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Abstillen: Wann Ist Der Richtige Zeitpunkt, Um Abzustillen?

Abstillen: Wann Ist Der Richtige Zeitpunkt, Um Abzustillen?

Das Abstillen steht jedem Kind und seiner stillenden Mama bevor, es ist nur eine Frage der Zeit, wann es dazu kommen wird. Ob du die Stillzeit weiterhin genießt oder du dich schon auf mehr Freiheit freust, früher oder später kommt es zum Ende des Stillens.

Mutter sein ist wunderschön, doch wenn sich Zeitpunkt wie dieser nähert, machen sich viele Mamas Gedanken darüber, wann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist, ob das Abstillen klappt und vieles mehr.

Auch wenn es sich schwer und anstrengend anhört, brauchst du dir keine großen Sorgen darüber zu machen.

Das Abstillen ist ein natürlicher Bestandteil der Mutterschaft und du bist dir dessen bewusst, dass es irgendwann passieren muss.

Und während manche Mütter es lange genießen und sogar zwei oder mehrere Kinder im Tandem stillen, möchten andere so schnell wie möglich abstillen. Beides ist vollkommen normal und beides ist richtig!

Es ist wahr, wenn man sagt, dass dieser ganze Prozess, den Müttern viel schwerer fällt als den Kindern.

Versuch es so zu sehen: Eine wunderschöne Phase ist hinter dir, aber es kommen noch viel mehr Mutter-Kind-Erlebnisse, die du mit deinem Wonneproppen genießen kannst.

Das Abstillen muss nicht nur Abschied bedeuten, sondern kann auch ein Neubeginn für euch beide sein.

Eines ändert sich jedoch nicht, dein Baby wird dich weiterhin brauchen und von dir noch mehr Liebe, Wärme und Geborgenheit beanspruchen.

In diesem Artikel erfährst du über den ganzen Prozess des Abstillens, Methoden wie man am besten abstillt und Tipps, die dir helfen können, das Abstillen zu erleichtern.

Was bedeutet Abstillen?

Abstillen bedeutet, wenn dein Baby nicht mehr an die Brust zum Trinken angelegt wird bzw. keine Mahlzeit von deiner Brust bekommt.

Stattdessen isst es eine Milchmahlzeit (Milchbrei aus Obst und Gemüse) oder feste Nahrung. Bei den Babys, die am Fläschchen nuckeln, nennt man es Entwöhnen.

Abstillen – Wie?

Es ist nicht wichtig, warum du abstillen möchtest oder wann du damit anfängst, sondern, dass du es am besten schrittweise machst.

Warum? Abruptes Abstillen kann zu Komplikationen führen wie z.B. Milchstau (Schmerzen in der Brust), was weiter zu Brustentzündung (Mastitis) führen kann.

SIEHE AUCH: Wunde Brustwarzen: Ursachen, Präventionsmaßnahmen Und Lösungen

Es kann auch negativ das Immunsystem deines Babys beeinflussen und emotional schwer für euch beide sein.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abstillen?

Die Dauer der Stillbeziehung ist eine individuelle Entscheidung von Mama und Baby, daher kann man sagen, dass es einen richtigen Zeitpunkt zum Abstillen nicht gibt.

Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet, dass man bis zum sechsten Lebensmonat stillen sollte und danach bis zum zweiten Lebensjahr neben der Beikost nach Bedarf stillen kann.

Die meisten 2-jährigen essen schon vieles, sodass Säuglingsnahrung oder Muttermilch nicht mehr nötig ist. Auch wenn der richtige Zeitpunkt nicht existiert, gibt es Zeichen, die dir erleichtern, das Ende der Stillzeit zu erkennen:

Aufgrund gesundheitlicher Umstände oder der Einnahme von Medikamenten darfst du nicht stillen.

Du möchtest wieder alleine und unabhängig über deinen Körper verfügen.

Dein Kind trinkt immer kürzer und seltener.

– Dein Kind zeigt viel mehr Interesse an fester Nahrung.

– Das Stillen ist schmerzhaft.

Die folgenden Punkte sind keine alarmierenden Gründe abzustillen:

– Dein Körper beginnt weniger Milch zu produzieren – es können verschiedene Gründe dafür bestehen und es ist nicht immer zwingend notwendig abzustillen.

– Du kannst dich immer bei der Stillberaterin, Hebamme oder an deine Ärztin wenden.

– Die Zähne fangen an zu wachsen.

– Du bist wieder schwanger.

– Deine Periode fängt wieder an.

– Dein Kind verliert das Interesse oder wird schnell beim Stillen abgelenkt.

– Du nimmst Medikamente ein, die jedoch mit dem Stillen verträglich sind.

Vergiss nicht, dass Abstillen ein Prozess ist und manchmal geht es einfacher, manchmal schwerer. Der erste Schritt
beim Abstillen ist deinem Baby langsam Beikost zu geben.

1. Abstillen vor dem sechsten Monat

Wenn du nicht Weiterstillen kannst oder willst, ist es am besten, zuerst eine Stillmahlzeit durch eine Flasche Säuglingsnahrung zu ersetzen, und zwar um die Mittagszeit.

Wenn du in der Nähe bist, können Babys den Geruch der Muttermilch riechen.

In diesem Fall lass deinen Partner dem Baby die Flasche geben. Achte gut auf die Hygiene bei der Zubereitung der Nahrungsmittel.

Manchmal passiert es, dass Babys weniger häufig abgepumpte Milch trinken möchten. Aber du darfst es nicht dazu zwingen.

Dein Körper wird einige Tage brauchen, bis er sich daran gewöhnt hat. Deine Brüste werden sich empfindlicher und voller anfühlen.

Wenn es unerträglich wird, versuche ein bisschen Muttermilch abzupumpen, aber nur so viel nötig ist. Versuche, deine Brüste nicht anzuregen, denn so kommt es zur Milchbildung.

Sobald du dich an diese neue Situation gewöhnt hast, kannst du eine weitere Stillmahlzeit weglassen und so weiter machen, bis du das Stillen komplett eingestellt hast.

Hilfreich kann auch sein einen speziellen Tee fürs Abstillen zu trinken, der dir diesen Übergang erleichtern wird und dafür sorgen wird, dass Geist und Seele ruhig bleiben. 

2. Abstillen nach dem sechsten Monat

Falls du vorhast, mit dem Stillen nach dem sechsten Monat aufzuhören, erkennst du den richtigen Zeitpunkt, indem dein Baby mit der Zeit weniger an der Brust trinkt.

Wenn du das Stillen weiter verringern möchtest, versuche eine Stillmahlzeit wegzulassen und stattdessen gib deinem Baby Säuglingsnahrung (sofern das Baby weniger als 12 Monate alt ist).

Die Milchmahlzeit wird durch Brei ersetzt. Es kann eine Weile dauern, bis sich das Baby an die neue Nahrung gewöhnt.

Muttermilch bleibt weiterhin die wichtigste Energiequelle deines Babys.

Der Übergang kann auch durch neue Stillpositionen (vom Liegen bis Sitzen) erleichtert werden.

Dein Kind merkt, dass sich etwas geändert hat und lernt dabei, dass Körperkontakt und Zuneigung nicht vom Stillen abhängt.

Dein Körper produziert nach und nach weniger Milch, aber es ist möglich, dass noch Monate nach dem Abstillen dein Körper etwas Milch produziert. Diese überschüssige Milch kannst du ausstreichen oder abpumpen.

Muss man während des Abstillens mit dem Stillen aufhören?

Nein, man muss nicht komplett mit dem Stillen aufhören. Zum Beispiel, wenn du anfängst wieder zu arbeiten, kann Stillen eine großartige Möglichkeit sein, deinem Kind während dieser Veränderung weiterhin viel Nähe zu schenken.

Du kannst Milch bei der Arbeit abpumpen und morgens vor der Arbeit und abends weiterhin besondere Stillmomente mit deinem Baby genießen.

Falls du krank bist, dich nicht wohlfühlst, muss es nicht sofort bedeuten, dass du mit dem Stillen aufhören musst.

Abstillen erfordert Zuwendung und Zeit

Wenn das Stillen durch das Abstillen ersetzt wird, passiert für euch beide etwas Ungewohntes.

Deshalb ist es wichtig, dass du deinem Kind während der neuen Phase viel Zuneigung zeigst und mit ihm sehr viel spielst und schmust.

Mit der Zeit geht deine Milch langsam zurück und du brauchst nichts weiter zu tun. Falls die Brust weiterhin schmerzt, streiche zwischendurch etwas Milch mit der Hand aus oder pumpe etwas Milch ab.

Im Falle, dass das Abstillen aus gesundheitlichen oder anderen Gründen schneller abgewickelt werden muss, kontaktiere deine Stillberaterin.

Wie lange dauert das Abstillen?

Es ist von Baby zu Baby sehr unterschiedlich.

Falls das Kind Geschwister hat, kann es sie beim Essen beobachten, wie sie z. B. ein Stück Banane aus der Tupperdose nehmen, dann wird vielleicht auch das Baby schneller auf die Beikosteinführung eingehen.

Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich dein Wonneproppen an die Umstellung gewöhnt, denn auch wenn dein Baby Obstbrei liebt, bedeutet das nicht, dass es den Gemüse- und Fleischbrei auch lieben wird.

Deshalb braucht dein Baby ein bisschen Zeit, um sich auf diese neuen Eindrücke und Verdauung der neuen Lebensmittel anzupassen.

Was machen, wenn das Baby nicht abgestillt werden möchten?

Das hängt von dem Wunsch nach dem Abstillen ab.

Wenn du noch einige Zeit weiterstillen kannst und willst, mach es. Wenn nicht, gibt es ein paar Tipps, das Kind langsam an die neue Situation heranzuführen.

Ändere deine Stillposition: Zum Beispiel im Liegen stillen, wenn du bisher im Sitzen dein Baby gestillt hast. Das Baby spürt, dass etwas anders ist und empfindet das Trinken als unbequem.

Deine Gewohnheiten ändern: Wenn du immer vor dem Einschlafen im Bett gestillt hast, mach es nicht mehr.

Wenn nichts anderes hilft: Das ist etwas, was du mit schwerem Herzen machen kannst, aber wenn wirklich nichts funktioniert, dann verreise und überlass dein Kind für ein paar Tage deinem Partner.

Erstaunlicherweise klappt es meistens sehr gut.

Verändere die Abläufe: Sobald dein Baby dich sieht, schreit es automatisch nach der gewohnten Brust. Dein Kind, das noch nachts gestillt werden will, sollte von seinem Papa getröstet werden.

Methoden und Tipps zum Abstillen

Bei jedem Still-Paar funktioniert das Abstillen anders. Was jedoch ratsam für alle Mamas und ihre Babys ist, ist, das Abstillen möglichst langsam angehen zu lassen.

Die Abgewöhnung der Brust fällt den meisten Babys nicht leicht und ein sanfter Übergang kann es ihnen vereinfachen.

Achte ganz genau auf euer Verhalten, manchmal können schon ganz unwesentliche Dinge, große Folgen haben.

Folgende Methoden können dir das Abstillen erleichtern. Versuche die zu finden, die dir am besten passt:

1. Natürliches Abstillen oder Baby-Led-Weaning Methode

Falls du dich für das natürliche Abstillen entscheidest, ist es am besten, die erste Beikost frühestens ab dem fünften und spätestens ab dem siebten Monat einzuführen.

Je älter dein Kind wird, desto mehr Energie wird es benötigen und Milch kann seinen Nährstoffbedarf nicht mehr komplett decken.

Beim natürlichen Abstillen wirst du weiterhin nach Bedarf stillen. Falls dein Kind feste Nahrung akzeptiert hat, kannst du weitere Mahlzeiten nach und nach einführen.

Für die meisten Kinder ist feste Nahrung attraktiv und deswegen fällt auch das Abstillen viel leichter.

Es gibt auch Babys, die die Brust nicht aufgeben möchten. Mach dir nur keine Sorgen. Das Abstillen ist ein Bedürfnis von Mutter und Kind.

Einer der Vorteile ist, dass sich die Milchmenge stets verringert und es zu keinen weiteren Komplikationen führen kann.

2. Sanftes Abstillen

Bei sanftem Abstillen führst du Beikost Schritt für Schritt ein, nach und nach wirst du jede Still-Mahlzeit durch Brei oder weiche Nahrung ersetzen.

Es ist am besten, mit der Mittags- oder Nachmittagsmahlzeit zu beginnen.

Natürlich wird dein Baby nicht sofort ein ganzes Gläschen Brei aufessen. Du gibst 1 oder 2 Löffel und sei geduldig, denn dein Baby wird am Anfang noch nicht wissen, was es damit machen soll.

Es weiß, dass es fremden Geschmack hat und muss dabei lernen, wie man die feste Nahrung schluckt.

Und so machst du das jeden Tag. Allmählich wird sich dein Baby an den Brei gewöhnen, bis es zur Routine wird.

Mit dem Stillen solltest du noch nicht ganz aufhören. Nämlich bis zum Ende des 1. oder 2. Lebensjahres solltest du mindestens noch einmal täglich Muttermilch geben.

3. Langzeitstillen

Kommen dir diese Aussagen bekannt vor: “Du stillst immer noch? Das ist doch nicht normal!” Dann bist du leider nicht die Einzige.

Falls du länger als acht oder neun Monate stillst, bekommst du komische Blicke.

In einigen Kulturen ist es ganz üblich, dass die Kinder bis zu 5 Jahre gestillt werden. Vielleicht ist es hier bei uns nicht üblich, aber in anderen Ländern schon.

Das lange Stillen sollte jedoch keine Frage der Kultur sein – stille so lange, wie es für euch beide angenehm ist.

Am Ende hängt es von der Mama und ihrem Baby ab, wie lange sie planen zu Stillen. Obwohl es seltener vorkommt, gibt es jedoch Mamas, die das Langzeitstillen favorisieren.

4. Abstillen nach Gordon

Das ist eine Methode, die nach Dr. Jay Gordon benannt wurde, und zwar heißt sie “Das sanfte Schlafprogramm”. Diese

Methode ist für Kinder ab einem Alter von 1 Jahr geeignet, da man annimmt, dass sie in diesem Alter die Nacht ohne Nahrung aushalten können.

Es funktioniert so:

– Die ersten 3 Nächte –

In den ersten drei Nächten musst du einen festen Zeitraum von sieben Stunden auswählen, in denen dein Kind durchschlafen soll. Im Falle, dass dein Baby in diesem Zeitraum aufwacht, darfst du es Stillen.

Dein Baby darf nicht an der Brust einschlafen, sondern man sollte mit dem Baby ein bisschen spielen, bis es dabei von alleine einschläft. Nähe, Trost und Berührung sind ganz wichtig, um den Milchentzug zu kompensieren.

– Von der 4. bis 6. Nacht –

Falls dein Baby innerhalb eurer Durchschlafphase aufwacht, solltest du dein Baby innerhalb dieser 7 Stunden nicht mehr stillen.

Also, keine Brust für das Baby!

Damit es dem Baby leichter fällt, versuche etwa Folgendes zu machen: ein Lied vorsingen, ein Buch vorlesen oder nur mit dem Baby kuscheln.

– Die weiteren Nächte –

Dein Baby braucht einige Zeit, um das Gefühl zu entwickeln, dass es ohne Stillen einschlafen kann. Und es wird sich alles mit der Zeit regeln. Jedoch kann es weiterhin nach deiner Brust verlangen.

In dieser Situation versuche mit deinem Baby so ruhig wie möglich umzugehen, auf keinen Fall darfst du es hochnehmen.

Auf diese Art und Weise lernt es weiterzuschlafen und wacht immer seltener auf.

5. Schnelles Abstillen

Wir alle wissen, dass schnelles Abstillen nicht die beste Lösung ist, aber manchmal ist es aus gesundheitlichen Gründen nötig.

Bei schnellem Abstillen unterscheidet man primäres und sekundäres Abstillen.

“Primäres Abstillen” ist, im Falle, dass die Mutter von Geburt an nicht Stillen kann oder es einfach nicht machen möchte, dann handelt es sich um ein solches Abstillen.

Bei diesem Abstillen geht es darum, den Milcheinschuss abzubrechen, der durch die Geburt angeregt wurde.

Es gibt auch andere Gründe für zustandsbedingtes Abstillen:

– Brusterkrankungen;
– Bei schwerer Drogen- und Alkoholabhängigkeit;
– Bei Infektionskrankheiten (HIV und ähnliche Krankheiten);
– Wenn es um schwere Leber-, Nieren-, Herz- oder Lungenerkrankung geht;
– Wenn das Baby Galaktosämie hat. Das ist ein Enzymdefekt, wo das Baby, die in der Milch enthaltene Galaktose nicht abbauen kann;
– Wenn das Baby zur Adoption freigegeben wird;
– Totgeburt;
Sekundäres Abstillen ist Abstillen mithilfe von Arznei- oder Hausmitteln. Bei dieser Methode wird das Abstillen ein bisschen später beendet. In der Zwischenzeit kann es zu Komplikationen führen, die das Ende des Stillens bedeutet:
– Abszesse;
– erfolglose Drogenabstinenz;
– Mastitis – Brustentzündung;
– Wochenbettpsychose – oder postpartale Psychose (PPP), zählt zu den meist schwersten psychischen Erkrankungen (3 von 1000 Frauen erkranken davon).

6. Abstillen mit Abstilltablette

Einige Abstilltabletten hemmen die Prolaktin-Bildung (Prolaktin ist ein Stillhormon) und damit auch die Milchbildung.

Falls die Einnahme von Medikamenten zum Abstillen nötig ist (z.B. wenn sich deine Brust immer wieder entzündet), so wird dein Arzt dir Prolaktinsekretionshemmer verschreiben.

7. Spätes Abstillen

Auch wenn es die Empfehlung der WHO ist, dass Kinder bis zum Alter von zwei Jahren ergänzend stillen und dann abstillen sollten, gibt es Mütter, die mit Stillen weiter machen, denn letztendlich hängt es von dem Stillpaar ab, wann sie damit aufhören.

8. Allmähliches Abstillen

Einige Mamas beginnen mit der Beikost nach dem fünften Monat und versuchen zu diesem Zeitpunkt ihr Baby langsam abzustillen.

Auf diese Art können sie eine Milchmahlzeit ersetzen und nach Bedarf stillen.

Allmähliches Abstillen bedeutet begrenzte Stillmahlzeiten, die durch feste Nahrung ersetzt werden.

Mama und ihr Baby beobachten, wie sich die Lage entwickelt und welcher Abstillschritt als Nächstes gesetzt werden kann. Der Zeitpunkt bis zum kompletten Abstillen kann variieren.

9. Nachts abstillen

Die Kinder stillen am längsten nachts. Grund dafür ist nicht immer der Hunger, sondern es kann auch ein Sicherheitsbedürfnis sein. Es hat sich daran gewöhnt, dass dieses Stillritual es beruhigt.

Mit diesen Tipps kannst du versuchen, dem nächtlichen Stillen ein Ende zu setzen:

– Versuche dein Kind anders zu beruhigen – mit Worten oder einer Umarmung, aber nicht durch Stillen. In 2-3 Nächten wird es sich an dieses neue Ritual gewöhnen.

Dein Partner kann auch das Trösten übernehmen.

Es ist ein schönes Gefühl und eine wertvolle Erfahrung, zu wissen, dass auch Papa sein Kind beruhigen kann und das es viele Sachen gibt, die Kind und Papa zusammen unternehmen können. 

Vielleicht wird es am Anfang etwas länger dauern, aber solange man geduldig ist, wird es besser gehen und alle werden wieder schlafen.

– Zu Beginn kann dein Kind in eurem Schlafzimmer im Bett schlafen. Wenn es emotional bereit ist, kannst du es versuchen, in sein eigenes Bett zu legen und wenn alles klappt, wird es sehr bald in seinem eigenen Zimmer ruhig schlafen.

– Anstatt dass dein Kind durch Stillen einschläft, versuch, es durch den Körperkontakt beim Kuscheln zu beruhigen.

– Hat dein Kind tagsüber einen Schnuller? Er kann auch nachts behilflich sein. Im Falle, dass dein Baby abends ein starkes Saugbedürfnis zeigt, kannst du ihm einen Schnuller zum Einschlafen geben.

Öfters passiert es, dass er im Dunkeln verloren geht, aber habe immer einen Ersatzschnuller im Nachttisch parat. So kannst du schneller reagieren, bevor es weinend aufwacht.

Im Falle, dass du deinem Kind den Schnuller nicht gibst, versuche ihn auch nachts nicht häufig einzusetzen, damit sich dein Baby nicht wieder an den Schnuller gewöhnt.

– Du kannst versuchen, auf Milchflaschen umzustellen, wobei manche Babys sich dabei weigern, die Flasche anzunehmen. Doch etwas Warmes im Bauch zu haben, kann helfen schneller einzuschlafen.

Der Nachteil ist, dass du aufstehen musst, um die Milchflasche zu machen und das hört sich nicht erholsam an.

Ein weiterer Nachteil ist, dass du irgendwann dein Kind wieder von der Milchflasche entwöhnen wirst müssen, um nachts nicht mehr aufzustehen.

Versuch, es mit diesem Trick: Die Milch über mehrere Tage verdünnen, am Ende stellst du auf Wasser um oder die neue (verdünnte) Milch wird dem Kind ohnehin nicht schmecken.

– Die Eltern sind nachts sehr erschöpft, sie möchten schlafen, aber das Kind versteht das nicht!

Das Einzige, was ihr machen könnt, ist standhaft zu bleiben, durchzuhalten, und wenn ihr es geschafft habt, schläft ihr bald bestimmt besser.

– Nachts generell weniger Flüssigkeit anbieten. Du kannst auch deinem Kind die Hand halten, sodass es sich beruhigt.

– Dein Partner oder Oma/Opa (falls sie sich trauen) können übers Wochenende eine Nachtschicht übernehmen.

Fast alles ist erlaubt, um das Kind in den Schlaf zu helfen: Schnuller geben, auf den Arm nehmen und trösten.
Manchmal ist es einfacher, wenn dich dein Kind an einem Wochenende mal nicht sieht.

Es ist für euch beide gut, denn so wird dein Baby nicht irritiert (es kann dich ja nicht sehen) und du musst nicht zuhören, wie es dich ruft (denn du bist nicht da). Perfekt!

Wie äußert sich das Abstillen bei Müttern?

Auch wenn Frauen verschiedene Individuen sind, ist dieses Gefühl bei den meisten ähnlich – sie fühlen sich traurig!

Und das ist absolut normal.

Das Abstillen bedeutet das Ende einer besonderen Phase und den Beginn einer neuen und es ist der erste große Schritt zur Selbstständigkeit des Kindes.

Wir leben in einer Gesellschaft, wo Mamas in unangenehme Situationen kommen und oft gefragt werden, ob sie es richtig ausprobiert haben oder warum die Kinder nicht mal die ersten sechs Monate gestillt wurden usw.

Alles, was eine Mama braucht, ist Liebe und Unterstützung von Menschen, die verstehen, dass die junge Mama alles getan hat, was sie tun konnte.

Aber zum Glück kann eine liebevolle Beziehung auch ohne Stillen funktionieren, und zwar durch Körperkontakt (Haut an Haut), viel Kuscheln, zärtliche Worte, liebevolle Blicke.

Das alles ist ausreichend, damit das Kind glücklich heranwächst.

Abstillen mit Tee

Tee gilt als wirksames warmes Getränk für viele Krankheiten und Wehwechen und wird schon seit Jahrhunderten verwendet. Tee ist sehr gesund und wird in der Stillzeit, als auch während des Abstillens empfohlen.

Sei vorsichtig, welchen Tee du deswegen trinken darfst. Die Milchproduktion in deinen Brüsten ist noch immer hoch, sodass es im schlimmsten Fall zu Milchstau kommen kann.

Du kannst dies durch Abpumpen erleichtern, jedoch ist das nur eine kurzfristige Lösung. In diesem Fall kannst du mit Tee trinken anfangen, denn das kann die Milchbildung verringern.

Pfefferminztee und Salbeitee sind für die Erreichung deiner Ziele am besten geeignet. Diese Tees sind eine gute Auswahl, da sie das Zusammenziehen der Milchdrüsen zur Folge haben.

Sei aber vorsichtig, da es zu Problemen kommen kann, falls du zu viel Tee trinkst! Die Muttermilch könnte nämlich schneller ausbleiben, als du es ursprünglich geplant hast.

1. Pfefferminztee

Pfefferminztee ist für das Abstillen sehr gut. Er wirkt ähnlich wie Salbeitee, nur schmeckt er viel besser!

Du kannst ihn als fertigen Tee finden, aber auch mit frischer oder getrockneter Pfefferminz selber machen. Er hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.

Den Tee kannst du leicht machen, alles, was du benötigst, ist:

Frische oder getrocknete Blätter;

Sechs bis sieben frische Blätter sind ausreichend. Du übergießt die Blätter mit heißem Wasser und lässt ihn 5 Minuten
ziehen.

Die getrocknete Pfefferminz, solltest du ein bisschen länger ziehen lassen als die frische (bis zu 10 Minuten ist gut).

Du solltest 2 bis 3 Tassen täglich davon trinken, es ist nicht ratsam zu übertreiben. Den Grund habe ich schon vorher erwähnt.

2. Tee aus Salbei

Salbeitee begrenzt die Verteilung des Hormons Prolaktin, das für die Milchbildung verantwortlich ist. Mamas können den Abstillprozess traurig finden, weil es mit der besonderen Beziehung zu Ende geht.

Die Mamas wissen, dass Stillmahlzeiten nach und nach reduziert werden und dass es zum Stillende kommen wird. Die Zeit des Abstillens nähert sich.

Auch wenn es mit dem Stillen vorbei ist, kann es zu einigen Problemen kommen. Zum Beispiel, du kannst weiterhin Milch produzieren!

In diesem Fall kann dir Salbeitee behilflich sein. Er wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.

Am Anfang ist es wichtig, nur kleine Mengen einzunehmen, damit es nicht zu schneller Auflösung der Milch kommt. Versuche 2 bis 4 Tassen pro Tag, und zwar direkt nach dem Stillen, einzunehmen.

Abschließende Gedanken

Liebe Mama, die Zeit des Stillens ist vielleicht an ihr Ende gekommen, aber sei nicht traurig.

Wie du selber sehen wirst, es ist nur eine Phase, die über kurz oder lang beendet werden muss, damit eine neue Phase beginnen kann.

Versuche es als einen weiteren Schritt für dich und dein Baby zu sehen. Dein Kind wird dich immer brauchen, wie alt es auch wird.

Eltern sind für ihre Kinder ein wichtiger Teil des Lebens, aber auch dein Kind wird erwachsen und vielleicht eines Tages sein eigenes Kind bekommen.

Das ist der Lebenskreis und deine größte Aufgabe ist, deinem Kind so viel Liebe, Wärme und Geborgenheit zu geben, damit es die gleichen Werte in Zukunft seinem eigenen Kind weitergeben kann.

Genießt jeden Moment zusammen und zeig deinem Kind, wie schön das Leben sein kann!

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