsausdruck und Ton, wenn sich die Mutter unwohl fühlt.
Indem das Kind von der Brust gelöst und abgelegt wird und ihm in der Zwischenzeit ein Beißring gegeben wird, kann das Kind lernen, dass das Beißen an der Brustwarze zum Entzug des Körperkontakts und zur Unterbrechung des Stillvorgangs führt, es aber an anderen Sachen herumkauen darf.
Mein Baby beißt beim Stillen – Wenn Kinder stärkeren Kontakt suchen
Am Anfang der Stillzeit sind Mütter besonders aufmerksam, nehmen sich viel Zeit und gönnen sich genügend Ruhe, damit sich das Stillen richtig einpendeln kann.
In den ersten Tagen und Wochen müssen sich nämlich Mutter und Kind erst noch gut kennenlernen und lernen, eventuelle Stillschwierigkeiten zu beseitigen.
Sobald das Stillen jedoch zu einer gut geübten Routine geworden ist, führen viele Mütter nebenbei noch andere Tätigkeiten aus.
Es kann passieren, dass es auch mal langweilig wird und die Mutter während des Stillens in einem Buch blättert oder ihr Smartphone zum Zeitvertreib nutzt. Oder, dass unterwegs oder bei Unterhaltungen mit anderen gestillt wird.
Diese Entwicklung ist grundsätzlich zu begrüßen, allerdings kann es auch vorkommen, dass man dabei nicht bemerkt, dass dem Kind die Stillposition gerade nicht so gut passt, dass es sich mehr Augenkontakt oder mehr Ruhe wünscht oder dass es schlicht und einfach dabei ist, einzuschlafen.
Dann nutzt das Kind das Beißen als Kommunikationsmittel oder die Mutter bemerkt nicht, dass der Mund des Babys sich beim Einschlafen schließt und ein Biss kann die Folge sein.
Es ist in der Hektik des Alltags nicht einfach, im Moment zu verharren und sich Ruhe zu gönnen, woran uns besonders Kinder regelmäßig erinnern, manchmal durch auffälliges Verhalten.
Mein Baby beißt beim Stillen – Wenn es im Schlaf passiert
Es kann passieren, dass das Baby eingeschlafen ist und gar nicht mitbekommt, wenn es zubeißt, sondern vom Aufschrei der Mutter aus dem Schlaf geweckt wird.
Der Grund des Beißens ist, dass der Mund des Babys sich beim Einschlafen schließt und dabei die Brustwarze aus dem Mund rutscht.
Baby beißt in die Brust beim Stillen – Besonders beim nächtlichen Stillen kommt es öfters vor, dass auch die Mutter eindöst und vom Biss geweckt wird, was für die Nachtruhe hinderlich ist.
Die beste Taktik, dies zu verhindern, ist erhöhte Wachsamkeit und Aufmerksamkeit während des Stillens.
Dabei sollte die Mutter das Kind von der Brust lösen, sobald sie bemerkt, dass es nicht mehr effektiv stillt, sondern mit nur leicht geöffnetem Mund nuckelt, denn gerade in solchen Momenten passiert es am häufigsten, dass das Baby zubeißt.
Wenn man jetzt den Finger zwischen die Zahnleisten des Kindes schiebt, löst man das Vakuum und die Brustwarze kann aus seinem Mund genommen werden, ohne dass dabei Schmerzen entstehen.
Auch das Beißen in der Nacht ist in den meisten Fällen nur eine Phase, die vorübergeht.
Wenn dies jedoch anhält und das Kind bereits etwas älter ist, kann die Mutter überlegen, ob ein nächtliches Abstillen angebracht ist. Jedoch müssen die Stillmahlzeiten dann recht aufwendig ersetzt werden.
Mein Baby beißt beim Stillen – Den Biss lösen
Wie bereits beschrieben, ist es nicht möglich, dass ein Baby während des effektiven Stillens beißt, da der Mund weit geöffnet ist und somit auch Teile des Brustwarzenhofes erfasst werden und die Zunge über den Zähnen liegt und den Rand der Innenlippe berührt.
So wird das Vakuum aufgebaut und Saugbewegungen entstehen, die den Milchspendereflex auslösen. Das Beißen kann daher nur vor oder nach der Stillmahlzeit passieren, während das Kind an die Brust andockt oder sich von ihr zu lösen beginnt.
Manchmal ist es nicht möglich, den Finger zwischen die Zahnleisten des Kindes zu schieben, weil es die Mamille so kräftig umschließt und nicht mehr loslässt.
Die erste Reaktion wäre in diesem Fall vielleicht, zu versuchen, die Brustwarze herauszuziehen, aber das würde den Schmerz nur verschlimmern und zu ernsthaften Verletzungen führen.
Stattdessen sollte man an den Instinkt des Babys appellieren und es besonders nah an sich heranziehen, sodass seine Nase dermaßen nah an die Brust kommt, dass die Atmung behindert wird und das Baby die Brustwarze loslässt.
Mein Baby beißt beim Stillen – Die richtige Pflege der verletzten Brustwarzen
Wenn es nach einem Biss dazu kommt, dass die Mamille blutet, kann trotzdem weitergestillt werden, denn das Blut schadet dem Baby nicht, auch wenn es danach blutig spucken oder einen verfärbten Stuhlgang haben sollte.
Es gilt, die wunden Stellen gut zu pflegen, denn sonst kann es zu Entzündungen kommen. Notwendig ist es, immer gut die Hände zu waschen, bevor man den Wundbereich an der Brust berührt.
Als hilfreiches Mittel gegen wunde Brustwarzen haben sich isotonische Kochsalzlösungen bewährt, die entweder in der Drogerie erhältlich sind oder selbst hergestellt werden können, indem man 9 Gramm Kochsalz in 1000 ml abgekochtem Wasser löst.
Danach sollten die Brustwarzen möglichst lange ohne Bekleidung an der Luft trocknen.
Man kann auch Wollfett bzw. Lanolin verwenden, um den Heilprozess zu unterstützen. Lanolin, das man im Handel kaufen kann, ist in der Regel gereinigt und kann bedenkenlos angewandt werden.
• wasserfrei und kaum Geruch
• natürliches Wollfett
Meistens reichen diese Mittel aus, um die Heilung zu fördern. Ansonsten kann man über den Einsatz anderer Produkte mit der Hebamme oder Stillberaterin sprechen.
Wenn Stilleinlagen benutzt werden, sollte man diese regelmäßig wechseln, damit es nicht zu Infektionen kommt und auch darauf geachtet werden, dass die Brustwarze getrocknet ist, bevor man sie wieder einpackt.
Es ist nicht nötig, die Dauer des Stillens an der verletzten Brustwarzen zu verkürzen, vielmehr sollte besonders darauf geachtet werden, dass das Baby dort richtig angelegt wird. Auch eine Brustmassage kann den Milchfluss bereits vor dem Anlegen fördern.
Sollte es zu keiner Besserung der wunden Stellen kommen und treten weitere Schwierigkeiten wie Rötungen, Verhärtungen und ein schlechter Allgemeinzustand auf, sollte auf jeden Fall eine Stillberaterin und eine Frauenärztin herangezogen werden.
Jedoch sind ernsthaftere Verletzungen und Schwierigkeiten glücklicherweise sehr selten der Fall und die bissige Phase des Babys geht dank erhöhter Aufmerksamkeit schnell vorbei.
Abschließende Gedanken
Das Beißen in die Brustwarze gehört nicht zum normalen Stillverhalten eines Babys oder Kleinkindes und kann verschiedene Ursachen haben.
Manchmal sind organische und gesundheitliche Ursachen wie ein verkürztes Zungenbändchen, ein Schiefhals, ein asymmetrischer Kiefer oder ein krampfhafter Beißreflex dafür verantwortlich.
In den meisten Fällen jedoch liegt das Zubeißen daran, dass die Stillposition nicht optimal und das Kind nicht korrekt angelegt wird.
In diesem Beitrag habe ich dir deshalb ein paar Stillpositionen genannt, die der unangenehmen Erfahrung des kindlichen Bisses vorbeugen können.
Anatomisch gesehen ist es gar nicht möglich, dass ein Kind beim effektiven Stillen zubeißt, da sein Mund weit geöffnet ist und die Zunge über den Zähnen liegt, deshalb passieren Bisse entweder vor oder nach der Stillmahlzeit, während das Kind an die Brust andockt oder sich von ihr löst.
Manche Kinder beißen, weil sie Zahnungsbeschwerden haben. Deshalb habe ich dir einige Tipps genannt, wie du sie lindern kannst und wie du deinem Kind am besten klarmachst, dass das Beißen nicht in Ordnung ist.
Manchmal fordern Kinder mit dem Beißen auch eine höhere Aufmerksamkeit oder erleben es als Spiel, aber oft beißen sie auch zu, wenn sie bereits eingeschlafen sind.
Ich habe dir erklärt, wie du am besten damit umgehst und dir auch Tipps zur Förderung der Heilung und zur Pflege der verletzten Brustwarzen gegeben.
Vergiss bitte nicht, dass das Beißen nur eine Phase ist, die bald vorübergeht und dass das Zahnen kein Grund zum Abstillen ist.
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