Es ist dir bestimmt bereits bekannt, dass du auf bestimmte Lebensmittel, darunter vielleicht auch auf deine Lieblingsspeisen, wie bestimmte Wurst- und Käsesorten, verzichten solltest, wenn du schwanger bist, aber wie sieht es mit Mascarpone in der Schwangerschaft aus?
Der cremige Käse mit Ursprung in Italien ist in vielen Süßspeisen enthalten und da er ein Frischkäse ist, denkst du dir vielleicht, dass Mascarpone in der Schwangerschaft bestimmt tabu ist und damit auch leider die vielen leckeren Desserts, die ihn enthalten.
Dem ist aber zum Glück nicht so!
In diesem Beitrag erfährst du, unter welchen Bedingungen du Mascarpone verzehren darfst, während du schwanger bist, wie er hergestellt wird und welche gesunden Nährstoffe der sahnige Frischkäse liefert.
Mascarpone in der Schwangerschaft – Gute Nachricht!
Grundsätzlich musst du weder auf Mascarpone noch auf die Speisen, die den Frischkäse enthalten, unbedingt verzichten.
Bei den Süßspeisen und Desserts gibt es jedoch einiges zu beachten.
Man sagt Frischkäse nach, dass er die Krankheiten Listeriose und Toxoplasmose verursachen kann, wobei die Krankheitserreger durch rohes oder nicht genügend gegartes Fleisch und Rohmilchprodukte übertragen werden.
Auch auf vorgewaschenen Salaten lassen sich die Erreger finden.
So solltest du aus deinem Speiseplan in der Schwangerschaft Weißschimmelkäse wie Brie und Camembert, Blauschimmelkäse wie Bavaria Blu, Gorgonzola und Roquefort streichen. Und weil Infektionsgefahr besteht von Weichkäse mit Rotschmiere und Oberflächenschmiere wie Limburger, Sauermilchkäse, Käse aus offenen Gefäßen und aus Rohmilch die Finger weglassen.
Hartkäse wie Parmesan, Emmentaler und Bergkäse dürfen Schwangere, auch wenn es Rohmilchkäse ist, unter der Bedingung verzehren, dass die Rinde abgeschnitten wird, wo sich Listerien trotz der langen Reifezeit dennoch ansiedeln können.
Käsesorten, die aus pasteurisierter Milch hergestellt sind, wie Edamer, Tilsiter, Gouda und Cheddar sowie Quark, Hüttenkäse und industriell hergestellte Frischkäsesorten wie Mozzarella, Ricotta und Feta sind jedoch unbedenklich. Warum?
Weil es auf die Herstellung ankommt!
Toxoplasmen und Listerien siedeln sich unter milden Temperaturen auf Lebensmitteln an.
Wenn diese aber bei über 70 Grad Celsius erhitzt werden, sterben dabei jegliche Keime, Bakterien oder Parasiten ab. Das ist auch der Fall beim Mascarpone.
Mascarpone in der Schwangerschaft – Wie wird der Frischkäse hergestellt?
Ursprünglich wurde Mascarpone in einer lombardischen italienischen Provinz namens Lodi hergestellt.
Den sahnigen Geschmack bekommt der Frischkäse durch den in der Herstellung verwendeten Rahm.
Dabei wird dem Käse aus Crème fraîche und Sahne stufenweise Wasser entzogen, bis man den erstrebten Fettanteil bekommt, der zwischen 40 % und 80 % betragen kann.
Danach wird der erhaltenen Mischung Zitronen- oder Weinsteinsäure zugegeben und das Ganze wird auf 90 Grad Celsius erhitzt.
Somit ist das Produkt pasteurisiert und es besteht keine Gefahr, das Toxoplasmen oder Listerien diesen Vorgang überleben können.
Mascarpone in der Schwangerschaft – Worauf du achten solltest
Wichtig ist, dass du während der Schwangerschaft nur abgepackten Mascarpone verzehrst und am besten einen Bogen um den Frischkäse an der Frischhaltetheke machst, so wie bei allen anderen Käsesorten auch.
Damit du auch abgepackte Mascarpone während der Schwangerschaft bedenkenlos genießen kannst, solltest du einige Sachen beachten:
• Nachdem du die Mascarpone geöffnet hast, solltest du die Mascarpone-Creme auch sofort verbrauchen, weil sie nämlich nicht lange haltbar ist und für Bakterien und Keime anfällig wird, wenn man sie länger lagert.
Auch bei niedrigen Temperaturen im Kühlschrank kann das passieren, weshalb du keine offenen Verpackungen aufbewahren solltest.
• Da Mascarpone am häufigsten in Süßspeisen verwendet wird, solltest du die Zutaten begutachten, weil dazu oft Alkohol, rohe Eier oder andere rohe Zutaten verwendet werden, die du in der Schwangerschaft besser vermeiden solltest.
• Auf fertige Desserts, die mit Mascarpone gemacht werden, solltest du besser verzichten.
Das heißt also leider, dass du leider nicht in den Genuss von Tiramisu im Restaurant kommst, denn meistens wird der Mascarpone-Creme rohes Ei hinzugefügt, damit sie fluffiger und lockerer wird, wobei aber Salmonellen-Gefahr besteht.
Allerdings heißt das noch lange nicht, dass du gänzlich auf das geliebte Tiramisu verzichten musst, sondern es einfach besser selbst zubereitest, und zwar ohne Amaretto und Ei.
Im Netz kannst du verschiedene Rezepte finden, mit denen du auf deine Kosten kommst.
Mascarpone in der Schwangerschaft – So gesund ist der cremige Genuss
Es ist allgemein bekannt, dass Milchprodukte wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthalten, die für eine gesunde Entwicklung deines Babys wichtig sind.
Diese Nährstoffe sind wichtig, denn sie unterstützen das Immunsystem und den Zellaufbau und regulieren Körperfunktionen.
Mascarpone ist zudem ein Milchprodukt, das nicht nur lecker schmeckt, sondern auch vielseitig verwendet werden kann.
Die folgenden Nährstoffe liefert dir diese Frischkäsedelikatesse:
1. Kalium und Kalzium
Mascarpone liefert nicht nur Proteine, sondern auch wertvolle Mineralien, darunter vor allem Kalzium und Kalium.
Damit für das Ungeborene ein gesunder Knochenaufbau ermöglicht wird, steigt dein Bedarf an diesen Mineralien in der Schwangerschaft auf 1200 mg täglich.
Kalium ist zudem dafür bekannt, dass es den Wasserhaushalt regelt, also kann Mascarpone dir selbst dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren.
2. Magnesium
Bereits bei Kinderwunsch ist Magnesium ein besonders wichtiger Mineralstoff und bleibt auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt von großer Bedeutung.
Während du schwanger bist, scheidest du Magnesium verstärkt über die Nieren aus, weshalb dein Bedarf erhöht ist und du täglich 310 mg Magnesium einnehmen solltest.
Ein Mangel an Magnesium kann zu Waden- und Muskelkrämpfen führen.
Für dein Baby ist dieser Mineralstoff sehr wichtig für den Aufbau von Muskeln und Knochen, weshalb sich dein Magnesium-Bedarf während der Stillzeit noch auf 450 mg erhöht.
3. Vitamine A und E
Vitamin A ist in Mascarpone reichlich enthalten.
Dieser wichtige Vitalstoff übernimmt unterschiedliche Aufgaben und sorgt dafür, dass wichtige Prozesse im Körper aufrechterhalten werden.
Er hilft dabei, DNA-Schäden vorzubeugen und bereits vorliegende Defekte zu reparieren.
Beim Baby unterstützt Vitamin A den Aufbau der Zellen und die Bildung von Erythrozyten.
Darüber hinaus ist es wichtig für die Stärkung sowohl deines als auch des Immunsystems deines Babys.
Der menschliche Körper kann Vitamin E nicht selbstständig herstellen und muss diesen Vitalstoff durch die Nahrung aufnehmen.
Er ist wichtig für den Zellaufbau des Babys und stärkt darüber hinaus sein Immunsystem.
4. Phosphor
Dieses Mengenelement hat viele unterschiedliche Aufgaben im menschlichen Körper, kommt in vielen Lebensmitteln vor und ist fester Bestandteil von Zellen, Knochen und Zähnen.
Er ist an der Produktion und Speicherung von Energie beteiligt und reguliert das Säuren-Basen-Gleichgewicht.
Als Schwangere oder als stillende Mama benötigst du 800 mg bzw. 900 mg Phosphor pro Tag.
Phosphat wird häufig als Zusatzstoff bei der Herstellung von Lebensmittelprodukten verwendet.
So wird er als Schmelzmittel bei der Schmelzkäseherstellung eingesetzt, als Backtrieb- und Trennmittel oder auch als Säuerungsmittel in Soft Drinks.
Im Falle einer ausgewogenen Ernährung kommt es nur sehr selten zu einem Phosphatmangel.
5. Proteine
Als Milchprodukt enthält Mascarpone recht viele Proteine, die dir und deinem Baby sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit wichtige Aminosäuren liefern, weshalb sie auch die Bausteine des Lebens genannt werden.
Proteine bauen nämlich Körperzellen auf und sorgen für das Wachstum von Organen, Knochen, Nägeln und sorgen für den Aufbau von roten Blutkörperchen der Plazenta und deines Babys.
Zudem sind Proteine an der Produktion von Hormonen beteiligt, die Körperfunktionen regulieren.
Außerdem sind Proteine auch deshalb wichtig, weil sie den Blutzuckerwert regulieren und notwendige Energie verleihen.
Die Inhaltsstoffe von Mascarpone im Überblick
• Vitamin A 520 μg
• Vitamin E 1,4 mg
• Kalium 80 mg
• Kalzium 60 mg
• Magnesium 6 mg
• Phosphor 130 mg
• Vitamin A 520 μg
• Vitamin B1 0,02 mg
• Vitamin B2 0,21 mg
• Vitamin B6 00,4 mg
• Eiweiß 4,5 mg
Abschließende Gedanken
In der Schwangerschaft ist nicht nur eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig, sondern man muss sich vielleicht sogar zum ersten Mal detaillierter damit auseinandersetzen, welche Nährstoffe man durch welche Lebensmittel einnimmt und welche Produkte man meiden sollte, um bestimmten Infektionen und Krankheitserregern aus dem Weg zu gehen.
So ist es nicht immer einfach, sich als Schwangere zurechtzufinden, wenn man auch noch widersprüchlich scheinende Informationen zu lesen bekommt.
Wenn Rohmilchprodukte allgemein tabu sind, warum sind dann bestimmte Hartkäsesorten aus Rohmilch erlaubt?
Oder wenn man Frischkäse meiden sollte, warum darf man dann zu Mozzarella oder Mascarpone greifen?
Vielleicht haben es sich deine Schwangerschaftsgelüste auf Marzipan abgesehen oder du bist dir nicht sicher, ob dein Lieblingsdip wie Aioli oder Tzatziki ebenfalls auf der Liste der Verbotenen gelüste stehen.
Zugegeben, es ist nicht immer leicht, da mitzukommen, aber man kann es sich einfacher machen, indem man sich merkt: Rohe Lebensmittel oder solche, die nicht gründlich durchgegart sind, solltest du in der Schwangerschaft meiden, während du Produkte, die bei der Herstellung hoch erhitzt wurden, bedenkenlos genießen kannst.
Mach vorsichtshalber einen Bogen um Lebensmittel von der Frischhaltetheke und kaufe industriell hergestellte, abgepackte Produkte ein, die du am besten alsbald verzehrst und nicht im Kühlschrank stehen lässt, damit sich in der Zwischenzeit keine Keime und Bakterien ansiedeln können.
Abgesehen vom herkömmlichen Tiramisu, das mit rohen Eiern und Alkohol hergestellt wird, darfst du es dir mit Mascarpone also ruhig schmecken lassen. Guten Appetit!
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