Kampfsport für Kinder sollte etwas sein, was den Kindern nicht nur Spaß macht, sondern ihnen hilft, ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Kinder bewegen sich von frühester Kindheit an, sie ziehen einander, schubsen und zwicken sich.
Solange es in normalen Grenzen verläuft, sollte man sich keine Sorgen machen. Das ist schließlich ein großer und wichtiger Teil ihrer Kindheit und gehört zur natürlichen Entwicklung.
Kampfsportarten werden immer populärer und viele Jungs, aber auch Mädchen, zeigen im frühesten Alter schon Interesse.
Allgemein haben sportliche Betätigungen positive Auswirkungen und das ist auch die Gelegenheit, wo sie ihre Energie kanalisieren können.
Welche Kampfsportart ist für dein Kind ideal?
Wann ist es gut mit den Kampfsportarten anzufangen? Wie können Kampfsportarten deinem Kind helfen? Und letztendlich, was kostet der Spaß?
Wenn du es herausfinden möchtest, dann bist du hier richtig. Hier findest du unter anderem interessante chinesische und japanische Kampfsportarten. Viel Spaß!
Kampfsport für Kinder: Die Einführung
Kampfsport für Kinder sollte als Sport betrachtet werden und nicht als eine Gelegenheit jemanden zu verletzen.
Zumindest sehe ich das so. Meine Schwester hat Judo trainiert und dabei vieles über Selbstverteidigung und Körperbeherrschung gelernt, hatte aber gleichzeitig auch viel Spaß daran.
Von klein auf lernen kleine Kinder ihren Körper zu beherrschen.
Es gibt bestimmte Richtlinien, wie die Kinder den Kampfsport ausüben sollen: Der Verstand wird trainiert (Kopf, Logik, Geist und Vernunft) sowie die motorische Geschicklichkeit für einzelne Übungen, die sie durchführen.
Die Kampfsports sind so aufgebaut, dass auch Anfänger keine Probleme haben, die einzelnen Techniken auszuüben.
Das betrifft sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen. So fühlen sie sich nicht überfordert und haben Spaß an der Bewegung.
Es sollte klar sein, dass Kampfsports klar definierte Regeln haben, wie man gegeneinander kämpfen darf.
Die Mehrheit der Kampfsportarten inkludiert Körperkontakt, einige kommen auch ohne Körperkontakt aus. Im Mittelpunkt beim Kampfsporttraining steht die Erlernung der einzelnen Techniken.
Welche Kampfkunst ist für mein Kind am besten geeignet? Welche Kampfkünste gibt es überhaupt?
Es gibt unterschiedliche Kampfkünste und Kampfsportarten. Für welche sich dein Kind entscheidet, hängt von seinem Interesse ab.
Im Interesse der Eltern sollte auf jeden Fall sein, dass der jeweilige Lehrer bereits Erfahrung im Unterricht mit Kindern hat, was außerdem längerfristig nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist, dass der ausgewählte Kampfsport für Kinder in der Nähe des Wohnortes liegt und gut erreichbar ist.
Eine richtige Auswahl zwischen so vielen Kampfsportarten zu treffen, ist nicht leicht. Doch eines ist sicher, alle Kinder möchten sich austoben!
Hier hast du eine Liste von verschiedenen Kampfsportarten, wo du genau sehen kannst, was hinter jeder einzelnen Kampfkunst steckt.
1. Karate
Diese Kampfkunstart wird oft als “Kampf mit leerer Hand” oder “Weg der leeren Hand” übersetzt, weil es eine waffenlose Technik ist und es wird viel Wert auf Körperbeherrschung wie Schnelligkeit und Beweglichkeit gelegt.
Es ist eine alte japanische Kampfkunstart, bei der Selbstverteidigungstechniken trainiert werden.
Im Mittelpunkt steht jedoch der sportliche Zusammenhang.
Karate wurde durch unzählige Spielfilme (es reicht, nur Bruce Lee zu sagen!) so berühmt, dass manche auch während des Zuschauens des Spielfilmes selber die Schlag- und Trettechniken nachgemacht haben oder es wenigstens versucht haben.
2. Judo
Das ist eine weitere japanische Kampfsportart, die dem Prinzip “Siegen durch Nachgeben” folgt und wo maximaler Erfolg bei minimalem Einsatz angestrebt wird.
Hier spielen die Würgetechniken und Hebeltechniken sowie Würfe- und Haltetechniken eine wichtige Rolle.
Schlagen oder Treten ist streng verboten, vielmehr wird die Kraft des Gegners gegen ihn gelenkt. Im Gegensatz zu anderen ist Judo ein Wettkampfsport.
3. Kung fu oder Wing Tsun
Es handelt sich um dieselbe Kampfkunstart, der Unterschied ist nur, dass der Name Kung Fu bekannter ist. Der chinesische Kampfsportstil wird in vielen Kampfsportschulen gelehrt.
Diese Kampfkunstart dient der Selbstverteidigung, die Kraft des Gegenübers wird gegen ihn genutzt.
Die wichtigsten Aspekte bei Kung Fu sind Geschwindigkeit und müheloses Bewegen, die ineinander übergehen.
Hier wird die Flexibilität (geistige und körperliche) erhöht und Aufmerksamkeit gefördert. Konzentrations- und Entspannungstechniken werden durch Atemübungen unterstützt.
Mittlerweile gibt es auch “KidsWingTsun” Selbstverteidigungskurse, die für Kinder angeboten werden.
4. Ju Jutsu oder Jiu Jitsu
Es handelt sich um eine Mix-Kampfkunstart, in der es Elemente von Judo, Karate und Aikido gibt.
Diese Kampfkunstart stammt von den Samurai und das Hauptziel ist, den Gegner erfolgreich festzunehmen bzw. unwirksam zu machen.
Hier werden Tritt-, Stoß-, Hebel-, Wurf-, Schlag- und Würgetechniken trainiert. Auch hier gilt der maximale Erfolg bei minimalem Einsatz, die Stärke des Opponenten wird gegen ihn selbst gerichtet.
Den Begriff Ju Jutsu oder Jiu jitsu kann man mit “Die Kunst, durch Ausweichen mit der Stärke des Opponenten zu siegen” übersetzen.
5. Aikido
Das ist eine japanische Kampfvermeidungskunst, was bedeutet, dass keine Angriffstechniken verwendet werden, sondern nur Sicherungs- und Abwehrtechniken.
Hauptbestandteile des Aikido sind Halte- und Wurftechniken.
Die normalerweise anspruchsvolle Kampfkunstart eignet sich sehr gut für weniger kräftige Kinder.
Das ist einer der Gründe, warum sie bei vielen Eltern beliebt ist (z.B. Mädchen, die weniger Kraft haben als Jungs, haben sehr viel Spaß daran).
6. Boxen
Boxen ist zwar für meinen Geschmack ein bisschen zu aggressiver Kampfsport für Kinder, auch wenn er gewisse Vorteile hat. Boxen dient zum Abbau von Aggressionen und Stress und sorgt für mehr Harmonie.
Die mentale Kraft wird trainiert und geformt und die wichtigsten Aspekte, die ein Kind durch Boxen erlernt, sind: Disziplin, Ausdauer und Respekt vor dem Gegner.
Interessant ist die Aussage, dass Kinder durch das Boxtraining weniger aggressiv sind. Auch wenn das wahr sein sollte, ändere ich meine Einstellung darüber nicht.
Ich würde mir nicht wünschen, dass mein Kind Boxen trainiert.
Beim Kinderboxen geben die Eltern die Erlaubnis zum Sparring. In dieser Kampfsportart wird besonders der Fitnessaspekt gefördert, Pratzen-Training, Ausweichen und Seilspringen sind die wichtigsten Komponenten des Trainings.
7. Taekwondo
Taekwondo stammt aus Korea und ist ein koreanischer Volkssport.
Eine freie Übersetzung wäre “Der vom Geist geführte Weg von Fuß und Faust”, weil auch diese Kampfkunstart mit waffenloser Technik praktiziert wird und nicht nur Hände oder Füße, sondern auch einzelne Knöchel, Finger, Knie und Ellbogen gebraucht werden, abhängig von der Situation.
Hier sind Schlag- und Tritttechniken die Hauptteile des Taekwondo.
Es erfordert große Beweglichkeit, wobei die Selbstverteidigung hierbei nicht im Zentrum steht, sondern das Können der technischen Fertigkeiten.
8. Kickboxen
Kickboxen gehört zu den härteren Kampfsportstilen.
Es ist eine Mischung aus Faustschlägen des Boxens und Fußtritten der asiatischen Kampfsportstile (Karate und Taekwondo).
Ab welchem Alter sollten die Kinder anfangen?
Die meisten Kampfsportvereine empfehlen ab dem 6. Lebensjahr frühestens anzufangen.
Kampfsport für Kinder ab 3 Jahren ist sehr selten erlaubt, aber in diesem Alter können sie sich wenigstens mit den Bewegungen des Kampfsports vertraut machen.
Es gibt keine maximale Altersgrenze, bis wann man eine Kampfsportart trainieren kann. Solange du dich wohlfühlst, körperlich fit bist, sollte dir nichts im Wege stehen, eine dieser Kampfkünste auszuüben.
Einige Kampfkünste sind anspruchsvoller als andere, aber aus dieser Palette an Kampfsportarten wird dein Kind bestimmt etwas Passendes finden.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Intensität des Trainings, individuell angepasst werden kann.
Sobald das Kind bereit ist, regelmäßig Sport zu treiben und über das nötige geistige Wissen verfügt, kann man mit dem Kampfsport starten.
Warum ist es gut, Kinder in Kampfsportarten zu trainieren?
Um es kurzzufassen, in einer Kampfsportschule (In Asien nennt man das Dojo – ein Ort, an dem die Kampfkunststile trainiert werden) erlernen die Kinder wichtige Lebenseigenschaften wie Respekt, Selbstbeherrschung, Lebensachtung und Bescheidenheit und zeigen Teamgeist.
Die Kinder lernen, ihre Grenzen und Möglichkeiten kennen, stärken ihr Selbstbewusstsein, lernen die Gefahr einzuschätzen und zu vermeiden.
Disziplin ist bei Kampfsportarten wichtig, denn nur so lernen sie die Regeln zu befolgen.
Das Krafttraining fördert auch aufrechte Haltung und die Kinder erscheinen mit der Zeit selbstbewusster und sicherer.
1. Niedriges Verletzungsrisiko
Die Kinder lernen bei diesen Sportarten, wie sie sich bei Stürzen richtig abstützen sollen, außerdem werden für diese Übungen Ringmatten benutzt.
Im Vergleich zu anderen Sportarten wie z.B. Fußball ist das Verletzungsrisiko niedriger.
Die Kinder haben die Möglichkeit, sich auszutoben und soziale Kontakte zu fördern.
2. Stärkung des Selbstbewusstseins
Kampfsportarten helfen bei der Stärkung des Selbstbewusstseins und Vermeidung von alltäglicher Gewalt und Mobbing.
Mobbing ist in den Schulen leider sehr verbreitet und kann sehr schwer sowohl für die Kinder als auch für die Eltern sein.
Sie wissen ja nicht immer, wie sie ihren Kindern helfen können. Eine Kampfkunst kann dabei helfen, dass sich dein Kind gegen Mobbing besser wehren kann.
Jedoch keinesfalls mit Gewalt, der Kampfsport soll das Selbstbewusstsein des Kindes so stärken, dass es sich gegen diverse dumme Sprüche hinwegsetzen kann.
3. Erfolge als Motivation
In vielen Kampfsportschulen bietet man interne und externe Meisterschaften an. Die Kinder nehmen teil an verschiedenen Wettkämpfen und zeigen ihre Leistung.
Es gibt unterschiedliche Leistungsschauen, an denen die Kinder teilnehmen können, wie z.B. in Karate, sogenannte “Kata”- was Formlauf bedeutet – oder “Pumse” und “Hyong” in Taekwondo – hier müssen alle gelernten Techniken nacheinander aufgeführt werden.
Im Falle, dass jemand nicht in der Lage ist an einem Turnier teilzunehmen, oder es einfach nicht möchte, gibt es andere Erfolge, die das Kind fertigbringen kann (z.B. den nächsten Gürtel zu erreichen).
Kampfsport für Kinder: Effektives Ganzkörpertraining
Um Kampfsportarten auszuüben, müssen Kinder essenzielle Fähigkeiten besitzen. Folgende Teilbereiche sind für das allgemeine Körpertraining besonders wichtig:
1. Ausdauer
Der gesamte Körper steht unter großer Spannung und die Arme müssen während des ganzen Trainings gehoben sein. Das ist sehr anstrengend und deswegen spielt eine gute Kondition/Ausdauer eine große Rolle.
2. Stärke
In Kampfsportarten, die auch kindergeeignet sind, ist Kraft fast die wichtigste Fähigkeit, die du benötigst.
In diesem Bereich unterscheidet man Kraftausdauer, Maximalkraft und Geschwindigkeitskraft oder Schnellkraft.
Damit man einen Tritt, einen Wurf oder einen Schlag ausführen kann, ist die Körpermitte von großer Bedeutung.
In erster Linie ist für Kinder wichtig, das Training auf eine gute Körperspannung auszurichten, also in Form von Kraftausdauer und Schnellkraft.
Erst im Jugendalter wird die Maximalkraft größere Bedeutung haben.
3. Reaktionsfähigkeit
Wenn man mit jemandem kämpft, ist schnelle Reaktion das A und O! Bei jeder Bewegung deines Gegenübers musst du Reaktion zeigen.
Auf diese Art und Weise lernen die Kleinen, ihre Schnelligkeit zu verbessern und ihre Reflexe zu trainieren.
4. Koordination
Die Kinder müssen lernen, ihren Körper zu kontrollieren und viele Bewegungen zu meistern. Der Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Haltung und motorische Fähigkeiten zu besitzen.
Eine weitere positive Wirkung ist die Vielseitigkeit – es werden sowohl Arme als auch Beine trainiert.
Kampfsport für Kinder: Was sind die Kosten des Kampfsportunterrichts?
Kinder Kampfsport ist nicht günstig. Die Kosten sind höher als bei anderen Sportarten. Jedoch hängt es von Ort zu Ort ab, als auch vom Kampfsport selbst.
Die Kosten der Ausrüstung für jede Kampfsportart sind fast gleich: z.B. Judogewand, Karateanzüge und Aikidoanzüge kann man ab 16 Euro schon finden.
Wing Tsun oder Kung Fu T-Shirts für Anfänger kosten ca. 17 Euro und die Hose ca. 35 Euro.
Durchschnittlich kommt man auf ca. 30 Euro monatlich, wenn man alles bezahlt. Ein Tipp: Diese Utensilien kann man auch viel günstiger direkt über den Kampfsportverein bekommen.
Abschließende Gedanken
Die Kampfsportarten sollten den Kindern erstens Spaß machen, denn durch Spielen lernen sie viel besser, besonders wenn sie früh mit dem Sport angefangen haben.
Ihr Selbstvertrauen wird größer, sie erlernen wichtige Lebenseigenschaften wie Selbstbeherrschung, Respekt und Bescheidenheit und zeigen Teamgeist.
Die Kinder lernen ihre Grenzen und Möglichkeiten kennen und lernen die Gefahr einzuschätzen und zu vermeiden.
Ein wichtiges Ziel des Trainings sollte eine respektvolle Haltung gegenüber anderen Kollegen und Menschen im Allgemeinen sein.
Wenn die Kinder früher mit Sport anfangen, sollte der Leistungsdruck vermieden werden, zumindest am Anfang.
Die Kinder sollen wissen, dass “verlieren” genauso wichtig ist wie “gewinnen” und dass sie in beiden Situationen Freude empfinden sollten.
In diesem Artikel kannst du sehen, welche Kampfsport- und Kampfkunstarten es gibt und was man alles benötigt, um so einen Sport zu trainieren.
Das Mama da sein ist nicht einfach und vor allem dann, wenn der Nachwuchs beginnt selbstständig zu werden und an einer Kampfsportart gefallen findet.
Vielleicht wünschst du dir, dass der Highlight des Tages deines Sprösslings eine Schnitzeljagd wäre oder du sein Interesse für verschiedenste Aufgaben im Haus wecken kannst.
Eins steht fest, es ist sicherlich nicht einfach einer solchen Sportart nachzugehen, denn bei allem benötigt man Stärke, Kondition, Koordination und Reaktionsfähigkeit.
Kampfsportarten sind für unsere Kinder sehr gut und wirken positiv auf das komplette Verhalten. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich auszutoben und soziale Kontakte werden gefördert.
Auch was Verletzungen angeht, haben diese Sportarten ein geringeres Risiko als bei anderen Sportarten, obwohl man die Kampfsportarten auch nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Im Allgemeinen kann ich sagen, dass Kampfsportarten den Kindern helfen können, sich zu verbessern und gleichzeitig am Leben Spaß zu haben.
„Die eigentliche Kunst besteht darin, den Kampf zu vermeiden“
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