Ein heiß umstrittenes Thema ist bestimmt das Reiten in der Schwangerschaft.
Dieses Thema beschäftigt bestimmt jede werdende Mami, die das Reiten liebt.
Reiten ist tatsächlich eine Risikosportart für werdende Mütter, die auch im Verlauf der Schwangerschaft weiterreiten möchten.
Über das Thema “Reiten in der Schwangerschaft” wird eine Debatte geführt, die schon jahrelang andauert.
So stellen sich viele Reiterinnen die Frage, ob sie in der Schwangerschaft weiter reiten sollten oder nicht.
Obwohl viele Ärzte vom Reiten in der Schwangerschaft abraten wegen Fehlgeburt- und Frühgeburtsrisiko, gibt es keine festen Forschungsberichte, die dies auch belegen.
Viele Studien raten Schwangeren sogar, auch in der Schwangerschaft mit ihrem Übungs- und Sportprogramm fortzufahren.
Deren Meinung nach ist eine Schwangerschaft eine normale Zeit, in der sich Mutter und Kind zusammen entwickeln.
Aktivitäten während der Schwangerschaft sollen sogar die Schwangerschaft begünstigen.
Nun, die Frage, ob Reiten auch eine Sportart ist, die während der Schwangerschaft zu empfehlen ist, bleibt offen.
Sport spielt eine wichtige Rolle beim Wohlbefinden der Mutter und des Ungeborenen, es reguliert die Gewichtszunahme und beeinträchtigt positiv die Rückbildung nach der Geburt.
Auf der anderen Seite ist Reiten eine Risikosportart, wo das Unfallrisiko sehr hoch ist.
Man sagt auch, dass Reiterinnen eine feste Beckenbodenmuskulatur haben, die die Geburt erschweren, aber fester Beckenboden hin oder her, bislang wurde dies auch von keiner Reiterin oder Frauenarzt mit Reiten in Zusammenhang gebracht.
Reiten ist nicht die einzige Risikosportart in der Schwangerschaft, dazu gehören auch Eislaufen, Teamsports, Ballsportarten, Skifahren und Tauchen.
All diese Sportarten könnten ernsthafte Verletzungen verursachen, die einen negativen Einfluss auf die werdende Mutter wie auch auf das ungeborene Baby haben und verschiedene Beschwerden während der Schwangerschaft hervorrufen könnten.
Sport in der Schwangerschaft
Werdende Mütter erleben eine Achterbahn der Gefühle, die von Glück bis hin zu Stresssituationen reichen, wenn es um das Wohlbefinden des ungeborenen Babys geht.
Solche Mütter setzen alle Hebel in Gang, um sicher zu sein, dass sie ihre Schwangerschaft oder ihr ungeborenes Baby nicht gefährden.
Daher ist das gar nicht überraschend, dass sich eine werdende Mami viele Gedanken darüber macht, was sie in der Schwangerschaft essen sollte (falls deine Gelüste es auf Krustentiere oder die kleine Knolle abgesehen haben, kannst du hier Rat holen) oder welche Medikamente sie, im Fall einer Erkältung, zu sich nehmen darf und auch wie viel Sport und welche Sportarten gut für sie und das Baby sind.
So kommen wir zu der Frage: Ist Sport in der Schwangerschaft erlaubt?
Fraglos ist es am wichtigsten, dass du dich immer vorher mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin darüber konsultierst, welche Sportart während der Schwangerschaft die richtige für dich ist, unabhängig davon, ob du gesundheitliche Einschränkungen hast und ob deine Schwangerschaft als riskant eingestuft wird, wirst du auch die richtige Empfehlung bekommen.
Denn vielleicht gibt es gesundheitliche und körperliche Faktoren, die Sport in der Schwangerschaft und nach der Geburt für dich einschränken.
Wie dem auch sei, die Mehrheit der Schwangeren darf Sport treiben und während der Frühschwangerschaft aktiv bleiben. Gesunden Schwangeren wird sogar empfohlen 30 Minuten täglich einer Aktivität nachzugehen.
Sportarten wie Wandern, Schwimmen, Rad fahren und Aerobic sind besonders empfehlenswert für Anfängerinnen, wobei Laufen, Kraftsport und andere anstrengende Sportarten begrenzt empfohlen werden.
Werdende Mütter, die auch vor der Schwangerschaft sich mit einer Risikosportart beschäftigt haben, dürfen das auch im Verlauf der Schwangerschaft unter der Bedingung, dass sie sich wohlfühlen und dass sie sich keiner hohen Unfallgefahr aussetzen.
Bevor du dich in der Schwangerschaft für eine Sportart entscheidest, solltest du dich immer vorher mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin absprechen, denn viele Sportarten können Komplikationen hervorrufen und anstatt dein Wohlbefinden in der Schwangerschaft zu steigern, deine Schwangerschaft, Gesundheit und die Gesundheit deines ungeborenen Babys gefährden.
Physische und emotionale Vorteile von Sport in der Schwangerschaft
Es gibt viele Vorteile, die das Sporttreiben in der Schwangerschaft mit sich bringt, darunter auch physische und emotionale.
Mehr Energie, Linderung der Rückenschmerzen, Verbesserung des Kreislaufsystems, Linderung der Krämpfe, weniger geschwollene Hände oder Füße, Inkontinenz und regulierte Gewichtszunahme sind ebenfalls Vorteile, die eine Schwangere dem Sport zu verdanken hat.
Die Regel ist, wenn du dich damit wohlfühlst und wenn du dich keiner zusätzlichen Gefahr auslieferst beim Sport treiben, dann ist es durchaus erlaubt.
Wie du ja sicherlich schon weißt, regulieren Hormone viele Prozesse in deinem Körper und Sport wirkt sich positiv auf den Hormonhaushalt aus.
Vom Hormonhaushalt hängt dein Körperbau, deine Verdauung, dein Hautbild, dein Schlaf, die Art wie du mit Stresssituationen umgehst, Stimmungsschwankungen und deine Libido ab und in der Schwangerschaft spielen die Hormone verrückt.
Um das Gleichgewicht im Hormonhaushalt wieder herzustellen, ist Sport eine raffinierte Art.
Während du Sport treibst, werden unter vielen anderen Hormonen auch Glückshormone freigesetzt, die sich sehr positiv auf deine Schwangerschaft auswirken können und dein gesamtes Wohlbefinden positiv beeinflussen, was sich wiederum auch positiv auf das ungeborene Baby auswirkt.
Sporttreiben im ersten Trimester
Das erste Trimester ist eine Zeit, in der sich der Körper einer Frau immens verändert.
Während der Frühschwangerschaft entwickelt sich das Embryo mit rasender Geschwindigkeit.
Das ist auch der Grund, wieso Schwangere im ersten Trimester unter Müdigkeit und Unwohlsein wie Schwangerschaftsübelkeit leiden.
In der Frühschwangerschaft arbeitet der Körper auf Hochtouren und lernt sich auf die neuentstandene Situation, nämlich die Schwangerschaft, einzustellen.
Viele werdende Mütter denken in dieser Zeit nicht einmal daran, Sport zu treiben, doch wenn sie sich einmal überwunden haben, kann ihnen ein bisschen Bewegung sehr guttun.
Wenn es um den Sport in der Schwangerschaft geht, gilt die Regel: “nichts Neues”.
Das bedeutet, was du bisher nicht gemacht hast, das solltest du, auch während du schwanger bist, nicht tun. Sportarten wie Ballsportarten, Sportarten mit Sturzgefahr, Sportarten in großer Höhe und generell Risikosportarten, wo große Unfallgefahr besteht, solltest du vermeiden.
Falls du dich aber noch vor der Schwangerschaft mit einer bestimmten Sportart beschäftigt hattest, kannst du das nach Rücksprache mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin, dem ersten Trimester angepasst, weiterführen.
30 Minuten Bewegung täglich wirkt sich schon positiv auf deine Schwangerschaft aus.
Bei Bauchmuskeltrainings solltest du vorsichtig sein, denn falsche Bewegungen können eine Rektusdiastase in der Schwangerschaft hervorrufen und Beckenboden-Probleme verursachen.
Du solltest generell darauf achten, keine Trainings zu machen, die in der Schwangerschaft keinen Sinn ergeben, wie z. B. Sit-ups oder Crunches, die die Bauchmuskeln bewusst kürzen, wobei sie sich nun in der Schwangerschaft sowieso ausdehnen müssen und werden.
Wenn du schon auf Sport in der Schwangerschaft nicht verzichten möchtest, dann solltest du nicht nur ein funktionelles, sondern auch angepasstes Training in der Schwangerschaft auswählen.
Da sich während der Schwangerschaft, vor allem in der Frühschwangerschaft, die Blutgefäße der Mutter ausbreiten, solltest du vor allem Übungen, wo du lange auf dem Rücken liegst, vermeiden, denn sie könnten die Blutströmung zum Herzen hemmen und Schwindel beim Aufstehen auslösen.
Sporttreiben im zweiten Trimester
Das zweite Trimester wird auch “Wohlfühl-Trimester” genannt, weil sich mittlerweile die werdende Mami und ihr Körper hormonell auf die Schwangerschaft umgestellt haben.
Das heißt aber nicht, dass sich der Körper der werdenden Mami nicht weiterhin im Verlauf der Schwangerschaft verändern wird.
Nun kommt so langsam der Bauch zum Vorschein und die Gewichtszunahme stellt sich ein.
Antriebslosigkeit und Energieverlust können ebenfalls auftreten und du wirst auch wahrscheinlich neue Kleidung brauchen, denn der Bauch wächst und der süße Babybauch kommt auch langsam zum Vorschein.
Das zweite Trimester ist auch meistens der Zeitpunkt, wo die Schwangerschaft verkündet wird, denn der Babybauch lässt sich nicht mehr so einfach camouflieren.
Die Symptome dieser Umstellungen deines Körpers beeinträchtigen die Körperhaltung, den Schwerpunkt, das Gleichgewicht und deine Koordination.
Zu diesem Zeitpunkt werden Sportarten, die energisch sind und Flexibilität beanspruchen anstrengender und schwieriger für die werdende Mami.
Die Trainings müssen nun deiner Schwangerschaft so langsam angepasst werden, um womögliche Verletzungen vorzubeugen.
Aktivitäten und Trainings, die körperlich anstrengend sind und in denen du deinen Bauch einer Gefahr aussetzt, solltest du vermeiden.
Im zweiten Trimester wird zur Aquagymnastik geraten, denn sie gilt als sicher.
Sporttreiben im dritten Trimester
Nun bist du fast ans Ziel angelangt und sogar das Schuhanziehen wird beschwerlicher für dich.
Wenn du dich aber noch immer fit genug fühlst, steht dir und der Liebe zum Sport nichts im Weg.
Bei der Besprechung mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin wird dir aber bestimmt das Kürzertreten empfohlen.
Das Trainieren in Rückenlage solltest du nun auch vermeiden, da deine Gebärmutter nun verhindern kann, dass dein Blut zurück zum Herzen fließt, was wiederum mit Kreislaufproblemen einhergehen kann.
Dir bleiben Übungen im Stehen, Sitzen und Seitenlage übrig.
Nun heißt es improvisieren!
Dynamische und statische Übungen solltest du auch vermeiden und eine Sportart auswählen, die den vollen Bewegungsumfang kontrolliert und dich nicht aus der Puste bringt.
Ein Wettkampf-Sportprogramm ist ab diesem Zeitpunkt für dich auch ein Tabu und Risikosportarten sowieso.
Sport in der Schwangerschaft – richtig gemacht
Pränatal-Übungen beanspruchen allerlei Anpassungen, weil der Körper der Frau sich verändert und das zusätzliche Gewicht wirkt sich auf die Körperhaltung, auf die Balance, Energie und Ausdauer und im Weiteren wird auch mehr Druck auf die Gelenke, Ligamente und Muskeln ausgeübt und die Gewichtszunahme beeinträchtigt auch das Kreislaufsystem.
Werdende Mütter müssen beim Sporttreiben auf die Flüssigkeitszufuhr achten, das Trainieren in heißer und feuchter Umgebung vermeiden.
Der Körper werdender Mütter, die sich schon vor der Schwangerschaft mit Sport aktiv beschäftigt haben, wird sich den Herausforderungen leichter anpassen können als ein Körper einer Frau, die sich vor der Schwangerschaft nicht mit Sport beschäftigt hatte.
Deswegen wird auch in der Schwangerschaft empfohlen, nicht mit einer neuen Sportart oder Aktivität zu beginnen, sondern sich am bisherigen Tempo festhalten, denn die Schwangerschaft ist bestimmt kein guter Zeitpunkt, um mit einer neuen oder sogar mit einer Risikosportart zu beginnen.
Nun da Sport generell gesund ist und sich auch nun in der Schwangerschaft positiv auf dich und das ungeborene Baby auswirkt, solltest du auf jeden Fall aktiv bleiben und dich regelmäßig bewegen.
Sogar Hochleistungssportlerinnen treten in der Schwangerschaft ein bisschen zurück, so gilt für weniger fitte Mamis generell mit Spazieren oder Wandern zu beginnen, wo der ganze Körper aktiv bleibt und du nicht so leicht aus der Puste kommst.
Es ist wichtig, dass du zum Training oder zum Spazieren keine enge Kleidung anziehst, sondern lockere Kleidung aus luftigen Materialien, die den Schweiß absorbieren und deine Bewegungen, beim Training nicht einschränken.
Dafür sind Leggings und Oberteile in der Umstandmodeabteilung (wann Umstandsmode Sinn macht, erfährst du hier) am idealsten, denn sie sind auch für diesen Sinn und Zweck entworfen worden.
Wieso Sport in der Schwangerschaft gut ist
Die aktuelle Studienlage besagt, dass Sport ein wichtiger Bestandteil einer Schwangerschaft für werdende Mütter ist.
Studien nach haben Frauen, die regelmäßig Sport treiben und aktiv sind, auch eine komplikationsfreie Schwangerschaft und Entbindung, die sogar kürzer dauert als bei nicht aktiven Frauen.
Das Risiko einer Fehlgeburt oder Frühgeburt ist bei sportlichen Frauen auch geringer und der Kaiserschnitt auch eine Seltenheit.
Die übermäßige Gewichtszunahme fällt bei sportlichen Frauen ebenso geringer aus und außerdem sinkt das Risiko an schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck, Rückenschmerzen oder Inkontinenz.
Da beim Sporttreiben auch viele Hormone freigesetzt werden, die durchaus das Wohlbefinden beeinflussen, wirkt sich Sport in der Schwangerschaft ebenfalls auf die perinatale Depression positiv aus.
Bei so vielen positiven Seiten von Sport in der Schwangerschaft bleibt nun die Frage übrig, was zu beachten ist, um die Mutter und das Baby nicht zu gefährden?
Wann Sport in der Schwangerschaft gefährlich ist
Bei einer intakten Schwangerschaft sind auch die Risiken geringer, doch bei Risikoschwangerschaften wird Vorsicht geraten.
Immer in Rücksprache mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin sollten Frauen, die von auftretenden Komplikationen gefährdet sind, dass Sporttreiben stark reduzieren.
Risikofaktoren sind:
• Herzerkrankungen
• Infektionskrankheiten
• vorangegangene Fehlgeburten
• Blutungen in der Frühschwangerschaft
• Mehrlingsgeburten
• frühzeitige Wehen
Du solltest das Training sofort abbrechen und deinen Frauenarzt oder Frauenärztin kontaktieren, wenn eines dieser Anzeichen auftritt:
• vorzeitige Wehen
• Schwindel
• Atemprobleme
• Bauchschmerzen
• Blutungen
Nun zum Thema Reiten in der Schwangerschaft
In Deutschland werden 5000 bis 10000 Reiterinnen jährlich Schwanger, darunter Reiterinnen, die sich nur als Ausgleichsport mit Reiten beschäftigen wie auch Berufsreiterinnen.
Wie lange und ob eine Reiterin im Sattel bleiben sollte, ist ein offenes Thema, das bis jetzt nur wenigen Untersuchungen unterliegt.
Obwohl viele Reiterinnen berichten, ihr Pferd bis fast zum Termin geritten zu haben, sollte dies mit Vorsicht genießen, denn das, was für eine Schwangere gilt, muss nicht für alle gelten.
Jede Frau und jede Schwangerschaft ist einzigartig und eine komplizierte Schwangerschaft unterscheidet sich von einer planmäßigen Schwangerschaft.
Wichtig ist, dass du dich, bevor du dich und dein ungeborenes Baby diesem Risiko aussetzt, mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin darüber absprichst, ob das Reiten während Schwangerschaft weiterhin für dich infrage kommt oder nicht.
Erwarte aber nicht eine pauschale Antwort wie JA oder NEIN, denn viele Faktoren spielen eine Rolle und letztendlich liegt es nur an dir, ein wie großes Risiko du eingehen möchtest.
Das Risiko hängt vor allem von deinen reiterlichen Fähigkeiten und deinem Pferd ab.
Wenn du noch eine Anfängerin bist, solltest du vielleicht abwägen, ob das Weiterreiten für dich gut ist oder nicht.
Reiten besteht aus Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit, was das Reiten zu einem Hochleistungssport sowie Risikosportart macht.
Da deine körperlichen Möglichkeiten nun in der Schwangerschaft beschränkt sind, steigt die Unfallgefahr, vor allem wenn du eine Anfängerin bist oder dein Pferd noch unsicher oder jung ist.
Ob dir das nun gefällt oder nicht, Reiten ist eine Risikosportart, die dich und das ungeborene Baby gefährden kann.
Auch die besten Reiterinnen und die bravsten Pferde sind nicht fehlerlos und können stolpern oder stürzen.
Es gibt Reiterinnen, die fast bis zum Termin reiten, es gibt jene die das Reiten sofort aufgegeben haben, als sie schwanger wurden, und es gibt auch solche, die wegen gesundheitlichen Problemen das Reiten aufgeben mussten.
Außer der großen Unfallgefahr, die ein hohes Risiko in der Schwangerschaft darstellt und weshalb das Reiten als hochriskant eingestuft wird, gibt es eigentlich nichts, was gegen Reiten in der Schwangerschaft spricht.
Solange sich eine Schwangere mit dem Reiten wohlfühlt und es dem ungeborenen Baby gut geht, spricht eigentlich nichts dagegen.
Susanna Kramarz hat 2011 ihre Dissertation mit dem Titel “Reiten in der Schwangerschaft” veröffentlicht, die für ihre Arbeit in Bezug auf das Reiten, verschiedene Aspekte in der Schwangerschaft vermittelte, darunter auch das Abort- und Frühgeburtsrisiko.
Susanna Kramarz kam zum Entschluss, dass weder Dressur- oder Springreiten einen negativen Einfluss auf die Dauer der Schwangerschaft noch die Abortrate hatte.
Faktoren, die eine Fehlgeburt oder Frühgeburt verursachten, hingen von anderen Erkrankungen der Mutter ab.
Bei einer Reiterin mit einer intakten Schwangerschaft hat das Reiten keinerlei negativen Einfluss auf das Frühgeburtsrisiko, die Entbindung noch auf den Verlauf der Schwangerschaft.
Susanna Kramarz Ermittlungen nach konnte kein Anstieg der Abortgefahr durch den Reitsport in den ersten Schwangerschaftsmonaten festgestellt werden.
Neuste Forschungsergebnisse besagen, dass mühsame Aktivitäten eine Schwangerschaft durchaus beeinträchtigen können.
In der Schwangerschaft verlieren Bänder und Sehnen ihre Kraft und Stabilität, weil sie weicher werden.
Im Laufe der Schwangerschaft schwächelt der Gleichgewichtssinn bei Frauen und ihr Schwerpunkt wird verlegt, die Koordination und die Körpermechanik wird ebenfalls beeinträchtigt und noch dazu nehmen auch viele Frauen an Gewicht zu.
Dies alles wirkt sich auf ihre Fähigkeiten aus, was das sichere Reiten einschränkt, was wiederum die Unfallgefahr, das Frühgeburtsrisiko und das Risiko von Knochenbrüchen stark erhöht.
Das Reiten in der Schwangerschaft fortzusetzen, ist deine eigene, private und schwere Entscheidung, die nur du mit deinem Frauenarzt oder Frauenärztin treffen kannst.
Reiten in der Schwangerschaft wird von einigen Frauenärzten unterstützt unter der Bedingung, dass die werdende Mami auch vor der Schwangerschaft regelmäßig geritten ist, wobei andere Frauenärzte empfehlen, während der Schwangerschaft niemals zu reiten und sofort damit aufzuhören.
Die meisten Ratschläge der Frauenärzte beziehen sich jedoch nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) und dann hören sie auf.
Wieso Reiten in der frühen Schwangerschaft erlaubt ist, doch ab der 12. SSW nicht empfehlenswert ist, ist, weil sich nach der 12. SSW der Fötus im Beckengürtel positioniert hat.
Bis zur 12. Schwangerschaftswoche ist der Fötus von der Knochenstruktur des Beckens geschützt und danach schützen ihn nur noch Muskeln und Haut und ein Sturz vom Pferderücken oder ein anderer Reitunfall zu diesem Zeitpunkt, könnten fatal für das Ungeborene sein.
Falls du das Reiten in der Schwangerschaft unter keinen Umständen aufgeben möchtest, dann wähle unbedingt ein ruhiges Pferd zum Ausreiten aus.
Auch wenn du ein Pferd von klein an kennst, besteht immer die Möglichkeit von ihm getreten zu werden, denn das Verhalten eines Pferdes kann man nie vorhersagen, deswegen solltest du immer vorsichtig sein.
Falls deine Schwangerschaft als hochriskant eingestuft wurde oder du in der Familienanamnese die Diagnose vorzeitiger Wehen hast, oder schon früher unter Schwangerschaftsverlust vor der 24. Schwangerschaftswoche gelitten hast, solltest du vielleicht kürzertreten oder gar nicht Reiten und dich in der Schwangerschaft nur mit Bodenarbeit beschäftigen oder gar nicht um Pferde herum arbeiten in der Schwangerschaft.
Beim Reiten kann es durch das Drängeln beim Reiten zur Plazentastörung kommen, wo sich die Plazenta von der Gebärmutterwand trennt, was fatal für dich und für dein Ungeborenes sein könnte.
Aufgrund der Gleichgewichtsstörungen, die während der Schwangerschaft auftreten, ist sogar das Fahren unangenehm und die Auf- und Abbewegungen beim Reiten können sogar Übelkeit hervorrufen.
Diesen Informationen nach, scheinen sich alle Frauenärzte einig zu sein, dass Reiten in der Schwangerschaft gefährlich ist und nach der 12. Schwangerschaftswoche empfehlen sie ganz damit aufzuhören.
Doch die Entscheidung, ob du damit aufhörst oder weiterreiten möchtest ist dir ganz alleine überlassen, denn das ist eine private und persönliche Entscheidung letztendlich, die du mit deinem Frauenarzt gemeinsam treffen solltest.
Mit gewissen Anpassungen und Befolgen der Richtlinien ist es vielleicht möglich, auch in der Schwangerschaft sicher zu trainieren, sodass du fit bleibst und du nach der Schwangerschaft schneller auf den alten Stand zurückkehren kannst und dich in den Sattel setzen darfst.
Das Reiten der Schwangerschaft anpassen
Spätestens, wenn du die ersten Kindsbewegungen spürst, solltest du auf das Ausreiten ohne Begleitung verzichten, denn umso größer der Babybauch wird, desto anstrengender wird auch das Weiterreiten.
Nicht nur, dass deine Reithose beginnt zu kneifen, sondern auch dein Blutvolumen erhöht sich in der Schwangerschaft und dein Körper arbeitet auf Hochtouren, was dich leicht aus der Puste bringen kann.
Daher ist es vielleicht vernünftiger auf einem bekannten Gelände zu reiten und vor allem das Ausreiten auf unbekanntem Terrain meiden, denn ein Ausritt ohne Begleitung könnte in diesem Moment vielleicht ein großer Fehler sein.
Bei der Anzahl der Ausritte ebenfalls ein bisschen kürzertreten und sich mehr mit Bodenarbeit beschäftigen.
Der Babybauch wird im Verlauf der Schwangerschaft immer größer, was das Absteigen vom Pferderücken auch erschwert und das Aufsitzen erst recht.
Zum Aufsitzen kannst du eine Aufstiegshilfe benutzen, die auch für den Pferderücken viel schonender ist.
Beim Absteigen wird es jedoch ein bisschen komplizierter und eine Aufstiegshilfe kann dir dabei auch nicht behilflich sein, denn dafür musst du das Bein über den Pferdehals schwingen, wo dir der Babybauch im Weg sein wird und eine Möglichkeit finden, sicher am Boden zu landen, ohne hinzufallen oder dich zu verletzen.
Deswegen wird auch von den meisten Frauenärzten vom Reiten abgeraten, denn nicht nur das lange Aussitzen wird mit der Zeit anstrengender und unangenehmer, sondern auch das Aufsteigen und Absteigen vom Pferderücken vergrößert die Unfallgefahr.
Während deiner Schwangerschaft wir es bestimmt Tage geben, wo du dich total fit fühlen wirst und es mit Trab und Tölt aufnehmen wirst.
Wobei Tölt nicht zu empfehlen ist, denn dafür brauchst du deine Bauchmuskeln, die sich nun bei dir zur Seite verschoben haben, wobei sich dein Schwerpunkt ebenfalls verlegt hat.
Das Wichtigste ist, dass du dir keinen Stress machst, sondern einfach deinem Bauchgefühl folgst und das machst, was dich in diesem Moment glücklich macht.
Natürlich im Hinterkopf behalten, dass du nun nicht alleine bist und dass du für noch ein Leben verantwortlich bist, das deinen Entscheidungen alleine ausgeliefert ist.
Stallarbeit in der Schwangerschaft
Neben dem Reiten beschäftigt Schwangere bestimmt auch die Stallarbeit in der Schwangerschaft.
Denn die Stallarbeit muss trotz Schwangerschaft erledigt werden und da Arbeiten in der Schwangerschaft anstrengend sind, wirst du mit fortschreitender Schwangerschaft bestimmt auf Teamwork angewiesen sein.
Am Anfang wirst du, vorausgesetzt, du leidest nicht unter Übelkeit oder anderen Unannehmlichkeiten, die Stallarbeit alleine erledigen können, doch später wird das Tragen eines Heusacks, der im Durchschnitt 17 kg wiegt, das Schubkarrenschieben und das Ausmisten bestimmt keine leichte Aufgabe für dich sein.
Nicht nur das Tragen, sondern auch alles andere rund um die Stallarbeit ist echte Knochenarbeit, die für dich mit fortschreitender Schwangerschaft immer schwieriger sein wird und starke Rückenschmerzen verursachen könnte.
Du wirst Hilfe brauchen und auf Hilfe anderer angewiesen sein.
Vielleicht ist es klug, noch rechtzeitig eine Reitbeteiligung zu suchen, wo du die Betreuung des Pferdes mit einem Reitpartner teilst.
So kannst du beruhigt sein, dass dein Pferd auch in deiner Abwesenheit an weniger guten Tagen nicht zu kurz kommt und dass es gut versorgt wird.
Abschließende Gedanken
Liebe werdende Mami, ich hoffe, du bist nun nicht allzu traurig und enttäuscht von diesen Erkenntnissen.
Auch wenn ich es wollte, leider kann ich dir auch keine pauschale Antwort geben und es gibt leider kein richtig oder falsch, wenn es ums Thema Reiten in der Schwangerschaft geht.
Mach einfach das, was dich glücklich macht, denn auch wenn vieles dagegen spricht, Sport macht gesund, frische Luft, die du beim Reiten schnappst, stärkt dein Immunsystem und es ist auch bewiesen, dass Menschen, die Haustiere haben und mit Tieren oft in Kontakt sind, auch viel gesünder Leben.
Du bist auch niemandem eine Rechenschaft schuldig, denn so wie bei allen Sachen wird es auch hier “gutgemeinte” Ratschläge geben und Besserwisser, die Reiten und Schwangerschaft nicht verbinden können und wo du den Drang haben wirst, dich für deine Entscheidungen und Taten rechtfertigen zu müssen.
Aber das musst du nicht, denn letztendlich ist es dein Körper und dein Kind.
Als werdende Mami wirst du sowohl spüren können, ob es deinem Baby gut geht und ob dir etwas guttut oder nicht und als erfahrene Reiterin wirst du auch bestimmt einschätzen können, ob Reiten in der Frühschwangerschaft und darüber hinaus eine Gefahr für dich und das ungeborene Baby darstellt oder nicht.
Außerdem bekommen glückliche Schwangere glückliche Babys und das ist auch Sinn der Sache.
Denn wenn der Entzug deiner Lieblingsbeschäftigung sich stark negativ auf dich und deine Emotionen auswirkt, dann macht es auch keinen Sinn.
Das Schlimmste ist, paranoid zu werden und unglücklich zu Hause zu trauern, denn das bringt auch nichts Gutes, denn obwohl du schwanger bist, bist du nicht krank und wenn du bereit bist, die Verantwortung zu übernehmen, dann spricht auch nichts gegen Reiten in der Schwangerschaft.
Ich hoffe, du bleibst vorsichtig und triffst die richtige Entscheidung und reitest glücklich und zufrieden deinem Termin entgegen.
Viel Spaß und pass auf dich auf!
Gefällt dir dieser Post? Bitte teile ihn oder pinne ihn für später. Du kannst auch am Laufenden bleiben und uns auf Instagram und Pinterest folgen.
Sport Nach Kaiserschnitt - Wann Darf Ich Die Turnschuhe Wieder Schnüren?
Friday 11th of February 2022
[…] Reiten wird ebenfalls als eine Risiko-Sportart eingestuft, doch obwohl während der Schwangerschaft vom Reiten abgeraten wird, ist das Reiten nach der Geburt empfehlenswert. […]