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Hochbegabung Merkmale – Überdurchschnittlicher IQ Und Die Herausforderungen

Hochbegabung Merkmale – Überdurchschnittlicher IQ Und Die Herausforderungen

Hochbegabung Merkmale – Ein bestimmter, geringer Teil von Menschen weist in der Persönlichkeit Merkmale von Hochbegabung auf.

Was ist Hochbegabung und welche Anzeichen deuten darauf hin? Welche Möglichkeiten gibt es, eine Hochbegabung zu identifizieren?

Zeigt dein Kind bestimmte Verhaltensauffälligkeiten, die du näher hinterfragen möchtest?

Bist du selbst oder ist dein Partner hochbegabt und du würdest gerne wissen, ob das auch bei deinem Kind der Fall ist?

Oder ist dein Kind hochsensibel und du bist darauf aufmerksam geworden, dass Hochsensibilität oft mit Hochbegabung einhergeht?

Überspringt das Kind Entwicklungsschritte und hat es eher altersuntypische Interessen?

Besitzt es eine hohe Lern- und Auffassungsgabe und kann bereits in der Kita lesen und schreiben?

Oder zeigt es in der Schule besondere Freude über schwierige Aufgaben und legt eine große Originalität in den Lösungsansätzen zutage?

Hat es Schwierigkeiten damit, sich seinem Umfeld anzupassen und ist es oft einsam?

Welche Herausforderungen gibt es zu meistern, wenn ein Erwachsener oder ein Kind hochbegabt ist?

Auf welche Gefahren sollte man Acht geben und wie kann man Hochbegabte richtig fördern?

In diesem Beitrag findest du Antworten auf diese Fragen.

Hochbegabung Merkmale – Was bedeutet es, hochbegabt zu sein?

Hochbegabung bedeutet, die potenzielle und immanente Fähigkeit zu hohen geistigen Leistungen zu haben.

Wie Hochbegabung entsteht und welche Gründe es dafür gibt, ist bis heute nicht ganz erforscht.

Wissenschaftler vermuten, dass die Ursachen für Hochbegabung in einer Mischung aus genetischen und erworbenen Faktoren liegen und dass diese vor allem in der Kindheit prägend wirken.

Immer noch ist ein Intelligenztest die einzige Möglichkeit, eine Hochbegabung festzustellen.

Dies sollte schon im Kindesalter erfolgen, damit rechtzeitig eine entsprechende Förderung unternommen und bestimmten Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten vorgebeugt werden kann.

Es ist wichtig, zu betonen, dass ein Intelligenztest immer eine Momentaufnahme des gegenwärtigen Zustands der Entwicklung ist und bei Kleinkindern nicht unbedingt klar über die Intelligenz oder eine eventuelle Hochbegabung aussagt.

Jedoch kann auch bei Kleinkindern eine sowohl genetische als auch umweltbedingte Hochbegabung vorliegen.

Wenn nun du oder dein Partner oder auch jemand aus der Familie hochbegabt ist, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass sich durch diese genetische Veranlagung ein hoher Intelligenzquotient oder eine Hochbegabung bei deinem Kind ausbildet.

Durch die Umwelt kann die Intelligenz nämlich positiv oder negativ beeinflusst werden und aufgrund der Tatsache, dass sie direkt mit Hochbegabung zusammenhängt, können äußere Einflüsse diese entweder behindern oder fördern.

Es gibt Studien, die belegen, dass das soziale Umfeld eine weitaus größere Einflussnahme auf die mögliche Ausbildung einer Hochbegabung hat als genetische Faktoren.

Das bedeutet unter anderem, dass die Hochbegabung bei einem Kind mit der Zeit auch verloren gehen kann, wenn keine entsprechende Förderung stattfindet.

Laut einer Studie war bei 15 % von hochbegabten Kindern nach sechs Jahren ein geringerer Intelligenzquotient zu verzeichnen.

Das ist der Grund, warum man sich bei einer Hochbegabung an ein Begabtenzentrum wenden sollte, um eine sinnvolle und unterstützende Förderung zu erhalten.

Dort ist es möglich, bei Kindern ab zweieinhalb Jahren Intelligenztests durchzuführen, wobei es allerdings nicht hauptsächlich darum geht, eine eventuelle Hochbegabung, sondern die Interessen, Fähigkeiten und Begabungen zu ermitteln.

Bevor einem Kurs zur Begabten- bzw. Hochbegabtenförderung beigetreten wird, erstellt man ein Begabungsprofil des Kindes, auf dessen Basis ein Konzept ausgearbeitet wird, das zwar die bestimmten Begabungen und Fähigkeiten des Kindes fördert, aber vor allem Spaß macht und es nicht überfordert.

Es folgt eine Darstellung von Anzeichen und Verhaltensweisen in unterschiedlichen Lebensabschnitten, die auf eine Hochbegabung hinweisen können.

Aber Achtung: Auch wenn manche davon zutreffen mögen, muss das nicht unbedingt heißen, dass man es mit einem hochbegabten Kind zu tun hat. Andererseits muss eine Hochbegabte oder ein Hochbegabter nicht zwangsläufig diese Anzeichen zeigen.

Allgemein betrachtet können folgende Persönlichkeitsmerkmale vorkommen:

1. Lern- und Denkfähigkeit

• eine ausdrucksvolle Sprache zeugt von einem ungewöhnlich großen Wortschatz für die betroffene Altersklasse

• es gibt ein ausgeprägtes Lernbedürfnis und einen großen Wissensdurst

• besonders entwickelte Fähigkeit zum logischen Denken, wobei Probleme und Sachverhalte unabhängig und neutral bewertet werden

• ausgezeichnetes räumliches Vorstellungsvermögen

• rasches Nachvollziehen von Ursache und Wirkung

• hervorragende Merkfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit

• ausgeprägtes Verständnis von Zusammenhängen

• ähnliche Sachverhalte, Begebenheiten und Abläufe werden in Verbindung gebracht und verglichen

• Transferleistungen werden vollzogen, indem Neues mit bereits Bekanntem in Zusammenhang gebracht wird

• Fähigkeit zur Verallgemeinerung und Abstrahierung von Erlerntem

2. Arbeitsverhalten

• weisen eine hohe innere Motivation auf und zeigen einen großen Leistungswillen

• bevorzugt unabhängige und selbstständige Arbeitsweise mit hoher Eigenverantwortung

• ein Hang zum Perfektionismus

• Unterforderung und Langeweile bei Routineaufgaben

• komplexere und schwierigere Aufgaben werden bevorzugt

• das Arbeitstempo ist ungewöhnlich hoch

• ausgeprägte Zielstrebigkeit

• selbstkritische Denkweise bezüglich der eigenen Ergebnisse

• Flexibilität und Zielgerichtetheit beim Arbeiten

• entwickeltes Durchhaltevermögen

• ausgeprägte Fantasie und Einfallsreichtum

3. Sozialverhalten

• Gleichaltrige sind weniger interessant als Ältere, die einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung haben

• Verantwortung wird nicht gescheut und es wird Gefallen daran gefunden, Sachen zu bestimmen

• feiner Gerechtigkeitssinn

• gründliche Überprüfung von Meinungen, Einstellungen und Behauptungen anderer, auch von Autoritätspersonen

Wenn die Bedingungen des Umfelds nicht stimmen, können hochbegabte Kinder und Erwachsene gehemmt werden, es kann zur Verkümmerung der außergewöhnlichen intellektuellen Fähigkeiten kommen.

Auch eine nachteilige Wirkung auf die Entwicklung und das Wohlbefinden ist möglich, falls keine entsprechende Förderung besteht.

Als Folge können neben Frustration auch Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten auftreten.

Allerdings ist es nicht immer der Fall, dass Hochbegabte als solche auffallen.

Zudem kann ein hochbegabtes Kind auch an einer Teilleistungsstörung leiden, wie es beispielsweise Dyskalkulie oder Legasthenie sind.

Hochbegabten muss also nicht in allen Bereichen alles von der Hand gehen, sondern sie können auch unter Teilleistungsschwächen leiden, die trotz überdurchschnittlicher Intelligenz bestehen.

Es kommt vor, dass hochbegabte Kinder wie kleine Erwachsene behandelt werden, da ihre geistigen Fähigkeiten gleichaltrigen Kindern so überlegen sind.

Allerdings sind sie emotional nicht weiter entwickelt als ihre Altersgenossen, weshalb das ein grundlegender Fehler ist.

Mit großem Ehrgeiz getriebene Eltern sollten sich davor hüten, eine übereilte Fehleinschätzung ihres Kindes anzustellen und das Ziel der Erziehung nicht aus den Augen verlieren.

Da unsere Gesellschaft vom Leistungsdenken getrieben wird und Bildung einen immer höheren Stellenwert hat, meinen manche Eltern, bei ihrem Kind eine außergewöhnliche Begabung zu erkennen.

Allerdings ist ungefähr nur jedes fünfzigste Kind tatsächlich hochbegabt und dies kann nur mit einem standardisierten IQ-Test festgestellt werden.

Hochbegabung Merkmale – Anzeichen im Säuglings- und Kindergartenalter

Da sich eine Hochbegabung nur im Laufe der kindlichen Entwicklung und frühestens ab dem zweiten Lebensjahr zeigen kann, ist es nahezu unmöglich, eine Hochbegabung bei Säuglingen festzustellen.

Erst im Nachhinein kann man auf bestimmte Auffälligkeiten zurückblicken und sie ggf. der Hochbegabung zuschreiben.

Nachträglich lässt sich feststellen, dass Hochbegabte im Säuglingsalter ein hohes kognitives Potenzial mitbringen und anfälliger für Reize sind, als es durchschnittlich üblich ist.

Diese verarbeiten sie auch intensiver und schneller.

Einige Babys haben schon ab der Geburt einen sogenannten “wachen Blick”, können bereits frühzeitig lächeln und geben sich Mühe, zu kommunizieren.

Was das Schlafbedürfnis angeht, kann man beobachten, dass sie entweder auffällig lange oder im Gegenteil weniger schlafen.

Bestimmte Entwicklungsschritte können übersprungen werden, wie beispielsweise das Krabbeln und statt mit der Babysprache zu beginnen, fangen sie schon früh an, zu sprechen.

Da im Kindergarten Kinder spielerisch gefördert und gebildet werden und dort keine so anspruchsvollen Aufgaben wie in der Schule machen müssen, ist es nicht so einfach, in der Kita eine hohe Intelligenz festzustellen.

Da es aber wichtig ist, Hochbegabung so früh wie möglich zu fördern, sollte auch hier auf bestimmte Anzeichen geachtet werden.

So zeigen hochbegabte Kindergartenkinder bereits vor der Einschulung eine hohe intrinsische Motivation fürs Lesen, Rechnen und Schreiben und beeindrucken durch ihr gutes Gedächtnis.

Wenn sie sich mit Sachen beschäftigen, die ihnen Spaß machen, legen sie eine große Konzentrationsfähigkeit zutage.

Außerdem fallen sie durch hohes Interesse an der Umwelt, an ihrer großen Beobachtungsgabe und an philosophischen Fragen auf, die sie unermüdlich stellen und fordern aufgrund ihres Wissensdranges erhöhte Aufmerksamkeit.

Deshalb können sie mitunter sogar als besonders anstrengend wahrgenommen werden und dir das Muttersein schwer machen. 

Auch die Tatsache, dass sie kein großes Interesse an altersgemäßen Beschäftigungen haben und sich oft besser mit älteren Kindern verstehen, kann vom Umfeld als schwierig eingestuft werden.

Hochbegabt hochsensibel Merkmale – Die Schattenseiten der Hochbegabung gehen oft mit einer Hochsensibilität einher, denn häufig haben solche Kinder eine geringere Frustrationstoleranz und scheinen besonders ungeduldig zu sein.

Zudem können sie als dickköpfig daherkommen und besonders sensibel bei Ablehnungen vom Umfeld reagieren.

Es ist wichtig, zu wissen, dass die geistige und kognitive Entwicklung von solchen Kindern der physischen und emotionalen ziemlich voraus ist und dass eine frühe Förderung nötig ist, damit die Hochbegabung nicht verloren geht, aber auch, damit das Kind sich nicht ausgegrenzt fühlt.

Hochbegabung Merkmale – Anzeichen im Grundschul- und Jugendalter

Durch ihr hohes Lerntempo, außerordentliche Auffassungsgabe und außergewöhnliche Konzentrationsfähigkeit lernen hochbegabte Kinder zwar schneller und effektiver als ihre Mitschüler, können aber auch gelangweilt sein, weil ihnen das allgemeine Schultempo zu langsam ist.

Sie erfassen sehr schnell das Ursache-Wirkungs-Prinzip, zeichnen sich durch vielschichtiges Denken und sehr gutes Abstraktionsvermögen aus, haben aber für Wiederholungen und Übungen dafür meist nicht die notwendige Geduld und reagieren frustriert.

Im Lernen und Denken stechen sie durch detailreiches Wissen hervor, allerdings meist nur in den Bereichen, die sie bevorzugen.

Darüber hinaus haben sie einen auffällig großen Wortschatz und feinen sprachlichen Ausdruck.

Am wohlsten fühlen sie sich, wenn sie selbstständig und unabhängig arbeiten können und setzen bei der Erreichung von Zielen eine große Kreativität und Fantasie ein.

Oft finden sie ungewöhnliche und unkonventionelle Lösungswege.

Wenn sie Projekte selbst wählen können, kann man beobachten, dass sie eine hohe Motivation haben und sich besonders in die Aufgaben vertiefen können. Außerdem lässt sich bereits ein perfektionistischer Anspruch an sich, aber auch an andere erkennen.

Sie zeichnen sich durch große Neugier und vielseitige Interessen aus und sind meistens Leseratten, wobei die von ihnen gewählten Bücher über dem alterstypischen Niveau liegen.

Dabei scheinen sie eine Vorliebe für philosophische, komplexe und abstrakte Themen zu haben.

Auch wenn manche hochbegabten Schüler ausnehmend leicht gute Noten erzielen, sind nicht alle hochbegabte Kinder und Jugendliche ausgezeichnete Schülerinnen und Schüler und umgekehrt.

Besonders bei Routineaufgaben können sie die Mitarbeit verweigern und kein Interesse am Stoff ihres Jahrgangs zeigen.

So schweifen sie mit der Zeit immer mehr ab, verlieren den Anschluss und bekommen immer weniger vom Stoff mit, was sogar zu Lernschwierigkeiten führen kann.

So können sie sogenannte Underachiever werden, die solche Leistungen erbringen, die weit unter ihren Möglichkeiten sind, oder aber sie fangen an, den Unterricht zu stören, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

So wird so manch ein hochbegabter Junge zum sogenannten Klassenclown.

Zudem ist zu beobachten, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche Normen, Autoritäten und sogar Geschlechterrollen stets kritisch hinterfragen, von einem ausgeprägten Individualismus getragen werden und vehement ihre eigene Meinung vertreten können.

Ihre Persönlichkeit ist von einer gewissen Ernsthaftigkeit geprägt und oft sind sie auch hochsensibel.

Damit einher geht ein feiner Gerechtigkeitssinn und tiefes Einfühlungsvermögen.

Leider können sie es neben all der Empathie schwer haben, Freunde zu finden, weil sie aus dem Raster fallen und manchmal unangenehm auffallen.

In der Regel wählen Hochbegabte deutlich ältere Menschen als Gesprächspartner und Freunde.

Im sozialen Verhalten meiden sie körperliche Auseinandersetzungen, neigen aber dazu, über Situationen bestimmen zu wollen.

Da sie durch den hohen Leistungsanspruch an sich selbst und andere, durch ihre andersartigen Interessen und Neigungen und abweichende Ausdrucksweise oft zu Außenseiterinnen werden, kann es manchmal sogar empfehlenswert sein, sie auf spezielle Schulen und Internate zu schicken, die sich auf Hochbegabung spezialisiert haben.

Auf jeden Fall ist eine individualisierte Betreuung und ein angepasstes Lerntempo erforderlich, damit hochbegabte Kinder und Jugendliche ihr Potenzial ausschöpfen können, weshalb es wichtig ist, die Hochbegabung frühzeitig, möglichst schon im Vorschulalter, zu erkennen und sinnvoll zu fördern.

Hochbegabung Merkmale – Anzeichen im Erwachsenenalter

Hast du dich bei mehreren der oben angegebenen Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmalen wiedererkennen können, wenn du an deine Kindheit und Jugend zurückdenkst?

Dann bist du wahrscheinlich selbst hochbegabt und demzufolge könnte es auch dein Kind sein.

Die meisten Studien und Forschungen widmen sich dem Thema Hochbegabung ausschließlich im Kindes- und Jugendalter, während die Entdeckung von außergewöhnlicher Begabung bei Erwachsenen etwas hinterherhinkt.

Hochbegabt Merkmale Erwachsene – Andrea Schwiebert gibt in ihrem 2015 herausgegebenen Buch “Kluge Köpfe, krumme Wege? Wie Hochbegabte den passenden Berufsweg finden” Hinweise dazu, welche Anzeichen und Besonderheiten auch bei hochbegabten Erwachsenen vorkommen.

In vielen Studien werden beispielsweise eine abgeschlossene Promotion oder ausgezeichnete Abschlussnoten als Indiz für einen überdurchschnittlich hohen IQ-Wert gesehen, allerdings ist es wichtig, zu betonen, dass keineswegs alle Hochbegabten über einen Hochschulabschluss oder auch eine abgeschlossene Ausbildung verfügen.

Wenn hochbegabte Erwachsene eine passende Arbeit verrichten und Spaß dabei haben, sind sie zu enormen Leistungen fähig.

Wenn allerdings die Hochbegabung niemals erkannt wurde und Berufe ausgeübt werden, in denen ihre Fähigkeiten und Kreativität nicht ausgelebt werden können, bringt das oft Nachteile mit sich.

Hochbegabung muss nämlich keinesfalls auffällig sein und sogar unterdurchschnittliche Leistungen können die Folge überdurchschnittlicher Fähigkeiten sein.

So sind Hochbegabte, die niemals eine entsprechende Förderung erhalten haben, oft Underachiever und erreichen viel weniger, als sie tatsächlich können.

Hochbegabte Frauen Merkmale – Besonders bei Müttern, die sich ins Zeug legen, um ihr hochbegabtes Kind richtig zu fördern und beispielsweise die eigene Karriere auf Eis gelegt haben, sind von der Erkenntnis, selbst hochbegabt zu sein, erstmal wie vor den Kopf gestoßen.

Mit offenen Fragen und bei Unklarheiten und Unsicherheiten ist es auf jeden Fall ratsam, ein Begabtenzentrum aufzusuchen.

Im kognitiven Bereich zeichnen sich hochbegabte Erwachsene dadurch aus, dass sie ein schnelles Auffassungsvermögen haben, Zusammenhänge leicht erkennen und mühelos verschiedene Perspektiven einnehmen können.

Sie haben neben einem hohen Lerntempo auch ein sehr gutes Gedächtnis, das weit zurückreicht und bevorzugen es, an selbstausgesuchten Aufgabenbereichen aus einer tiefliegenden Motivation heraus zu arbeiten. Dabei können sie jegliches Zeitgefühl verlieren.

Sie haben es leicht, neue Fähigkeiten zu erlernen, wie beispielsweise Fremdsprachen, das Spielen von Musikinstrumenten oder verschiedene Sportarten.

Durch ihre Ideenvielfalt, Originalität und Erfindungsreichtum finden sie ausgefallene Lösungen und Wege, ihre Gedanken weiterzuentwickeln, woran sie auch Freude haben.

Bei einfachen Aufgaben zeigen sie oft vorauseilendes Denken, Langeweile und Ungeduld und sind leicht abzulenken.

Hochbegabte Erwachsene sind vielschichtige Personen, die oft krumme und widersprüchliche Lebensläufe haben.

So wie sie sie von ihren Fähigkeiten überzeugt sein können, so zweifeln sie an diesen auch häufig, wobei sie dann das in den Fokus stellen, was sie eben nicht können und wissen.

Teilweise wechseln die Zweifel an der eigenen Intelligenz mit Selbstüberschätzung und sind von hohen Erwartungen an sich selbst geprägt, die von Perfektionismus zeugen.

Dabei können sie einen ungewöhnlichen Humor und gesteigerte Selbstironie zur Schau stellen.

Sie sind sehr emphatisch und können ihr eigenes Innenleben sehr gut ausdrücken, dabei sind sie dem Small Talk abgeneigt und können stattdessen zu Monologen neigen.

Wenn sie auf intellektuelle Gesprächspartner stoßen, sind sie in der Lage, schnell in eine tiefe Unterhaltung zu tauchen.

Tatsächlich wählen sie intuitiv Freunde und Partner, die ihnen ebenbürtig und ebenfalls hochbegabt sind, denn sie scheinen einen Riecher dafür zu haben.

Dabei stellen sie an Beziehungen und Freundschaften oft sehr hohe Ansprüche, weshalb sie auch zurückgezogen und einsam sein können, auch wenn sie sehr charmant sind und ihnen die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen nicht schwerfällt.

So wie Kinder und Jugendliche, sind auch hochbegabte Erwachsene oft hochsensibel und sind sehr empfindlich gegenüber Reizen, die außergewöhnlich intensiv wahrgenommen und verarbeitet werden.

Damit einher geht eine gewisse Dünnhäutigkeit, die sowohl von starken Emotionen und Gefühlsausbrüchen als auch von Stimmungsschwankungen begleitet werden kann.

In ihrer Verhaltens- und Denkweise überwiegt Nonkonformismus, wobei sie Autoritäten stets hinterfragen und nachdrücklich ihre eigene Meinung vertreten können.

Oft behaupten sie, sich deplatziert vorzukommen, als seien sie im falschen Film oder von einem anderen Stern.

Da sie oft hochgesteckte Ziele haben, können sie die Sorge entwickeln, ihre Vorhaben nicht während der Lebenszeit zu schaffen, andererseits haben sie manchmal keine Ausdauer in der Verfolgung von Plänen und können schnell aufgeben, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingen möchte.

Sie sind sehr verantwortungsbewusst, haben es aber manchmal schwer, Kompromisse einzugehen und können sich sehr uneinsichtig zeigen.

Neben vielfältigen Interessen, Fähigkeiten, Neigungen und Talenten haben sie oft auch hohes künstlerisches Potenzial, allerdings ist die Schattenseite dessen, dass sie sich schwertun, sich zu entscheiden, eine feste Meinung zu bilden und eine Wahl zu treffen.

Bücher sind ihre steten Begleiter und auch im Netz recherchieren sie zu den verschiedensten Themen.

Sie brauchen und lieben die Freiheit und legen großen Wert auf Werte und Ideale, wie Liebe, Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt usw.

Da sie das Leben voll auskosten wollen und auch vor Risiken nicht zurückschrecken, können sie schonmal extreme Erfahrungen machen und bevorzugen es, diese selbst zu erleben, anstatt sich mit fremden Berichten zu begnügen.

In der Arbeit sind sie zwar ehrgeizig, aber die schwierige Entscheidungsfindung kann dazu führen, dass die Zielstrebigkeit einbüßt.

Mit ihrem Leben sind sie nur dann zufrieden, wenn sie ihre Fähigkeiten und Begabungen umsetzen können.

Zum krummen Lebenslauf gehört, dass er Brüche in Bezug auf Beruf und Bildung aufweisen kann, was auch an den hohen Ansprüchen an die Bildungsstätte, Arbeit, Kolleginnen und Vorgesetzte zu tun haben kann, die nicht erfüllt werden.

Darüber hinaus neigen sie zur selbstständigen Tätigkeit.

Obwohl sie im Beruf erfolgreich sind, kann es oft vorkommen, dass sie trotzdem an Unzufriedenheit leiden, weil es immer wieder zu Problemen kommt.

Beispielsweise können Verbesserungsvorschläge, Kritik, vorauseilendes Denken und ausgefallene Arbeitsmethoden bei Vorgesetzten und Kollegen nicht selten an Ablehnung und kühles Unverständnis stoßen.

Aber auch die erhöhte Selbstkritik sorgt dafür, dass die eigenen Mängel und Fehler ein stärkeres Gewicht haben als die Erfolge oder die Arbeit kann als unbedeutend betrachtet werden.

Hochbegabte Erwachsene haben in der Regel eine Abneigung gegenüber Routine und Alltag und brauchen Abwechslung bei der Arbeit.

Zwar haben sie oft originelle Ideen, aber selten die Ausdauer und Durchsetzungsfähigkeit, sie umzusetzen.

Was die Teamarbeit angeht, gestaltet es sich für sie oft schwierig.

All diese Nachteile kann man noch überwinden, wenn man sich an eine entsprechende Beratungsstelle und Vereine wendet, die mit ihren Angeboten dabei helfen können, die Vorteile der Hochbegabung voll auszuleben und zu mehr Ruhe zu finden.

Hochbegabung Merkmale – Der IQ-Test

Wie bereits erwähnt, ist das derzeit immer noch das einzige Mittel, eine Hochbegabung feststellen zu lassen, sich einem IQ-Test zu unterziehen.

Erst wenn dieser einen IQ-Wert von über 130 zeigt, spricht man von Hochbegabung.

Diese Tests werden von Begabungszentren und anderen entsprechenden Stellen angeboten und messen den Intelligenzquotienten, wobei die eigene Leistung mit den Leistungen einer Vergleichsgruppe des gleichen Alters verglichen wird.

Das bedeutet, dass man, anders als meistens angenommen, die Intelligenz nicht wirklich messen, sondern die Resultate des Tests nur in einen Vergleich mit durchschnittlichen Testergebnissen der anderen anstellen kann, woraus man dann gewisse Schlussfolgerungen zieht.

Da bei 70 % der getesteten Bevölkerung der IQ-Wert zwischen 85 und 115 liegt, spricht man bei gesunden Erwachsenen von einem durchschnittlichen IQ von 100.

Der Begriff Intelligenz kommt aus dem Lateinischen, wobei sich “intellegere” mit dem Verb “verstehen” übersetzen lässt.

Einfach ausgedrückt bedeutet Intelligenz also die Fähigkeit, sich in ungewohnten und neuen Situationen schnell zurechtzufinden, woraus man auf eine hohe Auffassungsgabe schließt.

Allerdings gibt es bis heute keine einheitliche Definition von Intelligenz und Wissenschaftler haben verschiedene, zum Teil auch widersprüchliche Modelle entwickelt, um sie zu erklären.

Heutzutage ist immer noch das sogenannte Drei-Schichten-Modell gültig, das man sich so vorstellen kann, als wäre das Gehirn eine Fabrik, in der es einen Vorstand gibt (das wäre der Generalfaktor der Intelligenz), daneben einige Abteilungen (die Sekundärfaktoren) und mehrere Arbeitsgruppen (die Einzelfaktoren).

Es gibt durchaus Kritiker dieses Modells, denen es zu statisch vorkommt.

Der angesehene US-amerikanische Psychologe Robert Sternberg betrachtet die Intelligenz nicht als eine feste Eigenschaft, sondern als einen Prozess, in dem Informationen und Reize verarbeitet werden.

Das schließt praktische, analytische sowie erfahrungsbezogene Fähigkeiten ein.

Ein standardisierter Intelligenztest erfasst zwar die kognitiven Leistungen eines Menschen, aber nicht andere Bereiche und Fähigkeiten.

Immerhin spricht man heute beispielsweise von emotionaler und sozialer Intelligenz, die ausnehmend wichtig für das menschliche Miteinander sind.

Das ist der Nachteil eines IQ-Tests, dass er nicht alle Fähigkeiten des Menschen erfassen kann.

So werden zwar die kognitiven Leistungen, aber keine kreativen Talente ermittelt.

Deshalb gibt es viele spezifische Intelligenztests, die verwendet werden, wenn eine Begabung oder Hochbegabung differenziert werden soll.

Hochbegabung Merkmale – Vorsicht bei Fehleinschätzungen

Es ist natürlich ratsam, eine eventuelle Hochbegabung bei Kindern so früh wie möglich zu erkennen und festzustellen, allerdings kann es passieren, dass es aufgrund des besonderen Ehrgeizes der Eltern zu einer Fehleinschätzung kommt.

Wenn dem Kind nämlich vermittelt wird, es wäre etwas Besonderes, weil es sich von anderen durch eine höhere Intelligenz abhebt, die Testergebnisse aber anders ausfallen, kann es zu negativen Folgen für das Selbstwertgefühl des Kindes kommen.

Überhaupt sollten Eltern ihre Erwartungshaltungen gegenüber Kindern stets überprüfen und reflektieren, was die eigenen und was die Wünsche des Kindes sind.

Wie gesagt, auch hochbegabte Kinder sind im emotionalen Bereich ihren Altersgenossen gleichgestellt und trotz ihrer Begabungen sind sie immer noch Kinder und sollten so auch behandelt werden.

Abschließende Gedanken

Die menschliche Intelligenz ist immer noch ein reges Forschungsgebiet, in dem sich Wissenschaftler nicht immer einig sind.

Auch mit standardisierten IQ-Tests lässt sie sich nicht wirklich messen, sondern die erbrachten Leistungen werden mit denen von anderen verglichen, um auf einen numerischen IQ-Wert zu kommen.

So lässt sich Hochbegabung nur durch IQ-Tests ermitteln und feststellen, wobei der IQ-Wert über 130 sein muss.

Im Gegensatz dazu liegt der durchschnittliche IQ-Wert bei ungefähr 100.

Einem IQ-Test können Kinder frühestens ab dem zweiten Lebensjahr unterzogen werden.

Man weiß immer noch nicht so recht, warum manche Menschen im Vergleich zu anderen hochbegabt sind, Forscher gehen jedoch davon aus, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren dafür verantwortlich sind.

Es macht durchaus Sinn, sich über die Verhaltens- und Persönlichkeitsmerkmale von Hochbegabten zu informieren, denn wenn eine Hochbegabung unentdeckt bleibt, kann sie nicht nur verkümmern, sondern auch zu Schwierigkeiten mit dem Umfeld und mit dem Selbstbild führen.

Deshalb habe ich in diesem Beitrag für dich die Anzeichen zusammengestellt, die man sowohl bei Kindern und Jugendlichen, als auch bei Erwachsenen erkennen kann, die darauf hindeuten können, dass eine Hochbegabung vorliegt.

Diese verlangt nämlich nach einer besonderen Förderung.

Schließlich sollte man sich auf jeden Fall vor Fehleinschätzungen hüten und sich stets darüber im Klaren sein, dass auch hochbegabte Kinder nur Kinder sind, die in ihrer emotionalen Entwicklung ihren Altersgenossen keineswegs voraus sind.

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