Über Haltbarkeit von Muttermilch sollte jede Mama wissen, dass Einfrieren, Aufbewahren, Auftauen und Erwärmen ein Teil der Stillzeit ist.
Viele Mamas entscheiden sich aus mehreren Gründen dem Baby die Brust zu geben, aber der wichtigste ist, dem Baby die bestmögliche Ernährung zu ermöglichen.
Die Muttermilch ist für das Baby die gesündeste Nahrung und deshalb muss man wissen, wie man am sorgfältigsten damit umgehen kann.
Für diejenigen Mamas, die schon wieder berufstätig sind oder anderen Verpflichtungen nachgehen, eignet sich das Abpumpen der Muttermilch sehr gut, da damit auch mal der Partner die Babyfütterung übernehmen kann.
Doch wie kannst du abgepumpte Muttermilch sicher aufbewahren? Worauf solltest du achten? Wie lange kann man Muttermilch haltbar machen? Welche Muttermilchbeutel sind dafür geeignet?
Antworten auf diese Fragen findest du hier.
Aufbewahren von abgepumpter Muttermilch
Abgepumpte Muttermilch sollte man immer richtig hygienisch aufbewahren. Diese Aufbewahrung fängt mit den richtigen Behältern an:
- BPA-freie (Bisphenol A) Kunststoffbehälter (Hartplastikbehälter) aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE);
- Glasbehälter;
- spezielle Muttermilchbeutel aus PE;
Vor und nach dem Abpumpen oder Handentleeren sollte man die Brustwarzen und die Hände reinigen.
Die Behälter für die abgepumpte Muttermilch müssen nicht sterilisiert werden, es reicht, sie nur mit heißem Wasser zu waschen und abzuspülen.
Wichtig zu erwähnen ist, erst nach dem Stillen abpumpen.
Hier können Muttermilchpumpen sehr nützliche Stillhilfsmittel sein.
Es gibt eine große Auswahl an Milchpumpen: Es gibt Handmilchpumpen, elektrische Milchpumpen und 2-fache elektrische Milchpumpen, je nachdem, was dir zur Verfügung steht und welche Vorlieben du hast.
Bei mir persönlich hat sich die elektrische Pumpe am besten erwiesen. Warum?
Die elektrische Milchpumpe ist vorteilhafter, da sie das Saugen des Babys an der Brust simuliert.
Bei dieser Pumpe brauchst du keinen Kraftaufwand und die Bedienbarkeit ist leichter.
Bei der manuellen Milchpumpe hingegen benötigst du mehr Kraftaufwand, bis du die Milch aus der Brust gepumpt hast.
Nachdem du erfahren hast, worin du die Muttermilch aufbewahren kannst und was in Sachen Hygiene zu beachten ist, kommen wir konkret dazu, wie du die Muttermilch lagern kannst.
Wenn du deine Muttermilch sicher abgepumpt hast, kannst du sie im Kühlschrank, im Gefrierschrank oder bei Zimmertemperatur aufbewahren.
1. Haltbarkeit von Muttermilch bei Raumtemperatur
Die Haltbarkeit von reifer Muttermilch, die frisch abgepumpt wurde, kann auch bei Raumtemperatur unter hygienischen Bedingungen eine gewisse Zeit aufbewahrt werden.
Abhängig von der Jahreszeit solltest du vorsichtig sein, je wärmer es ist, desto schneller kann die Milch verderben.
Dann musst du sie wegschütten und das wäre doch schade, oder nicht?
Schließlich kostet dich sorgsames Abpumpen ebenso Zeit und Mühe, die vergebens gewesen wäre.
Hört sich stressig an. Ist es auch! Damit es nicht dazu kommt, folge diesen Ratschlägen:
- bei Zimmertemperatur zwischen 10 und 21 Grad, kannst du die Muttermilch maximal 8 Stunden aufbewahren.
- bei einer Temperatur zwischen 22 und 26 Grad ist es in Ordnung, die Milch 4 bis 6 Stunden zu lagern.
- bei sommerlichen Temperaturen zwischen 27 und 32 hält sich die Milch nur etwa 3 bis 4 Stunden.
2. Aufbewahrung von Muttermilch im Kühlschrank und Eisfach
Folge den geltenden Richtlinien für eingefrorene Milch:
- bei einer Temperatur von 4 bis 6 Grad kannst du die Milch 2 bis 3 Tage lagern.
- die abgepumpte Milch, die du nicht gleich verwenden möchtest, solltest du in den Kühlschrank stellen, und zwar in den kältesten Teil des Kühlschranks (auf der untersten Glasplatte, über dem Gemüsefach). Nie in die Kühlschranktür stellen!
- du kannst frische Milch mit bereits abgekühlter Milch mischen, insofern die frisch abgepumpte Milch eine Zeit lang im Kühlschrank gelagert wurde und sich der dortigen Temperatur angepasst hat. Frische Milch, die noch Körpertemperatur hat, darfst du nie mit gekühlter Milch vermengen.
- benutze immer saubere Muttermilchbeutel oder Fläschchen aus BPA-freien Materialien.
Die Muttermilch darf im Eisfach des Kühlschranks, wo die Temperatur bei minus 15 Grad liegt, bis zu 2 Wochen eingefroren sein.
Beachte, dass die Temperatur im Tiefkühlfach und in der Tiefkühltruhe unterschiedlich ist.
3. Haltbarkeit von Muttermilch in der Tiefkühltruhe
Frierst du die abgepumpte Milch bei einer Temperatur von minus 20 Grad oder kälter in eine Tiefkühltruhe ein, kannst du sie 6 Monate oder länger dort einlagern.
Es ist von größter Bedeutung, dass die wichtigen Vitamine (A, B und E), wie auch Eiweiß, Enzyme und Fett, die in Muttermilch enthalten sind, nicht zerstört werden.
Im Eisfach deines Kühlschranks kannst du die Milch auf jeden Fall 20 Tage lagern, ohne dass die antibakterielle Wirkung abnimmt.
Wie beim Kühlschrank und Eisfach ist auch bei der Tiefkühltruhe der hintere Teil fürs Einfrieren am geeignetsten.
Wie frierst du die Muttermilch ein? Hier sind Tipps, wie du es richtig machen kannst:
- immer kleine Mengen/Portionen einfrieren, damit nicht viele Reste übrig bleiben;
- verwende nur dafür vorgesehene Fläschchen, Muttermilchbeutel, wiederverschließbare Becher. Du darfst unter keinen Umständen normale Gefrierbeutel verwenden, denn sie können Weichmacher enthalten;
- immer das Abpumpdatum auf den Behälter oder Muttermilchbeutel aufschreiben;
- saubere Gefäße verwenden;
- Fläschchen oder Beutel nur zu 3/4 auffüllen. Es soll noch ein bisschen Platz bleiben, damit sich die Milch, während des Einfrierens, ausdehnen kann;
- die Behälter weit hinten im Gefrierfach platzieren;
Haltbarkeit von Muttermilch: Auftauen von Muttermilch
Warum ist es wichtig eingefrorene Muttermilch richtig und schonend aufzutauen? Um es ganz einfach zu erklären, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
Ein großes NO-GO ist die Nutzung der Mikrowelle.
Darin wird der Lysozym und IgG Spiegel der Milch stark verringert und somit könnten sich die Bakterien in der Muttermilch viel besser vermehren.
Zusätzlich kann es beim Gebrauch der Mikrowelle zu “heißen Inseln” kommen, die Verbrennungen verursachen können.
Der optimale Weg, um alle gesunden Inhaltsstoffe zu erhalten, ist die Milch über Nacht auftauen zu lassen.
Für den Fall, dass die Milch nach dem Auftauen ungeöffnet bleibt, kann sie 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. Im Gegensatz zu ungeöffneter Milch sollte die geöffnete innerhalb von 12 Stunden aufgebraucht werden.
Alternativ kannst du die gefrorene Milch unter fließendem warmen Wasser halten (max. 37 Grad Celsius). Doch in diesem Fall solltest du die aufgetaute Milch sofort verwenden.
Einmal aufgetaute Muttermilch darf nicht wieder eingefroren werden. Auch einmal gekühlte Milch soll nicht wieder erwärmt werden.
Warum schmeckt und riecht aufgetaute Muttermilch merkwürdig?
Der Grund ist die Aktivität des Enzyms Lipase, das die Fette in der Muttermilch aufspaltet und freisetzt.
Das ist ein Prozess, der die Vermehrung der schädlichen Bakterien verhindert. Die Milch schmeckt und riecht deswegen manchmal seifig und ranzig.
Es kann manchmal passieren, dass sich das Baby weigert, Muttermilch zu trinken.
In diesem Fall kannst du versuchen, die frisch abgepumpte Muttermilch zu erhitzen, aber so wird die Lipase-Aktivität gestoppt.
Haltbarkeit von Muttermilch: Wie erwärmt und füttert man Muttermilch richtig?
Es gibt verschiedene Arten, wie du deine Milch erwärmen kannst, je nachdem welche Vorlieben dein Baby hat (z.B. mag keine Milch, die auf Raumtemperatur erwärmt wurde).
Einige Möglichkeiten sind, Milch im Wasserbad zu erwärmen, bei Raumtemperatur abstehen lassen oder unter fließend warmem Wasser zu erwärmen.
Falls du deine Milch aus dem Kühlschrank nimmst, musst du sie auf jeden Fall noch ein bisschen aufwärmen.
Aufwärmen kannst du auch in geeigneten Flaschenwärmer, die in der Küche sehr hilfreich sein können.
Du sollst auf keinen Fall, die gefrorene Muttermilch in der Mikrowelle aufwärmen.
Aus 2 Gründen (was ich schon erwähnt habe), und zwar zerstört es gesunde Inhaltsstoffe und Antikörper und es besteht die Gefahr von ungleichmäßiger Erhitzung.
Das kann Verbrennung bei Kindern verursachen. Viele Eltern nehmen an, dass beim Füttern des Babys, die Muttermilch 37 Grad haben sollte.
Das stimmt aber nicht, denn du kannst dein Baby auch mit Milch, die Zimmertemperatur hat, füttern.
In der Regel kannst du die Temperatur so überprüfen, indem du ein paar Tropfen der Milch auf dein Handgelenk gibst.
Man sollte generell nicht die Milch über 37 Grad erwärmen, sodass alle wichtigen Stoffe erhalten bleiben. Du solltest innerhalb von 2 Stunden die erwärmte Milch an dein Baby verfüttern.
Was übrig geblieben ist, kannst du entsorgen. Aufgetaute Milch sollte man nicht erneut einfrieren. Deshalb ist es besser, kleine Mengen vorzubereiten oder eine zweite Portion zu erwärmen.
Wenn die Muttermilch aufbewahrt wird, bemerkst du nach einer bestimmten Zeit unterschiedliche Schichten. An der obersten Schicht ist das Fett.
Versuch die Milch nicht zu rühren oder schütteln, denn ein Teil der Milch kann beschädigt werden.
Was du machen solltest, ist die Flasche sanft schwenken, damit sich die Schichten wieder vermischen.
Haltbarkeit von Muttermilch: Milch unterwegs aufbewahren
Jede Mama hat es schon zumindest einmal erlebt, dass sie wegen täglichen Verpflichtungen, ihre Milch unterwegs aufbewahren musste.
Zum Glück gibt es heute sehr viele hilfreiche Produkte, die die Aufbewahrung der Milch ermöglichen.
Eine einfache Lösung ist eine Kühltasche mit Kühl-Akkus zu verwenden. So kannst du deine Milch ohne Probleme und weitere Schwierigkeiten sicher transportieren.
Wie lange kann die Milch in einer Kühltasche aufbewahrt werden?
Hier gibt es keine allgemeine Antwort.
Es hängt von vielen Dingen ab: von dem Model der Kühltasche oder Kühlbox bis zu äußeren Umständen, wie Ausgangstemperatur der Muttermilch und Außentemperatur.
Eine von den Modellen, von Kühltaschen, die Frauen loben, ist die von Medela.
Ob du gerade erst vom Krankenhaus oder der Arbeit nach Hause kommst oder von zu Hause in die Stadt gehst, dieses Modell mit Kühl-Akku für 4 Flaschen ist fast für alles geeignet.
Aber man muss daran denken, dass nicht mal eine Kühltasche dafür gedacht ist, eingefrorene Muttermilch über einen längeren Zeitraum im gleichen Zustand aufzubewahren.
Es ist ganz normal, dass nach einer Weile die Milch langsam auftauen wird.
Die abgepumpte Milch kann, abhängend von der Außentemperatur, unter normalen Umständen bis zu 8 Stunden in der Kühltasche aufbewahrt werden.
Produkte zur Aufbewahrung deiner Muttermilch
Es gibt eine Reihe von verschiedenen hilfreichen Produkten: Muttermilchbeutel, Muttermilchflaschen, Mikrowellenbeutel, Kühltragetaschen und Kühltaschen usw.
– Muttermilchbeutel sind besonders praktisch zum sicheren und hygienischen Einfrieren und Aufbewahren von Milch. Einige haben eine flache Form, die ordentlich Platz spart.
Bei manchen Muttermilchbeuteln ist der Beutel getrennt verschließbar. Die Milch kann dank eines Doppelverschlusses nicht auslaufen.
Damit sich die Mamas leichter zurechtfinden, haben die Beutel ein ziemlich großes Beschriftungsfeld, auf welches du z.B. das Abpumpdatum notieren kannst.
– Bisphenol A-freie oder BPA-freie Muttermilchflaschen, die speziell gefertigt sind, um deine Milch sicher aufzubewahren.
Es gibt Milchflaschen, die zusammen mit der Milchpumpe kombiniert sind, was wiederum praktisch ist – du pumpst in die Flaschen ab und kannst später direkt daraus füttern.
Eine hochwertige Flasche sorgt dafür, dass kein Tropfen deiner Milch ausläuft.
– Der Mikrowellenbeutel hilft beim Desinfizieren von Flaschen und Milchpumpen und verkürzt die Zeit des ganzen Prozesses.
Es ist ganz einfach: die Teile reinigen, in den Beutel reintun, Wasser dazugeben, in die Mikrowelle einlegen und kurz warten.
Das Ergebnis ist unglaublich, sogar 99,9 Prozent der Bakterien und Keime werden innerhalb von 2- 3 Minuten vernichtet.
Noch eine praktische Sache, die Beutel passen in jede Handtasche, auch in die kleinsten! Du kannst sie bis zu 20 Mal verwenden.
– Die Kühltasche sollte praktisch und kompakt sein und viel Platz zum Aufbewahren haben.
Du siehst, so viele hilfreiche Produkte! Alles, was du machen musst, ist nur diejenigen auszusuchen, die dir am besten gefallen oder passen.
Tipps zur Aufbewahrung der Muttermilch
- Das habe ich zwar schon erwähnt, aber es ist wichtig zu wiederholen – nie die Behälter komplett auffüllen, du brauchst Platz, damit sich die Milch beim Einfrieren ausdehnen kann.
– Lass erst die abgepumpte Milch im Kühlschrank abkühlen und dann kannst du sie ins Gefrierfach hineinstellen, damit die durch den immensen Temperaturunterschied nicht Schaden nimmt.
– Kleinere Portionen einfrieren, und zwar aus 2 Gründen: sie tauen schneller auf und du verschwendest keine Muttermilch durch übriggebliebene Reste. Für Säuglinge genügt eine Portion zwischen 60 und 120 ml.
Du wirst am besten herausfinden, wie viel dein Baby braucht und genau so viel kannst du einfrieren.
– Die Oberfläche der gefrorenen oder gekühlten Milch ist manchmal gelblich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, das ist eigentlich ganz normal.
Das nächste Mal, wenn du die Milch nimmst, schwenke sie sanft und die Schichten werden sich wieder miteinander vermischen.
– Immer das Abpumpdatum auf den Behälter oder Muttermilchbeutel aufschreiben. Am besten bevor du die Milch einfüllst, es ist viel leichter, glaube mir.
Das wird dir helfen, deine persönliche Reihenfolge im Kühlschrank oder Tiefkühltruhe im Überblick zu behalten.
Abschließende Gedanken
Liebe Mama, ich hoffe, dass dir dieser Artikel behilflich sein wird und das du viele Antworten bekommen hast.
Wie du, hatte auch ich am Anfang der Mutterschaft viele Fragen und bekam so viele Informationen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte.
Ich würde dir vorschlagen, dass du alles noch einmal durchliest, dir in Ruhe alles anschaust. Das ist nur ein kleiner Überblick, was dich noch alles erwartet und wie du deine Milch aufbewahren kannst.
Wir Mamas wissen natürlich alle, dass frische Muttermilch das Beste für unser Baby ist, doch manchmal kommen wir in Situationen oder Umstände, die uns das nicht möglich machen.
Für diese Situationen sollen dir meine Tipps helfen.
Wenn nötig, dann friere die Milch ein. Manchmal ist es nicht schlecht einige Milchreserven vorzubereiten, die du spätestens bei einem Wachstumsschub brauchen wirst.
Bitte melde dich, falls du irgendwelche weiteren Fragen hast, das Stillen muss gelernt werden und manchmal braucht es eben ein wenig länger bis eine erfolgreiche Stillbeziehung zwischen Mama und Kind etabliert wird.
Ich wünsche dir viel Glück und viel Erfolg beim Aufbewahren deiner Muttermilch.
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