Skip to Content

Rückbildung nach Kaiserschnitt – Was beachten?

Rückbildung nach Kaiserschnitt – Was beachten?

Nach der Geburt folgt schon die nächste Herausforderung für deinen Körper – die Rückbildung nach einem Kaiserschnitt verläuft dabei etwas anders als nach einer natürlichen Entbindung.

Kein Wunder, dass manche Frauen Angst vor diesem operativen Eingriff haben.

Schließlich entsteht dabei eine Wunde, die verheilen muss. Doch so viele Mamas und Babys haben den Kaiserschnitt erfolgreich hinter sich gelassen, also nur Mut!

Je besser du dich informierst, desto weniger Angst wirst du haben. Wir fürchten uns vor allem vor unbekannten Situationen.

Wenn bei dir wegen spätem Mutterglück oder aus einem anderen Grund ein Kaiserschnitt geplant ist, hast du bestimmt viele Fragen:

Worauf muss man im Wochenbett in der ersten Zeit achten?

Wann kann man mit der Rückbildung beginnen? Und warum ist diese nach jeder Geburt so wichtig?

Hier findest du Antworten auf diese und weitere Fragen.

Wann Rückbildung nach Kaiserschnitt?

Von deiner Hebamme wirst du bestimmt hören, dass du bereits zwei Wochen nach dem Kaiserschnitt mit manchen Übungen der Rückbildungsgymnastik beginnen kannst.

Das gilt aber vor allem für den Beckenboden.

Die Bauchmuskulatur musst du nämlich am Anfang unbedingt schonen! Und auch die Schnittstelle darf auf keinen Fall belastet werden.

Der Rückbildungskurs ist etwas später dran

Etwa 8 bis 10 Wochen nach dem Kaiserschnitt wirst du wahrscheinlich mit dem ganzheitlichen Rückbildungskurs anfangen können.

Zum Vergleich: Nach einer natürlichen Geburt beginnen viele Frauen damit im Schnitt zwei Wochen früher.

Du wirst wahrscheinlich eh nicht umhin kommen, die Hinweise zu befolgen und dir besonders in den ersten zwei Wochen Zeit für die Wundheilung zu lassen.

Schließlich wirst du die Narbe auch bei kleineren Bewegungen spüren. Der Schmerz erinnert dich daran, dass du eine große Sectio hinter dir hast.

Nicht nur die Narbe, sondern auch die Bauchwand und die Gebärmutter müssen heilen. Sie wurden bei der OP durchtrennt, damit das Baby herausgeholt werden kann.

Ehrgeiz und der Wunsch, möglichst sofort nach der Geburt abzunehmen oder die alte Figur wiederzuerlangen, sind nun völlig fehl am Platz.

Geduld ist wie bei jeder anderen Heilung jetzt besonders nötig.

Wie am besten erholen nach Kaiserschnitt?

Du solltest auf keinen Fall schwer heben und auch von ruckartigen Bewegungen absehen.

In den ersten Tagen wirst du wahrscheinlich Schmerzen beim Aufstehen und Bücken spüren.

Deine Bewegungen wirst du deshalb behutsam und bewusst ausführen.

Besonders, wenn du ein älteres Kind hast, ist es leicht dahingesagt, dass du nichts heben solltest, das schwerer als dein Neugeborenes ist.

Allerdings kann es auch einige Monate dauern, bis du endlich keine Schmerzen mehr spürst, die dich daran hindern, dein älteres Kind oder Einkäufe zu tragen.

Ohne Bewegung keine Heilung

Bewegung ist trotzdem wichtig für die Wundheilung und Rückbildung und als Vorbeugung gegen eine drohende Thrombose wichtig.

Deshalb solltest du regelmäßig auf die Beine kommen. Natürlich kannst du duschen, dich selbst und auch dein Baby pflegen.

Da du deine Bauchmuskeln und die Narbe schonen musst, stehst du am besten seitlich aus dem Bett auf und meidest jegliche unnötigen Belastungen.

Aus diesen Gründen sind in den ersten Wochen nur spezielle Übungen angebracht, die du dir am besten von deiner Hebamme oder deinem Rückbildungscoach zeigen lässt.

Anstrengendere Haushaltsaufgaben kann in den ersten Wochen jemand anderes übernehmen. Achte beim Geschirrabwasch und überhaupt beim Stehen auf eine aufrechte Haltung.

Nicht so schnell hinters Steuer

Auch das Autofahren solltest du in den ersten Wochen nach dem Kaiserschnitt lieber vermeiden.

Beim Abbiegen oder beim Rückwärtsfahren musst du dich nämlich drehen.

Das kann das Gewebe überdehnen und zu Schmerzen führen. Auch plötzliches Bremsen erfordert ruckartige Bewegungen, die du ja meiden sollst.

Warum dauert die Rückbildung nach Kaiserschnitt länger?

Nach einem Kaiserschnitt hast du nicht nur Schnitt und Narbe, die verheilen müssen.

Auch verschiedene Schichten (Muskeln, Fett, Haut) brauchen Zeit, um wieder zusammenzuwachsen.

Deshalb dauert diese Rückbildung länger als nach einer (vor allem komplikationslosen) Vaginalgeburt.

Wahrscheinlich hast du (im Netz) bereits einige Fotos von Narben nach der OP gesehen?

Die Kaiserschnittnarbe ist sehr deutlich. Kein Wunder, denn sie ist sowohl lang als auch tief und betrifft gleich mehrere Gewebeschichten.

Die müssen alle Zeit haben, um gut zu verheilen.

Sonst kann es zu Infektionen kommen oder die Naht geht wieder auf.

Deine Bauchmuskeln musst du auch deshalb schonen, damit es zu keinen Verwachsungen oder Geweberissen kommt.

Auch die Schmerzen, die du am Anfang hast, zwingen dich zu langsamen Bewegungen, die nun zum neuen Alltag dazugehören.

Doch keine Sorge: Dich selbst und dein Baby wirst du versorgen können. Auch Duschen ist in der Regel kein Problem.

Überhaupt wirst du weitere Hinweise, auf deine persönliche Situation zugeschnitten, vom Klinikpersonal und deiner Wochenbetthebamme bekommen.

Denk bitte dran: Ruhe und Achtsamkeit sind wichtig, damit deine Heilung gut verläuft und es zu keinen Komplikationen kommt.

So kannst du letztlich schneller in deinen Alltag zurückkehren. Außerdem bist du dann auch besser für die zweite Schwangerschaft vorbereitet, falls du diese planst.

Rückbildung der Gebärmutter nach Kaiserschnitt

Da nach einem Kaiserschnitt zuerst die Wundheilung um die Gebärmutter herum stattfindet, läuft ihre Rückbildung anders als bei einer Spontangeburt ab.

So verzögert sich auch die Rückbildung der Gebärmutter nach einem Kaiserschnitt.

Anders als nach einer vaginalen Geburt ist die Oberkante der Gebärmutter dann weiter oben tastbar, und zwar einige Tage länger.

Nach einer natürlichen Entbindung kann man die Gebärmutter nach etwa 10 Tagen nicht mehr ertasten.

Nach einem Kaiserschnitt verzögert sich der Prozess, bei dem sie ihre ursprüngliche Größe wieder erreicht hat. Das ist an sich kein Grund zur Sorge.

Auf Auffälligkeiten achten

Allerdings solltest du bei Beschwerden wie Fieber und Kopfschmerzen deine Hebamme informieren oder deinen Arzt aufsuchen.

Auch wenn der Wochenfluss plötzlich ausbleibt oder du sehr empfindlich auf Druck im Bereich der Gebärmutter reagierst, hast du vielleicht mit einer Infektion oder einem Wochenflussstau zu tun.

Dann sind fachlicher Rat und Hilfe nötig!

Behutsam die Bauchlage nutzen

Die Rückbildung der Gebärmutter kannst du übrigens durch Liegen in der Bauchlage fördern.

Einige Tage nach dem Kaiserschnitt versuchst du vorsichtig, dich mit dem Bauch auf ein Kissen zu legen.

Diesen sanften Druck auf die Gebärmutter unterstützt du am besten mit einer bewussten, tiefen Atmung.

Toilettengang nicht vernachlässigen

Und noch eine wichtige Sache: Bitte geh regelmäßig auf Toilette! Wahrscheinlich nimmst du deinen Harndrang gar nicht richtig wahr.

Stell deshalb einen Wecker etwa alle zwei Stunden und lass dir ausreichend Zeit auf der Toilette.

Vielleicht klingt das erstmal befremdlich. Aber nach der Entbindung ist auch der regelmäßige Toilettengang wichtig, um Infektionen vorzubeugen.

Wann nach Kaiserschnitt wieder Bauchmuskeltraining?

Zuerst stehen Rückbildungsübungen an, nachdem dir die Hebamme oder die Frauenärztin grünes Licht für den Kurs gegeben haben.

Hast du eine Rektusdiastase (Bauchspalt) erlitten, wird es ungefähr zwölf Wochen dauern, bis du deine Bauchmuskeln überhaupt anspannen darfst.

Zuerst sind die seitlichen Bauchmuskeln dran

Die Übungen aus dem Rückbildungstraining solltest du zu Hause konsequent und regelmäßig ausführen.

Zuerst ist, wie bereits erwähnt, der Beckenboden dran. Zur Kräftigung des Körpers wirst du vorerst deine seitlichen Bauchmuskeln trainieren, und zwar sanft und behutsam.

Nur so kann sich die Rectusdiastase schließen.

Es kann sein, dass du ein halbes Jahr warten musst, um nach der Wundheilung und Rückbildung des Körpers wieder deine gewohnten Sit-ups machen zu können.

Das gilt übrigens sowohl für Kaiserschnitt als auch für die normale Geburt.

Wie wichtig ist Rückbildung nach einem Kaiserschnitt?

Unter manchen frischgebackenen Müttern kursiert immer noch der Irrglaube, dass nach einem Kaiserschnitt keine Rückbildungsgymnastik nötig ist.

Ein schwerer Irrtum! Schließlich hat besonders der Beckenboden in der Schwangerschaft einiges aushalten müssen und braucht nun dringend Entlastung und Übung.

Beckenbodenübungen helfen dabei, die Körpermitte zu stabilisieren sowie Inkontinenz vorzubeugen.

Auch damit der Druck auf die Beckenbodenmuskulatur nach der Geburt nachlassen kann und es zu keiner unnatürlichen Verschiebung der Organe kommt, ist ein Rückbildungstraining wichtig.

Dieses Organ, das wir im Alltag sehr vernachlässigen, hat während der Schwangerschaft das Gewicht des Kindes, Mutterkuchens und Fruchtwassers getragen.

Frag deine Hebamme nach gezielten Übungen für den Beckenboden, die du schon in den ersten Tagen nach der Entbindung sicher ausführen kannst.

Die Workouts der Rückbildungsgymnastik stärken auch deine tiefe Rückenmuskulatur und sorgen für ein gutes Körpergefühl.

Rückbildung nach Kaiserschnitt zu Hause

Viele Hebammen und Frauenärzte geben Müttern Broschüren mit geeigneten Übungen der Rückbildungsgymnastik, die du auch zu Hause ausführen kannst.

Seitenlage, Vierfüßlerstand und Kniestand sowie Bauch- und Rückenlage sind einige Klassiker, die behutsam und schonend den Körper beanspruchen.

Vor allem Frauen, die zum ersten Mal Mutter geworden sind, tun allerdings gut daran, einen angeleiteten Rückbildungskurs zu besuchen.

Warum in den Kurs?

Auch wenn dir deine Hebamme nämlich Übungen für zu Hause vermitteln kann, mangelt es oft an Motivation und Disziplin, sie auszuführen.

Außerdem ist der Besuch eines Kurses auch deshalb sinnvoll, weil du aus deiner Stube heraus und mit anderen in unmittelbaren Kontakt kommst.

Bei den meisten Angeboten darf auch dein Partner mit Baby dabei sein.

So oder so ist wichtig: Achte auf die Signale deines Körpers! Bei Schmerzen oder auch Unwohlsein solltest du die Übungen sofort unterbrechen.

Und bitte keinen falschen Ehrgeiz zeigen! Das Ziel ist, deine Muskulatur schonend aufzubauen, und nicht Sport nach Kaiserschnitt zu betreiben.

Abschließende Gedanken

Frauenärzte wie Hebammen raten alle ausdrücklich dazu, die Rückbildung nach dem Kaiserschnitt zu fördern.

Es handelt sich um eine ernsthafte, große Operation, nach der erstmal Wunde und Narbe heilen müssen, bevor der Körper sich zurückbilden kann.

Deshalb läuft dieser Prozess auch langsamer als bei einer natürlichen Geburt und verlagert sich etwas nach hinten.

Doch obwohl sich beispielsweise die Gebärmutter langsamer zurückbildet, kannst du bereits nach den ersten Tagen gezieltes, sanftes Beckenbodentraining betreiben.

Manche Frauen denken, dass sie das nicht nötig haben.

Das ist ein schwerer Irrtum, der zu unerwünschten, langfristigen Folgen führen kann.

Deshalb findest du in diesem Beitrag Antworten darauf, wie du dich nach einer Sectio am besten erholst und was es bei der Rückbildung zu beachten gibt.

Auch für dich ist wichtig, dass du in Bewegung kommst.

Höre aber stets auf deinen Körper. Wenn du zerstreut und gerade dabei bist, etwas Schweres zu heben, wird dich der Schmerz daran erinnern, dass du das nicht tun solltest.

Oder wenn du dich bei einer Übung unwohl fühlst, unterbrich sie lieber.

Und besuche am besten einen Rückbildungskurs bei einer Hebamme oder Physiotherapeutin.

So kommst du mal raus und mit anderen Müttern in Kontakt und hast eine fachkundige Anleitung.

Ich wünsche viel Geduld und Kraft für die Rückbildung!

Gefällt dir dieser Post? Bitte teile ihn oder pinne ihn für später. Du kannst auch am Laufenden bleiben und uns auf Instagram, Facebook und Pinterest folgen.