Bist du als Schwangere auf der Suche nach Abwechslung auf dem Speiseplan, bist auf die japanische Küche gestoßen oder favorisierst sie bereits länger und nun möchtest du wissen, ob Surimi in der Schwangerschaft erlaubt ist?
Falls du die japanische Küche noch nicht so gut kennst, fragst du dich wahrscheinlich auch, was Surimi denn ist und wie es hergestellt wird.
Darf man Surimi in der Schwangerschaft essen?
Besteht beim Verzehr von Surimi das Risiko, an Listeriose zu erkranken und was sollte man beachten, damit es nicht dazu kommt?
Wie steht es mit der Schadstoffbelastung von Surimi?
Gilt da eine ähnliche Empfehlung für Schwangere wie bei Thunfisch, das grundsätzlich in der Schwangerschaft gemieden werden sollte?
Oder ist der Verzehr von Surimi unbedenklich und gehört sogar zu einer gesunden Ernährungsweise während der Schwangerschaft?
In diesem Beitrag findest du die Antworten.
Surimi in der Schwangerschaft – Was ist das und wie sieht die Herstellung aus?
Surimi als Fischprodukt auf der Grundlage von Fischeiweiß hat seine Ursprünge in Japan, wo es auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt.
Verbreiten konnte sich die Fischspeise allerdings erst ab den 1960er-Jahren, als ein spezielles Tiefkühlverfahren entwickelt wurde, das die Konservierung ermöglichte. Erst ab da konnte Surimi richtig vermarktet werden.
Surimi zeichnet sich dadurch aus, dass es nahezu völlig geschmacks- und geruchsfrei ist, aber einen hohen Eiweißanteil aufweist.
Für die Herstellung werden verschiedene Fischarten verwendet, hauptsächlich aber der Alaska-Seelachs, sowie Seehecht und Blauer Wittling.
Die Herstellung von Surimi findet in der Regel bereits auf hoher See statt, weil die Fische frisch sein müssen.
Sie werden filetiert und zerkleinert, dann durch Siebe gerieben, gewaschen und natürlich von Schuppen, Haut und Gräten befreit.
Was schließlich entsteht, ist ein neutraler Brei aus Fischmuskeleiweiß, der nur noch ein Drittel des ursprünglichen Wassergehalts der Fische hat. Das ist das Rohsurimi.
Diesem wird entweder Saccharose oder der Zuckersauerstoff Sorbit mit Polyphosphaten zugegeben, damit eine Textur entsteht, die recht viel Wasser binden kann.
Unter diesen Umständen ist es dann möglich, das Surimi zu frosten und zu lagern. Gefrostet wird in der Regel in Blockform mir Plattenfrostern, und zwar bei einer Temperatur von minus 25 Grad Celsius.
Dabei bleibt das Surimi bei solch niedriger Temperatur zwischen drei und zwölf Monaten haltbar.
Die geschmacksfreie Masse, die für die Verarbeitung wieder aufgetaut wird, eignet sich für die Herstellung zahlreicher verschiedener Produkte, und daher ist Surimi ein sehr vielseitiges Lebensmittel.
Die Erzeugnisse aus Surimi können homogener Struktur sein, aus gemischten Strukturen oder aus Faserstrukturen bestehen oder wurstartig aussehen.
Bei der Zubereitung werden der Surimi-Masse Salz, Stärke, Eiklar, Aromen und Gewürze hinzugefügt und verschiedene Verfahren angewandt, um die gewünschten Produkte herzustellen, die sich in Geruch, Geschmack und Aussehen unterscheiden können.
Dabei ist es für dich als Schwangere wichtig, zu wissen, dass die Surimi-Masse auf jeden Fall über Dampf gegart, also bei einer Temperatur von über 100 Grad Celsius erhitzt wird, was eventuell vorhandene Listerien nicht überleben können.
Surimi-Sticks Schwangerschaft – Unter den Surimi-Produkten werden die Crabsticks besonders gut vermarktet. Manche Surimi-Produkte sehen auch wie Garnelen oder Krabben aus, aber der Schein trügt, denn bei Surimi handelt es sich um reine Fischprodukte.
Zudem gibt es Surimi auch als Happen, Raspeln oder Flakes und in der Küche können sie vielfältig eingesetzt werden.
Wenn du also ein Fan japanischer Küche und traurig darüber bist, dass du nicht Sushi essen darfst, dann greif umso öfter zu Surimi und genieße die Vielfältigkeit dieser Produkte sowie die gesunden Nährwerte, die sie liefern.
Surimi in der Schwangerschaft – Die gesunden Vorteile der Surimi-Produkte
Surimi lässt sich einfach und sicher zubereiten und bietet auch ernährungspsychologisch betrachtet viele Vorteile, denn die Produkte sind nicht nur leicht verdaulich, sondern bieten vor allem viel hochwertiges Eiweiß mit essenziellen Aminosäuren sowie Selen.
Dabei enthalten sie nur wenig Cholesterol und Fett.
1. Proteine in Surimi
Eiweiß oder Proteine bestehen aus tierischen Aminosäuren und sind Bestandteil unserer Zellen, weshalb sie als Bausteine des Lebens bezeichnet werden.
Das Ungeborene benötigt viele Proteine für ein gesundes Wachstum.
Eiweiß sorgt aber nicht nur dafür, dass sich die Zellen deines Babys gut entwickeln, sondern unterstützt auch die Hormonproduktion.
Zudem ist es an der Regulation des Blutzuckers beteiligt und eine wichtige Energiequelle.
Es kommt aber nicht nur darauf an, dass du viele Proteine in der Schwangerschaft einnimmst, denn diese unterscheiden sich je nachdem, aus welchen Nahrungsmitteln du sie beziehst.
Du solltest dich am besten mit hochwertigen Aminosäuren versorgen, die du vor allem in Fischprodukten findest.
Lass dir Surimi also ruhig schmecken und integriere das vielfältige Produkt gerne fest in deinen Speiseplan.
Surimi und Garnelen in der Schwangerschaft – Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren, dreimal pro Woche Fisch und Meeresfrüchte zu essen, da diese Lebensmittel nicht nur reich an Proteinen, sondern auch an wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind, die gut für die Entwicklung des Gehirns sind.
Außerdem kannst du bei Surimi zugreifen, ohne dass du befürchten musst, dass sich der Genuss auf deinen Hüften bemerkbar machen wird, denn Surimi enthält nur wenige Kalorien, macht dank der Proteine aber trotzdem reichlich satt.
Aufgrund der Herstellung enthält Surimi aber etwas weniger Proteine als andere Fischprodukte, da bei der Verarbeitung der Fischmasse viel Wasser verwendet wird und das Eiweiß dadurch weggewaschen wird.
2. Vitamin B12 in Surimi
Das Vitamin B12 kann man ausschließlich durch tierische Lebensmittel zuführen, weshalb Vegetarier und Veganer recht oft an einem Mangel leiden.
In der Schwangerschaft ist eine ausreichende Zufuhr dieses Vitamins von besonderer Wichtigkeit.
Dieses Vitamin ist wesentlich daran beteiligt, dass die Zellen reifen und sich teilen, was besonders fürs Neugeborene wichtig ist.
Vitamin B12 unterstützt auch die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns.
Deshalb ist dein Bedarf in der Schwangerschaft auf 4,5 und in der Stillzeit auf 5,5 Mikrogramm erhöht.
3. Vitamin A in Surimi
Dieses Vitamin nimmst du ausschließlich durch die Nahrung auf, da der Körper es nicht selbst herstellen kann.
Vitamin A erfüllt wichtige Aufgaben beim Aufbau der Zellen des Ungeborenen und bei der Entwicklung der Lunge, stärkt die Augen und unterstützt den Aufbau des Immunsystems.
Zwar ist dein Bedarf an Vitamin A besonders ab dem 2. Trimester erhöht und beträgt etwa 1100 Mikrogramm, allerdings solltest du diese Menge auch nicht überschreiten, da zu viel des Guten tatsächlich schädlich fürs Baby sein kann.
Deshalb sollst du in der Schwangerschaft keine Leber essen, da sie sehr viel Vitamin A enthält.
Wenn du dich an die Empfehlungen hältst, die Lebensmittel meidest, von denen Schwangeren abgeraten wird und dich gesund und ausgewogen ernährst, kann es weder zu einem Mangel noch zu einer Überdosierung kommen.
4. Mineralien in Surimi
Surimi liefert dir auch viele wertvolle Mineralien, wie Kalzium, Magnesium und Natrium, die nicht nur dein Baby für eine gesunde Entwicklung braucht, sondern auch du für dein Wohlbefinden.
Die erwähnten Mineralien zählen zu den Elektrolyten, die den Wasserhaushalt und die Flüssigkeitsverteilung im Körper regulieren.
Das ist sehr wichtig, da es sonst zu Wasseransammlungen im Gewebe kommen kann.
In der Schwangerschaft neigst du tatsächlich zu Wasseranlagerungen, also ist die ausreichende Zufuhr dieser Mineralien sehr wichtig.
Surimi Inhaltsstoffe pro 100 Gramm:
Kohlenhydrate 10,2 – 18,0 g
Eiweiß 7,5 – 12,9 g
Fett 0,3 – 1,3 g
Natrium ca. 650 mg
Kalium ca. 90 mg
Calcium ca. 7,7 mg
Cholesterol ca. 20,0 mg
Eisen ca. 0,4 mg
Omega-3-Fettsäuren ca. 0,6 g
Surimi in der Schwangerschaft – Was du beachten solltest
Freilich ist es immer von Vorteil, wenn du dich mit den Zutaten, der Herkunft und der Herstellung von Lebensmitteln auseinandersetzt, Bei Surimi ist die Zutatenliste recht überschaubar: Neben zerkleinerten Fischfilets sind in den Produkten meistens Hühnereiweiß, Geschmacksverstärker, Salz, Öl sowie Farbstoff enthalten.
In der Regel wird Surimi Soja-Öl hinzugefügt, also solltest du lieber Abstand von den Produkten nehmen, wenn du allergisch auf Soja und Produkte mit oder aus Soja reagierst.
Auf jeden Fall solltest du einen genauen Blick auf die Packung werfen.
Außerdem solltest du, wie bei allen Fischprodukten, genau auch das Mindesthaltbarkeitsdatum achten, da Fisch schnell verdirbt und dieses auf keinen Fall überschritten werden sollte, auch wenn das bei manch anderen Lebensmitteln eigentlich kein Problem sein sollte.
In der Schwangerschaft bist du aber zurecht besonders vorsichtig, deshalb solltest du eine angebrochene Packung Surimi auch nicht länger als einen Tag im Kühlschrank lagern, da sich Keime und Bakterien wie Listerien auch bei niedrigen Temperaturen vermehren können.
Leider sind Fischprodukte manchmal auch mit Schadstoffen belastet. Vor allem das Schwermetall Quecksilber kann langfristig zu ernsthaften Vergiftungserscheinungen führen, wie zu motorischen und Seh- und Hörstörungen.
Langfristig beeinträchtigen höhere Konzentrationen von Quecksilber im Körper das menschliche Nervensystem.
Vor allem bei Raubfischen wie Haien, Schwertfischen, Königsmakrelen, aber auch bei Thunfisch konnte man hohe Quecksilberkonzentrationen nachweisen, weshalb du von solchen Fischarten am besten die Finger lässt.
Denn Quecksilber kann sich negativ auf die Entwicklung deines Babys auswirken. Studien haben nämlich gezeigt, dass eine höhere Konzentration von Quecksilber in deinem Körper während der Schwangerschaft zu kognitiven und motorischen Störungen des Kindes führen kann.
Meeresfrüchte und Meeresfische aber, wie Barsch, Garnelen, Krabben, Kabeljau und Stremellachs in der Schwangerschaft, sind dagegen bedenkenlos.
Surimi wird ja aus Seehecht oder Seelachs hergestellt, und diese Fische sind entweder gar nicht oder nur minimal belastet.
Auf den europäischen Markt kommen in der Regel nur geprüfte Produkte, für die es strenge Grenzwerte gibt.
Vorsichtshalber solltest du einen genauen Blick auf die Verpackung werfen, um auszuschließen, dass bei der Herstellung Raubfische verwendet wurden.
Abschließende Gedanken
In der Schwangerschaft solltest du nicht nur auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, sondern musst dich auch gut über Herkunft und Herstellungsart von Lebensmitteln informieren, da manche sich sogar schädlich auf das Ungeborene auswirken können.
So sind sowohl roher Fisch wie Räucherlachs, Sushi, Matjes, Rollmops als auch rohes Fleisch und überhaupt rohe Produkte tierischen Ursprungs in der Schwangerschaft leider tabu, da sie von Salmonellen, Listerien, Toxoplasmen befallen sein könnten, die gefährlich für die werdende Mutter und ihr Baby werden können.
Falls du für japanische Küche bist, hast du bestimmt deine Schwierigkeiten damit, auf Sushi verzichten zu müssen, aber glücklicherweise kannst du Surimi gerne auf deinen Speiseplan setzen.
Eines der ältesten Fischerzeugnisse weltweit mit jahrhundertealter Tradition wird nämlich bei der Zubereitung hoch erhitzt und ist daher unbedenklich.
Dafür lässt sich Surimi aber vielfältig in der Küche zubereiten und liefert gesunde Nährstoffe für Mama und Baby und auch die Gefahr, dass das Produkt mit Quecksilber belastet sein könnte, ist äußerst gering.
Wenn du nach Abwechslung auf deinem Speiseplan suchst und es dir die japanische Küche angetan hat, dann hast du hier alles über Surimi erfahren können, von den Fischarten, die verwendet werden, über die Herstellung bis zu den Inhaltsstoffen.
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Zubereitung deiner Surimi-Gerichte und guten Appetit!
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