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Wie erkennt man Fruchtwasser im Slip? Was hilft im Zweifelsfall?

Wie erkennt man Fruchtwasser im Slip? Was hilft im Zweifelsfall?

Jede Schwangere stellt sich früher oder später die Frage: Wie erkennt man Fruchtwasser im Slip?

Und wie unterscheidet man Amnionflüssigkeit, wie es noch genannt wird, vom Ausfluss oder Vaginalfluor?

Die Fragen sind nicht belanglos.

Bei angehendem Fruchtwasser ist nämlich schnelles Handeln nötig, während ein Ausfluss in den meisten Fällen harmlos ist.

Was macht überhaupt den Unterschied aus?

Was kann dir dabei helfen, diesen zu bestimmen?

Und wann sollte man Ausfluss vom Frauenarzt abklären lassen?

Da du es schon sehnlichst erwartest Mutter zu sein, findest du in diesem Beitrag Antworten, die dich hoffentlich beruhigen werden.

Wie merkt man, ob Fruchtwasser abgeht?

Fruchtwasser kannst du nicht mit der Beckenmuskulatur halten.

Frauen fühlen sich dann regelrecht inkontinent.

Tritt es schwallartig aus, wird dein erster Gedanke vielleicht sein, dass du den Urin nicht halten konntest und ins Höschen gemacht hast.

Fruchtwasser ist nicht dickflüssig. Anders als Urin hat es aber entweder keinen Geruch oder riecht leicht süßlich.

Manchmal kann es leicht rosa sein, obwohl es meistens keine Farbe hat.

Der ph-Wert ist mit über 7 sehr hoch.

Das ist dann ein sehr deutliches Anzeichen, dass es sich um Fruchtwasser handelt, denn ansonsten liegt der Wert des Scheidenmilieus bei etwa 4.

Am besten kontaktierst du deine Hebamme, die den ph-Wert überprüft.

Du kannst das aber auch alleine machen, und zwar mit Hilfe von Lackmuspapier.

Den Teststreifen kannst du im Internet bestellen oder in der Apotheke kaufen.

Wenn du etwas Grünliches in deinem Slip wahrnimmst, dann geh bitte dringend ins Krankenhaus.

Es könnte sich um grünlich verfärbtes Fruchtwasser handeln.

Das entsteht, wenn das Ungeborene Mekonium bzw. Stuhlgang im Mutterleib absondert.

Für das Baby ist das lebensgefährlich.

Ein Kaiserschnitt, vor dem manche Frauen besondere Angst haben, ist dann notwendig.

Wie merkt man, dass Fruchtwasser tröpfchenweise abgeht?

Wenn du plötzlich öfters den Slip wechseln musst und bis dahin keinen starken Vaginalfluor hattest, wird dich das bestimmt stutzig machen.

Dann kann es sich um Fruchtwasser handeln, das tröpfchenweise abgeht.

Achte auf Geruch, Farbe und Konsistenz und ziehe auch den ph-Wert zurate.

Es kann sich um einen hohen Blasensprung oder Blasenriss handeln, wenn die Fruchtblase hoch über dem inneren Muttermund reißt und das Fruchtwasser in Tröpfchen abgeht.

Der kleine Defekt der Fruchtblase reguliert sich in manchen Fällen von alleine und das kleine Loch verschließt sich von selbst.

Dann wird Amnionflüssigkeit wieder nachproduziert.

Lass die Sache aber auf jeden Fall von deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin klären.

Schließlich bedeutet ein Abgang der Amnionflüssigkeit, dass der Geburtskanal offen ist.

Eine Infektion ist nun möglich und das kann gefährlich werden.

Was passiert, wenn Fruchtwasser unbemerkt abgeht?

Wenn Amnionflüssigkeit aus der Scheide sickert und du sie für Vaginalfluor oder Urin in der Slipeinlage hältst, kann es unbemerkt zu einer Infektion kommen.

Regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt ist auch deshalb wichtig.

Es kann sogar bei der Ultraschalluntersuchung unbemerkt bleiben, dass die Fruchtblase nicht mehr dicht ist.

Aber das passiert nur, wenn genug Amnionflüssigkeit nachproduziert wird und sie sich wieder verschließt.

Ansonsten bemerkt die Gynäkologin, dass du Fruchtwasser verlierst.

Um eine Infektion zu verhindern, werden in der Regel Antibiotika verschrieben.

Der Kampf gegen die Bakterien ist nämlich wichtig, um eine Frühgeburt zu verhindern.

Der Inhalt der Fruchtblase ist zwar steril, aber das gilt nicht unbedingt für ihre äußere Schicht, die man Chorion nennt.

Sogar bei gesunden Schwangerschaften können sich Bakterien im Chorion befinden.

Meistens sind diese für den Schwangerschaftsverlauf harmlos.

Doch zu viele Bakterien können die Membran um das Kind herum verdünnen und so zu einem vorzeitigen Blasensprung führen.

Ein vorzeitiger Blasensprung ereignet sich vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW), und zwar in 2 bis 5 % aller Schwangerschaften.

Die Fruchtblase reißt dann noch vor dem Wehenbeginn.

Setzen die Wehen nicht innerhalb von 24 Stunden nach Blasensprung ein, wird die Geburt klinisch eingeleitet.

Es wird dich vielleicht beruhigen, mehr über die verschiedenen Arten von Wehen zu erfahren.

Was tun, wenn Fruchtwasser austritt?

Egal, ob es zum Platzen der Fruchtblase oder zum tröpfchenweisen Fruchtwasserverlust kommt, kontaktiere sofort deine Hebamme oder deine Geburtsklinik.

Versuche, Ruhe zu bewahren, leg dich hin und lagere deinen Beckenboden hoch, beispielsweise auf einem Kissen.

Lege auch eine Binde oder eine Slipeinlage ein, die Amnionflüssigkeit gut aufnehmen kann.

Diese werden Geburtshelfer genauer unter die Lupe nehmen.

Die Amnionflüssigkeit ist warm und nährstoffreich und somit eine günstige Umgebung für Bakterien.

Wie du bereits lesen konntest, kann es zu einer gefährlichen Infektion kommen, wenn sie sich ausbreiten.

In der Regel setzen nach einem Blasensprung auch die Wehen bald ein.

Wenn nicht, wird die Geburt klinisch eingeleitet.

Je mehr du über den Geburtsverlauf und deine Möglichkeiten weißt, desto weniger Angst wirst du haben.

Deshalb ist es gut, so viel wie möglich über die Geburt zu wissen.

Wie unterscheide ich Fruchtwasser vom Ausfluss?

Bis jetzt hast du erfahren, dass Amnionflüssigkeit geruchlos ist oder süßlich riecht sowie farblos und wässrig ist.

Vor allem der Lackmustest des ph-Werts (normalerweise 4, bei Fruchtwasser über 7) kann dir Aufklärung verschaffen.

Denn es ist manchmal gar nicht so einfach, Amnionflüssigkeit am Ende der Schwangerschaft vom starken Vaginalflour zu unterscheiden.

Bei manchen Schwangeren wird er dickflüssig und ist somit deutlich von der Amnionflüssigkeit abzugrenzen.

Doch andere werdende Mütter haben dünnflüssige, wässrige Ausscheidungen und sind dann verständlicherweise verwirrt.

Schließlich kann man auch diese nicht mit Anstrengung des Beckenbodens kontrollieren.

Weißliche oder auch gelbliche Ausscheidungen deuten auf normalen Ausfluss hin, der kein Grund zur Sorge ist.

Oft ist das sogar auch bei bräunlichem Scheidenausfluss in der Schwangerschaft der Fall, obwohl du diesen sicherheitshalber lieber vom Gynäkologen abklären lassen solltest.

Weißer vaginaler Ausfluss als Reinigung und Schutz

Ob weißlich oder eher farblos, der typische Weißfluss besteht aus Wasser und Schleimhautzellen der Gebärmutter und Scheide und hat die Aufgabe, diese Bereiche zu reinigen und vor Infektionen zu schützen.

Verstärkter Ausfluss dieser Art in der Schwangerschaft ist durch die hormonellen Umstellungen und die bessere Durchblutung bedingt.

Er wird schneller nach außen gesondert und kann jederzeit auftreten, von den ersten bis zu den letzten Wochen der Schwangerschaft.

Solange es zu keiner Verfärbung oder zu unangenehmen Geruch kommt, ist alles in Ordnung.

Gelblicher Ausfluss muss nicht unbedingt krankhaft sein

Gelblich kann der Vaginalfluor sein, wenn dein Körper vermehrt Östrogen produziert.

Wenn du also feststellst, dass du mal weißliche bzw. farblose und mal gelbliche Ausscheidungen hast, liegt das an den Hormonschwankungen und ist kein Grund zur Sorge.

Bei der gelblichen Verfärbung kannst du dir sicher sein, dass es sich nicht um Amnionflüssigkeit handelt.

Wenn die gelblichen Ausscheidungen stark oder unangenehm riechen oder vom Jucken im Scheidenbereich begleitet werden, solltest du so früh wie möglich zu deiner Frauenärztin gehen.

Das sind nämlich Anzeichen für eine Infektion (meistens durch Hefepilze bedingt) oder Vaginose.

Bräunlicher Ausfluss bedeutet nicht immer Alarmstufe Rot

Bei bräunlichen Ausscheidungen denken schwangere Frauen auch in der Spätschwangerschaft eher an eine (drohende) Fehl- oder Frühgeburt als an Amnionflüssigkeit.

Leider sind braune Schmierblutungen in der Schwangerschaft manchmal tatsächlich ein Anzeichen, dass eine Fehlgeburt durchgemacht wird.

Das ist auch der Grund, warum Frauen dringend geraten wird, bei bräunlichem Vaginalfluor sofort zum Frauenarzt zu gehen.

Andererseits können die verdächtigen Ausscheidungen auch harmlos sein. Schließlich erlebt sogar bis zu einem Drittel aller Schwangeren bräunlichen Ausfluss, ohne Schwangerschaftskomplikationen zu haben.

In manchen Fällen kommt es zu den braunen Ausscheidungen um den Zeitraum herum, wenn die Schwangere ihre Periode bekommen hätte.

Und manchmal treten sie nach dem Geschlechtsverkehr auf und sind die Folge der besseren Durchblutung im Genitalbereich.

Lass dich sofort von deiner Gynäkologin untersuchen, wenn der Ausfluss mit Schmerzen verbunden ist oder mehr als einige Tage andauert.

Auch bei großer Beunruhigung ist es viel besser, zum Frauenarzt zu gehen als sich im Netz verrückt zu machen.

Abschließende Gedanken

Viele schwangere Frauen erleben frühestens ab der 37. SSW den Fruchtwasseraustritt schwallartig und ähnlich wie das Wasserlassen auf der Toilette.

Leicht wird es mit Urin verwechselt, also könnte dir durch den Kopf schießen, dass du inkontinent bist.

Eine geplatzte Fruchtblase oder ein Blasensprung sind aber durch Farbe, Geruch und Konsistenz sowohl vom Urin als auch vom Abfluss zu unterscheiden.

Vor allem der ph-Wert, den du auch mit einem Selbsttest bestimmten kannst, bringt dir Klarheit.

Manchmal geht die Amnionflüssigkeit aber auch tröpfchenweise ab und ihr Austreten bleibt sogar unbemerkt.

Weil die Gefahr vor einer Infektion besteht, die zur Frühgeburt führen kann, ist es wichtig, dass du Fruchtwasser im Slip frühzeitig erkennst.

Deshalb erfährst du in diesem Beitrag, an welchen Anzeichen du merkst, dass du Amnionflüssigkeit verlierst und wie sie sich vom Vaginalfluor unterscheidet.

Im Zweifel solltest du bitte unbedingt zu deinem Frauenarzt oder ins Krankenhaus gehen.

Auch bei einem vorzeitigen Blasensprung (vor der 37. SSW) muss nämlich in der Regel eine bestehende Infektion mit Antibiotika behandelt und die Geburt eingeleitet werden.

Also, schaff dir einen Lackmusstreifen an und kontaktiere deine Hebamme, wenn du den Verdacht hegst, Fruchtwasser im Slip zu haben.

Und keine Sorge, es wird alles gut gehen!

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