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Schwangerschaftsübelkeit: Wann, Warum Und Was Hilft?

Schwangerschaftsübelkeit: Wann, Warum Und Was Hilft?

Endlich ist es soweit, du bist schwanger, doch du leidest an Schwangerschaftsübelkeit als Begleiterscheinung, die deine Freude schon in den ersten Wochen trübt.

Auch Schwangerschaftserbrechen sowie andere Nebenerscheinungen, die in der Schwangerschaft üblich sind, machen dir dein Leben schwer.

Vielleicht machst du dir Sorgen, ob das ein schlechtes Zeichen ist und hast viele Fragen. In unserem Beitrag findest du die Antworten auf deine Fragen.

Gute Nachricht: Der Körper bereitet sich vor

Du fragst dich, warum dir übel ist und du erbrechen musst?

Du weißt schon, dass du in der Frühschwangerschaft bist und musst plötzlich feststellen, dass du manches nicht mehr gut riechen kannst und nicht essen willst?

Keine Bange, das Unwohlsein ist zwar unangenehm, aber es gibt eine gute Nachricht: Dein Körper bereitet sich auf dein Baby vor!

Gefahr Hyperemesis Gravidarum: Besonders heftiges Erbrechen

Vielleicht hast du schon etwas über Hyperemesis Gravidarum gehört?

Das ist eine extreme Ausprägung, wobei Frauen mehr als drei- oder viermal pro Tag heftig erbrechen und dabei nahezu alles, was sie eingenommen haben, wieder ausscheiden.

In diesem Fall ist ärztliche Hilfe dringend gefragt.

Aber keine Panik, diese Beschwerde ist sehr selten und falls du zu jenen Frauen gehörst, denen den ganzen Tag schlecht ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass du an diesem Phänomen leidest.

Vier von fünf Frauen leiden an Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen, doch nur 2–3 % der Schwangeren sind von der schweren Ausprägung Hyperemesis Gravidarum betroffen.

Dabei verlieren sie viel Wasser und Gewicht und müssen in der Regel im Krankenhaus mit Infusionen behandelt werden, bis die Phase des extremen Erbrechens vorbei ist.

Ab wann Schwangerschaftsübelkeit: Das Schwangerschaftshormon Human Choriongonadotropin (HCG) als Auslöser

Meistens treten die Beschwerden von der 5. bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) auf.

Ärzte rätseln noch über die Ursachen der Übelkeit. Es wird vermutet, dass der hohe Spiegel des Schwangerschaftshormons HCG dafür verantwortlich ist.

Das Hormon beeinflusst den Verdauungstrakt und Geruchs- und Geschmackssinn und ist Grund dafür, warum werdende Muttis bestimmte Nahrungsmittel meiden, die für den Embryo schädlich sein könnten.

Wie du wahrscheinlich schon weißt, wird das Hormon HCG nur während der Schwangerschaft gebildet und eine Woche nach der Befruchtung ausgeschüttet.

Nach der Einnistung steigen die HCG-Werte stark an und erreichen zwischen der neunten und zehnten SSW den Höhepunkt.

Durch das Hormon HCG werden Progesteron und Östrogen abgegeben, welche das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut in den ersten Schwangerschaftswochen vorantreiben und dafür sorgen, dass sie erhalten bleibt.

Auch das Hormon Östrogen könnte, wie es Mediziner vermuten, Ursache für Übelkeit sein. Es wird angenommen: Je höher der Östrogenspiegel, desto eher leidest du an Schwangerschaftsübelkeit.

Eine weitere mögliche Ursache können psychische Belastungen sein. Schließlich findet in deinem Körper die größte Veränderung statt, die es geben kann, und wahrscheinlich hast du verständlicherweise mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen, wie alles verlaufen wird.

Jegliche äußeren Stressfaktoren sollen am besten so gut wie möglich gemieden werden, denn das, was der Körper während der Schwangerschaft zu leisten hat, ist immens.

Übelkeit ist jedoch ein normales Anzeichen der Frühschwangerschaft und sollte dich nicht beunruhigen, auch wenn sie nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag über anhält. Sie schadet weder dir noch dem Baby.

Von der Morgenübelkeit spricht man besonders oft, weil sie werdende Mütter tatsächlich meistens am Morgen trifft.

Nachts ist der Magen leer und demzufolge der Blutzuckerspiegel morgens niedrig.

Das hilft: Was du selbst tun kannst, um die Beschwerden zu lindern

1. Die besten Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit

1. Starte den Tag mit einem Snack, bevor du aufstehst

Bereite dir abends am Nachttisch einen Snack vor, den du einnimmst, noch bevor du aufstehst. So stellst du sicher, dass du gleich nach dem Aufwachen Energie bekommst, die den Blutzuckerspiegel anhebt.

Ideal ist Obst, auch Trockenobst wie Rosinen oder Aprikosen mit Knäckebrot, Zwieback oder Vollkornkeksen.

Die erste Mahlzeit sollte möglichst trocken sein, falls du neben der Übelkeit auch erbrechen musst.

Dazu trinkst du am besten einen Kräutertee. Schwangeren Frauen werden zwei bis drei Tassen Kräutertee täglich empfohlen. Unbedenklich sind:

• Früchtetee, reich an Mineralstoffen und Vitamin C

• Fenchel mit beruhigender Wirkung auf den Verdauungstrakt

Kamille, die bei Krämpfen und Sodbrennen hilft

• Hagebuttentee, der verdauungsfördernd wirkt und das Immunsystem stärkt

• Lavendeltee mit antibakteriellen Eigenschaften

• Rooibostee, der das Glückshormon Serotonin positiv beeinflusst

• Melissentee, der krampflösend und beruhigend wirkt

2. Vorsicht bei Ingwer- und Pfefferminztee

Auch wenn Ingwer zu den Naturheilmitteln gehört und Ingwertee in der Schwangerschaft den Körper ins Gleichgewicht bringen kann, ist Vorsicht geboten.

Denn die Ingwerknolle in der Schwangerschaft wirkt wehen- und die darin enthaltenen Scharfstoffe durchblutungsfördernd.

Hohe Dosierungen können im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen. Deshalb solltest du nicht mehr als 1 Gramm pro Tag einnehmen.

Auch Pfefferminztee mit seiner entkrampfenden und schmerzlindernden Wirkung solltest du mit Bedacht genießen, nicht mehr als eine bis zwei Tassen über den Tag verteilt, da er bei übermäßigem Verzehr den Uterus stimulieren kann.

Am besten lässt du dich darüber von deinem Frauenarzt beraten.

3. Kleine Mahlzeiten unterwegs

Ein leerer Magen verstärkt die Übelkeit. Sei also stets mit etwas zum Knabbern gegen die Übelkeit ausgerüstet, auch dann, wenn du nicht zu Hause bist.

Unterwegs lassen sich am besten Nüsse und getrocknete Früchte genießen.

Es wird sogar empfohlen, 90 bis 200 Gramm Nüsse zu essen, damit die Hirnleistungen des Ungeborenen gefördert werden. Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pinienkerne oder Walnüsse eignen sich sehr gut dafür.

Mit häufigeren kleineren Mahlzeiten statt wenigen großen beugst du übrigens auch Sodbrennen vor, mit dem viele Schwangere zu kämpfen haben.

4. Vitamin B

Gegen Schwangerschaftsübelkeit hilft bewiesenermaßen Vitamin B6 (Pyridoxin), das du beispielsweise in Fleisch, Eiern, Vollkornprodukten, Bananen, Pilzen, Kartoffeln, Paprika, Erbsen, Avocados, Reis und Spinat findest.

Es soll zwar nicht bei allen Frauen wirken, aber du kannst es auf jeden Fall versuchen.

Als Nahrungsergänzung werden in der Regel 10–25 mg täglich eingenommen, aber über eine solche Einnahme sprichst du am besten mit deiner Frauenärztin.

Auch Vitamin B12 ist wichtig, da der Körper stärkeren Stoffwechselanforderungen ausgesetzt ist und es für die Entwicklung von Gehirn und Zellen des Babys sorgt.

Falls du vegan bist, fallen für dich die natürlichen Bezugsquellen Fisch, Fleisch, Eier und Milch weg und du musst auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

5. Führe ein Ess-Tagebuch

Notiere dir, zu welchen Zeiten und nach welchen Mahlzeiten du Übelkeit und Brechreiz verspürst.

So kannst du feststellen, was die Auslöser sind und diese dann meiden.

6. Wenig würzen und viel trinken

 

Du solltest darauf achten, mit Gewürzen sparsam umzugehen, nichts Fettiges zu essen und frittierte Nahrungsmittel zu vermeiden.

Die Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig, wobei mindestens 1,5 Liter pro Tag empfohlen werden.

7. Bewegung und Schlaf

Ausreichend Schlaf ist wichtig, denn wenn du müde und erschöpft bist, ist es wahrscheinlicher, dass du Brechreiz verspürst.

Die Schwangerschaft ist für deinen Körper eine der größten Herausforderungen überhaupt. Gönne dir deshalb genügend Erholung und Ruhe und versuche, nicht in Hektik zu geraten.

Um den Stoffwechsel anzukurbeln und um Stress zu reduzieren, kann schon ein Spaziergang hilfreich sein und wird dir bestimmt guttun.

Täglich eine halbe Stunde mäßiger sportlicher Betätigung ist anzuraten. Du kannst während der Schwangerschaft getrost wandern, schwimmen, Yoga, Pilates oder Aerobic machen.

Sei lediglich vorsichtig bei Sportarten mit hoher Sturzgefahr, wie Skifahren und Reiten oder mit hohem Risiko für Verletzungen im Bauchbereich, wie Basketball und Fußball.

Beim Sport wirst du mit einer Extraportion Sauerstoff versorgt, was sowohl dir als auch deinem Baby zugutekommt.

8. Aromatherapie

Natürliche, frische Düfte können Schwangerschaftsübelkeit lindern, wobei du ganz deiner Nase vertrauen darfst: Was gut riecht, hilft gegen die Beschwerden.

Als Alternative zu Medikamenten haben sich ätherische Öle bewährt, die aus Bergamotten, Orangen, Zitronen, Mandarinen, Pfefferminze und Grapefruit gewonnen werden.

2. Alternative Mittel und Wege

1. Ein Mittel der Homöopathie: Nux Vomica

Nux Vomica, die “Brechnuss”, wird traditionell gegen Verdauungsstörungen, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen eingenommen. Erhältlich ist dieses Mittel als Streukügelchen (Globuli), als Tropfen oder auch als Tabletten.

Homöopathische Arzneimittel werden zwar als risikoarm eingestuft, aber du solltest trotzdem auf jeden Fall Rücksprache mit der Ärztin halten.

2. Akupunktur und Akupressur

Akupunktur ist eine chinesische Heilmethode mit jahrtausendealter Tradition.

Sie hat mittlerweile einen festen Stellenwert in der Schwangerschaft und wird zur Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden eingesetzt.

Es gibt sehr wenige wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit, wobei einige Untersuchungen sogar gegen den Nutzen bei Übelkeit und Erbrechen sprechen.

Allerdings berichten viele Schwangere über positive Erfahrungen.

Ob dir Akupunktur helfen kann, findest du also am besten selbst heraus, indem du zuerst mit einem erfahrenen Therapeuten darüber sprichst.

Akupressur ist Akupunktur ohne Nadeln. Dabei werden Akupressurpunkte stimuliert, die direkten Einfluss auf die Gebärmutter haben.

Dass diese Methode wirksam bei Übelkeit und Erbrechen ist, wurde in Großbritannien bereits 1988 nachgewiesen.

3. Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit

Wenn nichts hilft, bleibt der Gang zum Arzt unausweichlich. In schwierigen Fällen werden Medikamente verschrieben.

Meistens sind das Antihistaminika, die üblicherweise von Allergikern genutzt werden.

Bei der Nutzung von Dimenhydriat und Diphenhydramin wurden tausende Schwangere beobachtet, wobei Nebenwirkungen und Entzugssymptome bei Neugeborenen festgestellt werden konnten.

Es gilt immer, Nutzen und Risiken bei Medikamenten abzuwägen. Am besten lässt du dich von deinem Arzt ausführlich darüber beraten.

Abschließende Gedanken

Dein Körper ist während der Schwangerschaft großen hormonellen Schwankungen und Veränderungen ausgesetzt und hat enorm viel zu leisten.

Übelkeit und Erbrechen gehören eben bei vielen Frauen dazu, können aber erfreulicherweise in den meisten Fällen durch Achtsamkeit und Hausmittel gelindert werden, sodass die Freude zusammen mit dem Baby wachsen kann.

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