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(Fremd)betreuung – ja oder nein? Und wenn ja, wann?

(Fremd)betreuung – ja oder nein? Und wenn ja, wann?

Folgenden Beitrag hat unsere liebe Tamara aus der Schweiz für uns bereitgestellt, viel Spaß beim Lesen:

Mein jüngstes von drei Kindern stellte mich dieses Jahr auf die Probe. Nach einer längeren „Kita-Krise“, die wir nicht überwinden konnten, stand im August (sie war da fast 4,5 Jahre alt) der Kindergarten-Eintritt bevor.

Ich war schon fast überzeugt, sie noch ein weiteres Jahr zuhause zu behalten, aber dann schafften wir den Einstieg doch

Wie Kita und Kindergarten in der Schweiz funktionieren

Zur Info: in der Schweiz gehört der Kindergarten ab dem 4. Lebensjahr zur Schulpflicht.

Ist ein Kind offensichtlich noch nicht soweit, kann es mit ärztlichem Attest ein Jahr zurück gestellt werden. Der Kindergarten dauert zwei Jahre bis zum Schulstart.

Die Kinder besuchen eine Gruppe von bis zu rund 20 Kindern, die von einer Kindergärtnerin betreut wird. In der Gruppe befinden sich immer zwei Jahrgänge.

Ausnahmen bilden allenfalls private Kindergärten, wie es sie aber auf dem Land kaum gibt.

Ab dem 3. Lebensjahr gibt es Raum- und Waldspielgruppen, die von jeweils 1-2 Leiterinnen betreut werden.

Davor können Kinder ab dem 4. Lebensmonat in der Kita oder von einer Tagesmutter, Nanny etc. betreut werden.

In der Kita gilt je nach Alter der Kinder ein anderer Betreuungsschlüssel, es sind also immer mehrere Betreuerinnen für eine Gruppe zuständig.

Die Eltern können wählen, wie sie ihre Kinder betreuen lassen. Das Minimum sind meistens zwei halbe Tage, verteilt auf eine Woche.

Manche Kinder sind also ab Geburt schon ganztägig in der Kita, andere halbtags und manche werden bis zum Spielgruppen- oder Kindergartenalter zuhause oder allenfalls von Grosseltern (mit)betreut.

Diese ganz unterschiedlichen Szenarien bringen auch gänzlich individuelle Eingewöhnungen mit sich.

Während es am unteren Ende (der Kita) entsprechende Protokolle dafür gibt, ist bei Spielgruppen und insbesondere im Kindergarten eine Eingewöhnung nicht vorgesehen.

Tipps für die Eingewöhnung

Ich rate einfach immer, bei der Eingewöhnung auf das Kind und seine Bedürfnisse einzugehen und dafür zu sorgen, sich so lange Zeit zu lassen wie nötig.

Die meisten Kitas kommen einem da auch entsprechend entgegen, denn unsere Kinder sind nun mal verschieden und manch eines benötigt eben mehr Zeit…

Da in der Schweiz auch viele Babys eingewöhnt werden, lohnt es sich z.B., vor/nach der Kita oder in der Mittagspause zu stillen, damit das Kind zwischendurch immer wieder Nähe und Geborgenheit tanken kann.

Viele Kitas verfügen auch über Baby-Tragehilfen – so können besonders nähebedürftige Babys kuscheln und ruhig einschlafen, während die Erzieherinnen die Hände frei für anderes haben.

Wann immer möglich, sollte man sich für die Wochen der Eingewöhnung nichts anderes vornehmen. Keine unnötigen Termine, Besuche etc.

Denn eine Eingewöhnung ist ein grosser Einschnitt, kann für das Kind sehr stressig sein und so braucht es danach viel Ruhe und Geborgenheit zuhause oder draussen in der Natur mit Mama u/o Papa.

Das gibt Eltern auch immer die Gelegenheit, gut hinzusehen, wie das Kind nach der Rückkehr aus der Betreuung „drauf ist“.

Babys und kleinere Kinder brauchen meist erst mal eine Mütze Schlaf, sofern sie nicht in der Kita oder bei der Tagesmutter schon geschlafen haben.

Das ist natürlich völlig legitim.

Bereit für den Kindergarten oder nicht? Das Kind genau beobachten

Ist mein Kind ausgeglichen? Spielt es zufrieden mit seinen Sachen?

Geniesst es einfach Kuscheleinheiten und gemeinsames Bücher angucken mit Mama oder Papa? Oder ist es untröstlich, unruhig, überdreht, aggressiver als sonst?

Und wie reagiert das Kind, wenn es Zeit ist, in die Kita etc. zu gehen? Freut es sich?

Ist es indifferent oder wehrt es sich mit allen Mitteln schon zuhause?

Eins vorweg: Trennungsschmerz ist normal und darf auch vorkommen. Es ist ein Zeichen für die gute Bindung zu den Eltern.

Das heisst aber wiederum nicht, dass ein Kind, das fröhlich in die Kita rennt, eine schlechte Bindung hat. Hier zeigen sich auch einfach unterschiedliche Charaktere…

Wichtig ist vor allem, dass sich das Kind nach ungefähr 10 Minuten problemlos von einer Erzieherin (Tagesmutter oder eben Kindergärtnerin) trösten lässt und sich dann gut in die Aktivitäten einfügt…

Mir selber war das auch immer sehr wichtig und ich liess es mir auch öfter telefonisch versichern.

Ich hätte es nicht ertragen, wenn mein Kind länger weinen hätte müssen, dann hätte ich es abgeholt.

Aber in den allermeisten Fällen spielten meine Kinder bereits wunderbar, als ich anrief oder angerufen wurde…

Ich denke, wir müssen unseren Kindern diese Anpassungsleistung auch hoch anrechnen, besonders denjenigen, die es normalerweise bevorzugen, in Ruhe zuhause zu sein.

Für Kita-Tage habe ich deswegen nachmittags immer ein ruhiges Programm gefahren damit sich mein Kind erholen konnte.

Sollte eine Eingewöhnung gar nicht klappen, heisst es, sich Gedanken zu machen. Leider sind viele Eltern wegen ihres Jobs darauf angewiesen, ihr Kind fremdbetreuen zu lassen.

Oft sind keine Verwandten verfügbar oder aber sie sind aus bestimmten Gründen nicht die erste Wahl.

Auf die Reife des Kindes kommt es an, auf die wir auch vertrauen sollten

Beim Eintritt in den Kindergarten sind Kinder 4 Jahre und älter und sollten gewisse Punkte erfüllen.

Dazu gehört z.B., keine Windel mehr zu tragen, aber auch kognitive und soziale Kompetenzen etc.

Anhand dieser Punkte können Eltern selber einschätzen, ob ihr Kind die notwendige Reife dafür besitzt.

Im Zweifel lohnt sich ein Gespräch mit der Kindergärtnerin/Schulleitung u/o dem Kinderarzt, der im Falle einer Rückstellung das dafür notwendige Attest erstellt.

Ich war sehr dankbar dafür, dass ich bei meiner Tochter, bei der ich wirklich unsicher war, die Möglichkeit hatte, es einfach „zu versuchen“.

Und damit herauszufinden, dass sie bereiter war als ich dachte und ich ihr vertrauen durfte, dass der Kindergarten sie persönlich auch ein Stück in ihrer sozialen Entwicklung vorwärts bringt.

Hätte ich es nicht versucht, und das habe ich in den Ferien gemerkt, dann wäre sie vermutlich zuhause nicht mehr genug gefordert und auch ich allein könnte ihr nicht genug bieten.

Abgesehen davon findet der Kindergarten bei uns im ersten Jahr nur bis Mittag statt, es sind also nur drei Stunden täglich und das ist gut machbar und lässt nachmittags genug Zeit und Raum für Erholung.

Es ist nicht immer einfach, für beide nicht, gerade nach einer grossen Pause wie den 3-wöchigen Herbstferien, die wir jetzt hatten. Es fühlte sich wie ein zweiter Start an. Aber ich denke, wir werden es gut schaffen…

Bei uns brauchte es einfach einen kleinen Schubs, damit die Flügelchen wachsen konnten. Wurzeln hatte sie genug, das war mir nur nicht bewusst…

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