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Räucherlachs Schwangerschaft – Diese Delikatesse Ist Ein No-Go!

Räucherlachs Schwangerschaft – Diese Delikatesse Ist Ein No-Go!

Für dich sind bestimmte Nahrungsmittel leider tabu, weil sie eine Gefahr vor allem für dein Ungeborenes darstellen können, darunter sind rohe Lebensmittel wie rohes Fleisch und roher Fisch, zu dem auch Räucherlachs in der Schwangerschaft zählt.

Du weißt wahrscheinlich, dass Fisch regelmäßiger Bestandteil der Ernährung sein sollte und bist vielleicht auf widersprüchliche Informationen gestoßen, die Räucherlachs betreffen?

Ist es nicht so, wie bei Käseprodukten auch, dass es auf die Herstellung der Lebensmittel ankommt, ob sich dort Krankheitserreger befinden können oder nicht?

Du weißt, dass du wegen der Gefahr vor Listeriose und Toxoplasmose auf Produkte aus Rohmilch verzichten sollst, aber dass du beispielsweise bei industriell hergestelltem Frischkäse wie Quark und Mozzarella bedenkenlos zugreifen kannst, da sie aus pasteurisierter, also stark erhitzter Milch hergestellt werden?

Es gibt einige Fischerzeugnisse, die erlaubt sind doch auch jene, die du während der Schwangerschaft vom Speiseplan streichen solltest. 

Ist das also bei stark erhitztem und salzgegartem Räucherlachs nicht genauso? Gibt es andere Bedenken, was den Speiseplan in der Schwangerschaft betrifft?

Was es mit den Listerien und Toxoplasmoseerregern auf sich hat, wie du Lachs in der Schwangerschaft trotzdem genießen kannst und warum es sich lohnt, Kompromisse einzugehen, erfährst du in diesem Beitrag.

Räucherlachs Schwangerschaft – Nährboden für Listerien

Räucherlachs

Nicht alle Listerien verursachen Erkrankungen, der Übeltäter unter ihnen ist das Bakterium Listeria monocytogenes.

Die Krankheitserreger führen nicht zum Verderb der Lebensmittel und sind somit völlig unsichtbar. Dem Robert-Koch-Institut wurden 2018 rund 700 Fälle von schweren Listerioseerkrankungen gemeldet.

Unter den Folgen sind Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen und Fehlgeburten. In 5 % der Fälle aus 2018 hatte die Krankheit einen tödlichen Ausgang.

Listerien kommen in Lebensmitteln sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs vor, wobei neben älteren Menschen und solchen mit einer geschwächten Immunabwehr auch Schwangere zu der Risikogruppe gehören.

Rohe Fischprodukte und Meeresfrüchte, wie Sushi, Sashimi, Matjes, Austern oder auch Räucherlachs und gebeizter Fisch oder Graved Lachs, der nicht geräuchert, sondern mit Zucker, Salz und Dill behandelt wird, können mit hoher Wahrscheinlichkeit von Listerien befallen sein, weshalb man in der Schwangerschaft dringend vom Verzehr dieser rohen Lebensmittel abrät.

Eine bedenkliche Menge an Listerien wurde in Hackfleisch, rohem Fleisch wie Salami, Tatar, Teewurst und Mettwurst sowie Rohmilch nachgewiesen.

Allerdings können auch andere, verpackte und verzehrfertige Lebensmittel, die nach der Verarbeitung nicht nochmal stark erhitzt wurden, von Listeria monocytogenes befallen sein, wie Käse aus pasteurisierter Milch, vorgeschnittenes Gemüse und Salate und geschnittene Wurstprodukte.

Schwangere stehende Frau

Grund dafür sind auch die hygienischen Bedingungen in den Herstellerbetrieben und bestimmte Ecken, die sich nur schwer reinigen und desinfizieren lassen.

Das Tückische an dem Bakterium ist, dass es sich auch in kühlen Lagerbedingungen vermehren kann. Im Handel werden grundsätzlich zwei Sorten von Räucherlachs angeboten, die sich in der Verarbeitung unterscheiden.

Kalt geräucherter Lachs wird als Delikatesse kräftig gesalzen und bei 15 bis 20 Grad Celsius mit kaltem Rauch behandelt, während heiß geräucherter Stremellachs ebenfalls gesalzen, aber mehrere Tage über 70 Grad Celsius gegart wird.

Durch die Salzgarung wird der Räucherlachs nicht nur haltbar, sondern auch Mikroorganismen werden dabei abgetötet, oder etwa nicht?

Das Landesuntersuchungsamt Bremen unternimmt seit Jahren regelmäßige Untersuchungen von Räucherlachs und Graved Fish auf Listerien, wobei im Jahre 2005 beispielsweise bei 23 von insgesamt 115 Produkten das gefährliche Bakterium ausfindig gemacht wurde.

Man schätzt, dass 100 Listeria monocytogenes pro Gramm kein Gesundheitsrisiko darstellen, während es bei mehr als 1000 Keimen pro Gramm doch der Fall ist. Dabei können auch geringe Mengen bei den Risikogruppen zu ernsthaften Auswirkungen führen.

Räucherlachs Schwangerschaft – Gefahr Toxoplasmose

Gegrilltes Lachsfischsteak

Auch wenn man es beispielsweise in England lockerer sieht und dort Meinungen wahrnehmen kann, dass Räucherlachs oder geräucherte Forelle als sichere Nahrungsmittel gelten, fallen bei regelmäßigen Qualitätskontrollen viele Testprodukte durch, da sie Krankheitserreger enthalten.

Abgepackter Räucherlachs Schwangerschaft – Besonders wichtig sind die Hygienemaßnahmen bei der Herstellung, der Lagerung und beim Transport, in die du kaum richtigen Einblick bekommen kannst, also solltest du Entwarnungen besser kein Vertrauen schenken.

Auch Toxoplasmoseerreger können sich im Räucherfisch befinden und beim Ungeborenen schwere Schäden verursachen.

Der Parasit wird in der Fachsprache Toxoplasma gondii genannt und seine Hauptwirte sind vor allem Katzen, auch wenn grundsätzliche alle warmblütigen Tiere sowie der Mensch als Wirten dienen können.

Die Parasiten vermehren sich im Darm und die infektiösen Oozysten kommen über die Ausscheidungen in die Umwelt.

Gesundheitsämter schätzen, dass tatsächlich die Hälfte der Menschen an Toxoplasmose erkrankt, und zwar durch den Kontakt zu Katzenkot und den Verzehr von belasteten Lebensmitteln.

Gesunde Erwachsene spüren allerdings nichts von der Infektion, denn das Immunsystem kann sie erfolgreich bekämpfen.

Wenn allerdings eine werdende Mutter zum ersten Mal an Toxoplasmose erkrankt, kann das vor allem ab der 28. Schwangerschaftswoche (SSW) gefährlich für das Baby werden.

mariniertes Lachsfilet

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung können die Parasiten, die unter Umständen die Plazentaschranke durchschreiten, beim Ungeborenen eine Entzündung der Netzhaut, Verkalkungen der Hirngefäße und schwere Missbildungen wie beispielsweise einen Wasserkopf sowie Fehlgeburten verursachen.

Laut Studien sind ein Viertel bis die Hälfte der gebärfähigen Frauen in Mitteleuropa aufgrund einer bereits früheren Infektion immun gegen Toxoplasmen, die dann auch keine Gefahr für das ungeborene Kind darstellen.

Allerdings kann man sich in Deutschland nicht auf Immunität testen lassen, weil unter anderem zwischen einer akuten Infektion und Immunität nicht unterschieden werden kann.

Bessere Hygienebedingungen und häufige Qualitätskontrollen, aber auch Aufklärung, haben dafür gesorgt, dass schwere Erkrankungen der Risikogruppen eher selten sind.

Wenn du dich also fragen solltest, ob es nicht in Ordnung ist, gelegentlich rohen Fisch zu essen, dann denk daran, dass du zur Risikogruppe gehörst.

Unter den Maßnahmen, die dir dabei helfen, das Risiko vor einer Erkrankung zu umgehen, sind neben dem Verzicht auf den Verzehr von Rohmilchprodukten, rohem Fleisch und Fisch auch ein reduzierter Kontakt zu Katzen, sorgfältiges Waschen und Schälen von Gemüse und Obst und regelmäßiges Händewaschen.

Räucherlachs Schwangerschaft – Wie Lachs zubereitet werden sollte, damit der Verzehr unbedenklich ist

schwangere Frau mit den Händen über Bauch am rosa Hintergrund

Auch wenn du geräucherten Lachs meiden solltest, kann der Fisch in der Schwangerschaft viel zu deiner gesunden und ausgewogenen Ernährung beitragen.

Gebratenen Lachs kannst du getrost genießen, ebenso wie gekochten. Beachte dabei, dass der Fisch mindestens zwei Minuten lang bei über 70 Grad Celsius gegart oder gut gekocht werden sollte, also besser länger als kürzer zubereiten.

Auch gedünsteter Lachs ist unbedenklich, wenn du ihn lange genug verarbeitest, bis er ordentlich durchgekocht ist.

Räucherlachs Schwangerschaft – Warum ist der beliebte Fisch so gesund?

Frisches rohes Lachsfischfilet

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, wegen der gesunden Nährstoffe einmal pro Woche Lachs oder anderen Fettfisch zu essen.

Lachs soll viele hochwertige Inhaltsstoffe liefern, darunter die Vitamine A, B1, D und E, Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Jod, Selen und Fluor, sowie einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren.

Eicosapentaensäure und die Docosahexaensäure zählen zu diesen Fettsäuren und machen beim Lachs rund 10 % des Fettgehalts aus.

Diese Fettsäuren sind deshalb von Vorteil, weil sie im Vergleich zu gesättigten nicht in so hohem Maß im Körperfett gespeichert werden.

Omega-3-Fettsäuren sollen gegen koronare Herzerkrankungen, Verkalkungen der Arterien und Schlaganfälle vorbeugend wirken und helfen dem Körper dabei, ungesundes Cholesterin zu reduzieren.

Da er viel Eiweiß, aber keine Kohlenhydrate enthält, macht er satt, aber nicht dick und bringt es zu ungefähr 130 Kilokalorien auf 100 Gramm.

Im Vergleich zu Wildlachs liefert Zuchtlachs sogar fünfmal so viele langkettigen Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Hirnaktivität anregen und ist auch sonst mit seinem Nährstoffgehalt vergleichbar.

Der Grund dafür ist, dass Wildlachse sich in freier Natur sehr viel bewegen und hunderte Kilometer zurücklegen, um an Laichplätze zu kommen, während Zuchtlachse deutlich mehr Fett ansetzen, das aber hauptsächlich aus Omega-6-Fettsäuren besteht, da dem Fisch Pflanzenöl zugefüttert wird.

Räucherlachs Schwangerschaft – Kann Lachs von Schadstoffen befallen sein?

hausgemachter Lachs

Lachs wird so ziemlich überall auf der Welt gezüchtet, dabei ist Norwegen mit seinen großen Aquakulturen, in denen rund 400 Millionen Lachse schwimmen, ganz vorne.

90 % der Fische, von denen wir uns ernähren, stammen übrigens aus solchen Aquakulturen.

Es besteht dabei die Befürchtung, dass diese Aquafarmen mit vielen Schadstoffen belastet sind, wie es beispielsweise Kadmium, Blei und Quecksilber sind, weshalb Schwangeren vom Verzehr von Thunfisch abgeraten wird.

Die Stiftung Warentest zeigte jedoch, dass sowohl bei Zucht- als auch bei Wildlachs kaum Spuren dieser Schadstoffe anzutreffen waren.

Früher waren eher Rückstände von Antibiotika ein Problem, wobei Zuchtlachse mittlerweile frühzeitig geimpft werden und der Einsatz von Medikamenten somit nahezu gänzlich zurückgenommen werden konnte.

Allerdings bleibt der Einsatz von einem Pestizid namens Ethoxyquin, das pflanzlichem Fischfutter als Konservierungsmittel hinzugefügt wird, höchst umstritten.

In Europa ist dieses Gift, welches früher als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurde, aufgrund seiner leber- und erbgutschädigenden Eigenschaften verboten.

Jedoch ist es im Tierfutter weiterhin erlaubt. Dabei gibt es für Fleisch, Eier und Milch Höchstgrenzen, aber nicht für Fisch. Sowohl Stiftung Warentest als auch Greenpeace fanden bei Zuchtlachs-Proben hohe Mengen von Ethoxyquin.

Ab dem Jahr 2020 sollte der Einsatz dieses Pestizids im Fischfutter innerhalb der EU aber verboten sein.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du auf Bio-Lachs zurückgreifen. Auch dieser Zuchtlachs wird übrigens in großen Anlagen gezüchtet, allerdings hat der Fisch dort aber mehr Platz und damit das Futter haltbar gemacht wird, nutzt man beispielsweise nur Vitamin E.

Der norwegische Lachs schneidet bei Tests am besten ab. Du kannst nach den Bio-Gütesiegeln Naturland und Debio Ausschau halten, aber auch Zuchtlachs aus herkömmlicher Aquakultur ist mittlerweile oft besser als sein Ruf, da die Züchter stets darum bemüht sind, die Zuchtbedingungen zu verbessern.

Falls du übrigens überlegst, ob es besser ist, zu Wildlachs zu greifen, weil du denkst, dass er frei von Schädlingen ist, so muss ich dich enttäuschen. Besonders beim pazifischen Wildlachs ist es der Fall, dass dieser Fisch Fadenwürmer oder sogenannte Nematoden im Fleisch haben kann.

Das sind Würmer, von denen auch Kinder befallen werden können.

Der bloße Gedanke an diese von 1,5 bis 3 cm langen Würmer könnte dir den Appetit verderben, auch wenn Fischhygieneverordnungen sicherstellen, dass zumindest keine lebenden Würmer mehr vorhanden sind.

Beim Erhitzen auf über 70 Grad Celsius oder beim Einfrieren bei – 20 Grad sterben die Schädlinge ab.

Abschließende Gedanken

Geräucherter Lachs mit Pfeffer

Als Schwangere solltest du auf rohe Lebensmittel tierischen Ursprungs und auf Rohmilchprodukte verzichten, sowie auf eine gründliche Hygiene achten, damit du das Risiko umgehst, deinem ungeborenen Kind Krankheitserreger zu übertragen.

Das gilt leider auch für die Delikatesse Räucherlachs. Auch wenn der Fettfisch bei der Verarbeitung manchmal sogar hoch erhitzt wird, konnte man bei Tests in Proben bei recht vielen Produkten Krankheitserreger nachweisen, die für Erwachsene zwar unbedenklich, aber für dich mit deinem geschwächten Immunsystem und für dein Baby sehr schädlich sein könnten.

Das die Zahl der Krankheiten sehr gering ist, kann man unter anderem auch der Aufklärung verdanken. Deshalb habe ich dir in diesem Beitrag geschildert, was Listerien und Toxoplasmen und wer die Risikogruppen sind.

Auf Lachs solltest du allerdings nicht verzichten, vorausgesetzt, du kochst, garst oder dünstest ihn ausreichend lange bei hoher Temperatur, da die Mikroorganismen so abgetötet werden.

Der Fisch bietet mit seinen wertvollen Nährstoffen nämlich viele gesundheitliche Vorteile sowohl für dich als auch für dein Baby.

Vielleicht gehörst du auch zu jenen, die Bedenken haben, ob Zuchtlachs von Schadstoffen befallen sein könnte. Deshalb habe ich hier für Entwarnung gesorgt, denn diesbezüglich hat sich zumindest in der EU in den letzten Jahren einiges getan.

Im Weiteren ist es auch gut zu wissen, dass die Warnungen nicht dazu dienen, weil dich jemand erschrecken oder dich vom Verzehr dieser Lebensmittel abhalten möchte. Sie dienen lediglich dafür, dich zu informieren, dass gewisse Gefahren auf diesen Nahrungsmitteln lauern, die für dich und dein Baby während der Schwangerschaft gefährlich sein könnten.

Vorsichtshalber kannst du natürlich immer auf Bio-Lachs zurückgreifen, um alle Zweifel auszuschließen.
Ich wünsche guten Appetit!

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