Zwillingsschwangerschaft bedeutet für die werdenden Eltern doppelt so viel Glück, aber auch eine große Herausforderung, wenn sie zum ersten Mal erfahren, dass sie nicht ein, sondern zwei Babys bekommen werden.
Nachdem sie vor Freude zu sich gekommen sind, haben die Eltern viele Fragen, meistens wissen sie nicht, wo sie anfangen sollen.
Die Wahrheit ist, dass viele Eltern gemischte Gefühle bei einer Zwillingsschwangerschaft haben, was aber ganz normal ist. Die Angst vor Fehlern ist sehr groß.
Man stellt sich viele Fragen und plötzlich fühlt man sich unsicher und verwirrt: Was jetzt? Gibt es Risikos?
Ist Zwillingsschwangerschaft doppelt so anstrengend? Was sollte man beachten? Wie werden Zwillinge geboren?
In diesem Artikel kannst du sehr viele Antworten auf derartige Fragen finden. Versuch, Ruhe zu bewahren und die Schwangerschaft so gut wie möglich zu genießen.
Wie bekommst du Zwillinge? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür?
Es ist kaum zu glauben, aber Zwillinge zu bekommen, ist keine Seltenheit mehr. Sehr viele Paare entscheiden sich dafür, mehr Kinder auf einen Schlag zu bekommen.
Die Frage ist nur, gibt es Faktoren, die die Möglichkeit für eine Zwillingsschwangerschaft verbessern bzw. erhöhen? Die Antwort ist ja, es gibt sie.
Auch wenn es sich unglaublich anhört, je älter die Frau zum Zeitpunkt der Befruchtung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Zwillinge bekommt.
Das ist wissenschaftlich belegt, denn das FSH Hormon (follikelstimulierendes Hormon) bewirkt mit zunehmendem Alter, dass oft zwei Eizellen zur gleichen Zeit reifen.
Das ist der Grund, warum es meistens zweieiige Zwillinge werden. Eine höhere Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu bekommen, gibt es auch, wenn es in der Familie schon Zwillinge gibt.
Bei eineiigen Zwillingen sind die Geburten reiner Zufall und Zwillingsgeburten innerhalb der Familie spielen ebenso keine große Rolle.
Im Falle der Unfruchtbarkeit können Hormonbehandlungen jedoch zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Zwillingsschwangerschaften führen.
Es geht um künstliche Befruchtung oder die “In Vitro” Methode. Der Prozess ist ganz einfach: vor der In Vitro Prozedur werden der Frau Hormone verabreicht, sodass das Heranreifen von Eizellen gefördert wird.
Auf diese Weise reifen mehr Eizellen in einem Zyklus heran, was letztendlich zu einem Anstieg an Mehrlingsgeburten führen kann.
Einer der Nachteile des “In Vitro” Prozesses ist, dass man nicht direkt auf die Möglichkeit einer Zwillingsschwangerschaft Einfluss nehmen kann.
Das bedeutet, du kannst Zwillinge, aber auch Mehrlinge bekommen (Mehrlingsschwangerschaften).
Geminigravidität, wie man die Zwillingsschwangerschaft auch nennt, liegt am Anfang der Schwangerschaft bei 2,5% aller Schwangerschaften vor.
Es kann oft passieren, dass sich nur eine Zwillingsanlage weiterentwickelt, daher reduziert sich die Wahrscheinlichkeit auf 1,25% für Zwillingsgeburten, also um die Hälfte.
Jede 40. Geburt weltweit ist eine Zwillingsgeburt, in Europa dagegen nur jede 70. Geburt.
Die Statistiken besagen, etwa 30% sind eineiige und 70% zweieiige Zwillinge. Was auch festgestellt wurde, ist, dass die Zwillingsgeburt in reichen Ländern zunimmt.
Wie entstehen Zwillinge? Was geschieht in deinem Körper?
Zwillinge können entweder aus einer befruchteten Eizelle (Monozygote) oder aus zwei befruchteten Eizellen (Dizygote) entstehen.
Bei Mehrlingen wie Drillingen, Vierlingen usw. sind Kombinationen aus beiden Eizellen möglich.
Du siehst also, dass die Entscheidung über Zwilling oder Einling bereits ganz am Anfang über die befruchtete Eizelle entschieden wird.
Die eineiigen Zwillinge entstehen, wenn sich ein befruchtetes Ei in 2 gleichen Embryonalanlagen aufteilt. Das passiert schon in der ersten Woche nach der Befruchtung.
Jeder Zwilling hat seine eigene Fruchtblase, aber die Plazenten gehen ineinander über. Zweieiige Zwillinge entstehen in 2 unterschiedlich befruchteten Eizellen.
Was ist der Unterschied zwischen Zwillings- und Einlingsschwangerschaft?
Sobald du eine Zwillingsmutter bist, wird deine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft.
Das bedeutet aber nur, dass du Vorsorgeuntersuchungen machst, um mögliche Probleme früher zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
Eine Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft kann man in der 5.-8. Schwangerschaftswoche mithilfe einer Ultraschalluntersuchung diagnostizieren.
Bei Mehrlings- oder Zwillingsschwangerschaften kommt es öfters zu folgenden Beschwerden: vorzeitige Wehen, Übelkeit, Hyperemesis (extremes Erbrechen), Nierenbeckenentzündung, Müdigkeit, Atembeschwerden usw.
Das sind grundsätzlich die gleichen Beschwerden, die du auch bei einer Einlingsschwangerschaft hast, sie kommen nur häufiger vor.
Aber das muss nicht bei allen Mamas so sein, es gibt auch Mütter, die eine angenehme Zwillingsschwangerschaft genießen.
Schnelle Gewichtszunahme in der Zwillingsschwangerschaft kommt auch häufig vor und die werdende Mutter kann öfter unter Schwangerschaftsbeschwerden leiden – wenn man in Betracht zieht, dass 2 Babys in ihrer Gebärmutter heranwachsen, ist das auch kein Wunder.
In den ersten Wochen steigt die Blutmenge und die Gebärmutter wird größer.
Genau aus diesem Grund kann die Gewichtszunahme ein Zeichen sein, dass 2 Babys unterwegs sind.
In den ersten 12 Wochen haben manche Zwillingsmütter durchschnittlich 6-7 Kilo zugelegt und bis zur Geburt können es 18 bis 20 Kilo sein.
Kann man erkennen, ob man mit Zwillingen schwanger ist? Was sind die Anzeichen für eine Zwillingsschwangerschaft?
Das ist schwer zu sagen. Es gibt jedoch einige Hinweise, die darauf deuten, dass es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt (z.B. frühere und stärkere Übelkeit, höherer HCG-Wert im Blut). Aber das ist nicht bei allen Frauen gleich.
Der Frauenarzt kann bereits ab der 6. SSW erkennen, um wie viele Embryos es sich handelt.
Aber auch, wenn man es so früh erfahren kann, solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, dass es manchmal nur ein Kind schafft, sich richtig zu entwickeln.
Zwillingsschwangerschaft: Eine Plazenta oder doch zwei?
Ein Kind zu bekommen, ist aufregend, aber zwei auf einmal ist noch einmal eine ganz andere Sache.
Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie sich die Zwillingsmamas fühlen müssen.
Viele Mamas wissen, wie sich das Embryo entwickelt und wie es entstanden ist. Aber sehr wenige wissen, wie Zwillinge entstehen und wie sich eineiige oder zweieiige Zwillinge unterscheiden.
Der Grundstein für eine Zwillingsschwangerschaft wird bereits im Zuge der Befruchtung gelegt.
1. Eineiige Zwillinge
Eineiige Zwillinge machen 25% aller Zwillingsschwangerschaften aus. In den ersten drei Tagen nach der Befruchtung teilen sich die Zellen in zwei gleiche Embryonalanlagen.
Eineiige Zwillinge machen ein Drittel aller Zwillingsschwangerschaften aus. Das Erbgut ist damit identisch und oftmals sind auch eineiige Zwillinge vom selben Geschlecht.
Nachdem die Eizelle von Spermien bzw. einem Spermium befruchtet wurde, wird dieselbe Eizelle in zwei Embryonalanlagen geteilt.
Die Babys sehen häufig gleich aus, haben gleiches Geschlecht und Erbanlagen.
Die beiden Babys haben jeweils eine eigene Fruchtblase und eigene Plazenta. Das wird dichorial-diamnial genannt.
Falls die Babys eine gemeinsame Plazenta teilen, aber in getrennten Fruchtblasen liegen, wird es monochorial-diamnial genannt.
Das ist auch die häufigste Form der eineiigen Zwillingsanlagen.
Falls die Babys eine gemeinsame Fruchtblase als auch eine gemeinsame Plazenta haben, wird dies monochorial-monoamnial genannt.
Diese Form ist jedoch die seltenste und risikoreichste der Eineiigkeit.
2. Zweieiige Zwillinge
Zweieiige Zwillinge sind häufiger als eineiige. Im selben Zyklus werden zwei reife Eizellen befruchtet.
Es gibt keinen konkreten Zeitpunkt, wann die Befruchtung geschieht, da es von den fruchtbaren Tagen abhängt.
Das Erbgut ist nicht identisch und die zweieiigen Zwillinge können sowohl gleich- als auch verschiedengeschlechtlich sein.
Zweieiige Zwillinge entstehen also, wenn zwei Eizellen durch zwei Spermien zur gleichen Zeit befruchtet werden.
Da jede von ihnen einen eigenen Mutterkuchen (Plazenta) hat, werden sie auch einzeln versorgt.
Jeder Embryo hat eine eigene Eizelle, die von Amnion und Chorion umhüllt sind (innere und äußere Eihaut) und unterschiedliche Erbanlagen aufweisen, demnach häufig unterschiedlichen Geschlechts sind.
Im Gegensatz zu eineiigen Zwillingen, hier gibt es nur eine Form – dichoriale Zwillinge, die als häufigste Form vorkommen.
3. Siamesische Zwillinge
Falls sich die Embryos in der frühen Zwillingsschwangerschaft nicht komplett getrennt haben, entstehen siamesische Zwillinge.
Sollte die Teilung nicht bis zum 13. Tag vollendet sein, ist eine völlige Embryo-Teilung nicht mehr möglich.
Nach diesem Zeitpunkt sind sie durch bestimmte Körperteile miteinander verbunden: am Kopf (2%), am Sitzbein (6%), am Steiß (18%), am Bauch (34%) und am Brustkorb (40 %).
Symptome, die bei Zwillingsschwangerschaften häufig vorkommen
• Der Zwillingsschwangerschafts-Bauch wächst sehr schnell und wird größer. Das ist sinnvoll, schließlich leben zwei Babys in deinem Bäuchlein und brauchen ein bisschen mehr Platz!
Es wäre hierbei ratsam, dass zukünftige Zwillingsmütter mehr acht auf Rückenmuskulatur und Beckenboden geben und diese mit entsprechenden Übungen stärken.
• Im ersten Trimester leiden Mamas an Müdigkeit und Übelkeit. In der Regel verschwinden diese Probleme nach dem ersten Trimester.
• Weil dein Bauch wächst, wird die Haut intensiver beansprucht, sie ändert sich und braucht Pflege. Probiere bestimmte Cremen, die die nötige Feuchtigkeit spenden.
• Wenn du ein bisschen mehr zunimmst, mach dir keine Sorgen! Du trägst doppelt so viel als andere Mütter mit dir herum.
Es reicht aus, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, regelmäßig zu bewegen und falls du dich entscheidest zu Stillen, wirst du deine Pfunde wieder loswerden.
• Bei Zwillingsschwangerschaften kommen die Babys vor dem üblichen Geburtstermin.
• Bluthochdruck;
• Schwangerschaftsstreifen und Krampfadern sind auch in Einlingsschwangerschaften üblich, aber in der Zwillingsschwangerschaft kommen sie häufiger vor.
• Eine Schwangerschaftsvergiftung kann man anhand dieser Symptome erkennen: Übelkeit, Erbrechen und starke Schmerzen im oberen Teil des Bauches.
• Deine Babys drücken auf dein Zwerchfell und es kommt zu Kurzatmigkeit.
• Die Blase hat weniger und weniger Platz und deswegen kommt es zu ständigem Harndrang.
• Es formieren sich Wassereinlagerungen oder Ödeme in deinen Beinen.
Wie werden Zwillinge geboren?
Die meisten Zwillingsschwangerschaften werden per Kaiserschnitt entbunden, aber auch eine natürliche (vaginale) Geburt ist möglich.
Was erwartet einen bei der Entbindung per Kaiserschnitt und was bei einer natürlichen Entbindung?
Die Wahrscheinlichkeit Zwillinge per Kaiserschnitt zu bekommen, ist höher. Allerdings hängt es davon ab, in welcher SSW die Geburt eintritt und wie beide Kinder im Bauch liegen.
Die Zwillingseltern können sich im Voraus für den Kaiserschnitt entscheiden.
Falls alles in Ordnung ist und alle Umstände in der Schwangerschaft wie geplant verlaufen, gibt es auch eine Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Geburt.
Wenn sich die Geburt nähert, werden Mütter ängstlicher, was auch ganz normal ist. In solchen Situationen ratet man den werdenden Zwillingsmamas, möglichst positiv zu denken.
Ein wichtiger Umstand bei einer natürlichen Geburt ist, dass das Baby mit dem Kopf nach unten positioniert ist.
Du musst eine wichtige Entscheidung treffen und deswegen ist es am besten, mit deinem Frauenarzt oder Hebamme darüber zu sprechen.
Wann kommen Zwillinge zur Welt?
Bei monochorial-monomnial (eineiigen) Zwillingen kann es zum Ende der Schwangerschaft zu Komplikation mit der Nabelschnur kommen (Verknotung).
Die Verknotung entsteht meistens durch steigende Aktivität der Babys und verstärkte Fötusdrehungen.
Das bedeutet, dass beide Kinder nicht mehr ausreichend versorgt werden. Deshalb ist es wichtig, die Schwangerschaft öfters abzuchecken und alle nötigen Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.
Falls du dichoriale (zweieiige) Zwillinge erwartest und deine Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Einerseits sollte man den Geburtstermin bei Zwillingsschwangerschaften nicht lange verzögern, da es nach der Entbindung zu Komplikationen kommen könnte.
Andererseits hat sich in letzter Zeit die Meinung gebildet, dass eine durchschnittliche Geburt zwischen der 37. und 39. SSW ohne Weiteres möglich ist, insofern keine Unregelmäßigkeiten im Zuge der Schwangerschaft auftreten.
Auch wenn die Schwangerschaft bei monochorialen Zwillingen in der Regel problemlos verläuft, empfiehlt man meistens eine Entbindung (zwischen 34. und 37. Schwangerschaftswoche).
Leider bestehen auch hier Risikos wie kindliche Unterversorgung und fetofetaler Transfusionssyndrom (FFTS kann zu Blutaustausch zwischen beiden Babys über Schnittstellen der Anastomasen führen).
Im Falle, dass beide Kinder in einer gemeinsamen Fruchtblase liegen, kann es zu einer Nabelschnurkomplikation kommen (eine Verknotung).
Aus diesem Grund erfolgt hier eine Entbindung noch früher (zwischen 32. und 34. Schwangerschaftswoche).
Risiken in der Zwillingsschwangerschaft: Worauf musst du achten?
Eine Zwillingsschwangerschaft wird schon von vornherein als Risikoschwangerschaft eingestuft. Probleme wie vorzeitige Wehen, Frühgeburten oder Blasensprung kommen öfters vor.
Auch eine Plazentainsuffizienz tritt häufiger auf. Wenn das passiert, kann die Plazenta die ungeborenen Babys nicht genügend versorgen, womit sie in Gefahr sind.
In Fällen, wo die Plazenta geschwächt ist und sie die Zwillinge nicht mehr versorgen kann, werden Geburten gelegentlich eingeleitet.
In solchen Situationen ist auch ein Kaiserschnitt nicht auszuschließen.
Er ist bei einem deutlichen Gewichtsunterschied oder ungünstigen Liegeposition der Babys nötig.
1. Risiken für die Mama
Statistisch gesehen leiden zukünftige Zwillingsmütter öfters an Schwangerschaftskomplikationen.
Bluthochdruck, Schwangerschaftsvergiftung und Schwangerschaftszucker gehören zu den herkömmlichen Problemen einer Zwillingsmutter.
Deswegen sind auch die Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Arzt sehr wichtig.
Falls du Beschwerden, Sorgen oder Ängste hast, solltest du mit deinem Frauenarzt oder Hebamme darüber sprechen.
Du wirst dich auch sicherer fühlen, wenn du mögliche Komplikationen erkennen kannst.
2. Frühgeburts-Risiko
Wie ich schon mehrmals im Artikel erwähnt habe, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Frühgeburt kommt, ist sehr hoch.
Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass die Frühgeburt schon ab der 25. SSW erfolgen kann.
In fast 50% aller Zwillingsschwangerschaften treten bei der Mama vorzeitige Wehen auf, und zwar vor der 37. SSW.
Die Definition der Frühgeburt bei Einlingsschwangerschaften ist, wenn die Babys vor der 37. SSW auf die Welt kommen.
Jedoch ist diese Definition bei Zwillingen nicht zutreffend. Wie gesagt, kommen Babys bei Zwillingsschwangerschaften sehr oft bereits vor der 37. SSW zur Welt und gelten früher als schwanger.
3. Liegende Schwangerschaft
Das ist leider auch ein Risiko, das man nicht unterschätzen sollte.
Wenn es um eine Risikoschwangerschaft geht, sind Frauen manchmal dazu verpflichtet in der Schwangerschaft liegenzubleiben, abhängig davon, wie gefährlich die Risikoschwangerschaft letztlich ist.
Die Zwischenstufen einer Risikoschwangerschaft sind unterschiedlich – es können leichte Einschränkungen der Aktivität sein, wo Mamas nur eine kurze Zeit liegen bleiben, bis zu höheren Risikoschwangerschaften, wo sie fast die komplette Schwangerschaft liegen bleiben.
Wegen möglichen Komplikationen (z. B. vorzeitige Wehen in dem Stadium, in dem das Baby nur eine geringe Chance hat zu überleben) ist es wichtig, dass die Frau die Regeln der liegenden Schwangerschaft befolgt.
Es ist sehr anstrengend eine längere Zeit nur so zu liegen, aber letztendlich geht es nur um ihr Wohlbefinden.
Risiken bei Schwangerschaften mit eineiigen Zwillingen
Eine Besonderheit von eineiigen Zwillingen, die eine Plazenta teilen, ist, dass die Embryos von oben und unten miteinander verbunden sind und an einem Blutkreislauf hängen.
Es geht um das “fetofetale Transfusionssyndrom” oder FFTS.
1. Zum fetofetalen Transfusionssyndrom (FFTS) – was ist das?
Dieses Syndrom tritt im zweiten Trimester auf, wenn eine Gefäßverbindung (auch Anastomase genannt – ein Verbindungsgang zwischen 2 anatomischen Strukturen) erfolgt. Das kann zu einer Ungleichheit bei der Blutversorgung führen.
Es bedeutet mit anderen Worten, dass der eine Embryo über- und der andere Embryo unterversorgt wird. Ein Zwilling gilt als “Spender”, der andere als “Empfänger”.
Der “Spender” gibt an den anderen Zwilling sein Blut ab, wodurch dieser unterversorgt wird, wobei der “Empfänger” auch das Blut des anderen empfängt, somit ist dieser überversorgt.
Komplikationen sind bei beiden Zwillingen im Zuge dessen möglich: Wachstumsstörungen, Blutanämie, Dehydrierungen und Fruchtwasserminderung kommen bei dem “Spender” und Bluthochdruck, Herzschwäche, Ödemenbildung beim “Empfänger” vor.
Die Mama bleibt leider auch nicht unversehrt.
Beschwerden wie Bauchschmerzen, Atemnot, Rückenschmerzen oder Schwindel können auch auf das FFTS zurückgeführt werden.
Das fetofetale Transfusionssyndrom wird auch Zwillings-Syndrom genannt.
2. Wie kann man fetofetales Transfusionssyndrom behandeln?
Es kann mit einer Punktion behandelt werden – die Fruchtblase wird mithilfe einer Nadel punktiert. Das führt man gewöhnlich unter lokaler Anästhesie mittels einer Laserbehandlung durch.
Das Ergebnis dieser Behandlung ist: Zu einer Wahrscheinlichkeit von 92% überlebt zumindest eines der beiden Babys, in 70% der Fälle werden sogar beide gerettet.
Zwillingsschwangerschaft: Zusätzliche Untersuchungen
Als werdende Zwillingsmama wirst du wesentlich mehr Untersuchungen haben als andere Mütter, meistens alle zwei bis drei Wochen, besonders im letzten Trimester, in welchem du fast einmal wöchentlich deinen Arzt aufsuchen wirst.
Falls der Schwangerschaftsverlauf optimal ist, wirst du vier bis sechs Ultraschalluntersuchungen machen, falls nicht, dann werden es noch mehr.
Die Untersuchung mittels Doppler-Unterschall (untersucht die Durchblutung der Plazenta, Nabelschnur und Gebärmutter) garantiert dir eine optimale Babyversorgung.
Deswegen mach dir keine unnötigen Sorgen, du und deine Babys sind bei den Ärzten bestens aufgehoben.
Zwillingsschwangerschaft: Angst vor der Geburt
Jede Mutter hat Angst vor der Geburt, irrelevant, ob sie nur ein Baby oder mehrere erwartet. Bei allen Schwangerschaften sind Komplikationen möglich.
Frühgeburten ereignen sich öfters bei Zwillings- oder Mehrlingsgeburten (2-3 Wochen vor dem üblichen Termin) als bei Einlingsgeburten.
Vergiss aber nicht, du wirst durch die gesamte Schwangerschaft von den Ärzten und Hebammen begleitet und versorgt und wenn es keinen wirklichen Grund zur Sorge gibt, versuche dich zu entspannen und die Geburt mit Freude zu erwarten.
Alle Schwangerschaften und damit auch Geburten sind einzigartig und es muss nicht bedeuten, dass deine schmerzvoller oder länger sein muss als die von anderen.
Deswegen solltest du dich nicht fürchten. Genieße so lange die Zeit, denn schon bald wirst du doppelt sehen!
Zwillingsschwangerschaft: Große Herausforderung für die Eltern
Viele Eltern fragen sich: “Werde ich mit ihnen zurechtkommen?” Es wird eine Herausforderung sein, aber du wirst es schaffen.
Die ganze Zeit während der Schwangerschaft steht ein guter Arzt dir zur Seite und begleitet dich durch die gesamte Schwangerschaft.
Du bekommst Hilfe von allen Seiten, auch eine Hebamme gibt dir Unterstützung und zusätzlich wertvolle Tipps und Tricks, wie mit den Zwillingen umzugehen ist.
Zwillinge zu bekommen, stellt für viele Eltern eine große Herausforderung dar.
Den Eltern gehen viele Dinge durch den Kopf, auch mit der Hilfe, die sie bekommen, fällt es ihnen manchmal schwer, mit der neuen Situation umzugehen.
Für die Frau ist es besonders schwer, denn sie durchlebt viele Veränderungen – körperliche und psychische. Weil sie Zwillinge in sich trägt, hat sie auch mehr an Gewicht zugenommen.
Zusätzlich folgen in der Zwillingsschwangerschaft Rücken- und Gelenkschmerzen, Verstopfung und Übelkeit als auch Wassereinlagerungen in deinen Beinen.
Auch im finanziellen Sinne bedeuten mehr Kinder höhere Ausgaben.
All das erwartet die frischgebackenen Eltern der Zwillinge und es ist immer gut, sich rechtzeitig über staatliche Hilfen (wie Mutterschutz, Sozialhilfe, Elterngeld) zu informieren.
Natürlich bevor die Babys auf die Welt kommen.
Zuletzt bedeuten mehr Kinder mehr Arbeit. Die Eltern sollten sich in Geduld üben.
Sie werden am Anfang sehr viel Hilfe brauchen, deswegen ist es ratsam mit der Familie und Freunden zu sprechen, um zu sehen, ob sie ihnen die Belastung ein bisschen erleichtern können (bei Hausarbeiten, Einkaufen usw.).
Außer der Anzahl der Babys bleibt bei der Erziehung alles gleich, im Sinne, dass es keinen großen Unterschied in der Erziehung zwischen Zwillingen und einzelnen Kindern gibt.
Deine Instinkte werden dir sagen, ob du es gut machst oder nicht, was du für richtig hältst und was nicht.
Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen, aber mit der Zeit werden sich die Charaktere deiner Zwillinge entwickeln.
Auch wenn sie gleich aussehen, gleiche Kleidung tragen, gleiche Frisuren haben usw. in deinen Kindern wachsen zwei individuelle Persönlichkeiten heran.
Manchmal können ihre Persönlichkeiten so verschieden sein, dass man kaum glauben kann, dass sie Geschwister sind.
Versuche die Babyzeit zu genießen, denn sie geht schnell vorüber. Habe auch keine Angst, denn es ist keine Frage, du wirst Fehler machen, aber das ist zu erwarten. Niemand ist allwissend geboren.
So wie deine Kinder wachsen, so wächst du mit ihnen. Zeige ihnen deine Liebe und Geborgenheit und sie werden es dir zurückgeben.
Wie schwer es auch sein mag, es ist noch schöner, Mama und Papa zu sein.
Was ist mit dem Mutterschutz? Wann beginnt er bei einer Zwillingsschwangerschaft?
Viele Mütter fragen sich, ob es sinnvoll ist, vorzeitigen Mutterschutz zu nehmen.
Es geht um dein Wohlergehen, als auch das Wohlergehen deines Kindes (in diesem Fall Kinder). Also sind deine Sorgen begründet.
Besonders, wenn es um Zwillingsschwangerschaften oder Mehrlingsschwangerschaften geht.
Der Mutterschutz bei Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften (Drillinge, Vierlinge usw.), kann sechs Wochen vor der Geburt genommen werden und gilt weitere zwölf Wochen nach der Geburt.
Der Mutterschutz beläuft sich also auf insgesamt 18 Wochen.
Wie kannst du Zwillinge stillen? Ist das überhaupt möglich?
Natürlich ist es möglich! Die Frau ist ein Wunder der Natur, denn dein Körper ist schon vorbereitet, zwei Babys mit reichlich Muttermilch zu versorgen.
Das bedeutet auch, dass es mit ein bisschen mehr Praxis möglich ist, zwei Kinder gleichzeitig zu stillen, denn auch nicht gleichaltrige Kinder können von Mamas gleichzeitig gestillt werden.
Ein Vorteil ist, dass du als Zwillingsmama ein längeres Recht auf eine Hebammenunterstützung nach der Geburt hast.
Sie kann dir mit verschiedenen Tipps und Tricks helfen und nützliche Handgriffe zeigen, wie deine Babys korrekt anzulegen sind und richtig saugen können.
Ich sage noch einmal, Zwillinge zu stillen ist schwierig, aber nicht unmöglich.
Du musst nur die passende Stillposition für dich und deine Babys finden. Es wird nicht einfach sein, denn es erfordert viel Geduld und Kraft.
Hier hast du 3 Stillpositionen, die du mit deinen beiden Schätzchen ausprobieren kannst:
– Doppelter Rückengriff
Es ist das Gleiche wie beim normalen Rückengriff, doch jetzt hast du 2 Babys statt eins. Der normale Rückengriff geht so: du legst dein Baby neben deinem Unterarm auf die Seite, während du bequem sitzt.
Die Babybeinchen sind hinten und der Kopf wird von der Mama gehalten und geführt. Diese Position ist eine der besten für Zwillinge.
– Die sogenannte Überkreuz-Haltung
Die Köpfchen deiner Babys liegen in den Armbeugen. Beide Babys sind in der Wiege-Haltung angelehnt.
Diese Haltung nennt man auch X-Haltung, weil ein Baby mit seinem Bäuchlein auf deinem liegt und mit seinen Beinchen den Rücken und die Beinchen des anderen Babys kreuzt.
– Die Y-Haltung
Das ist eine Kombination von Rückengriffhaltung und der Wiege-Haltung.
Wenn es dir schwerfällt beide Babys zusammenzuhalten, kannst du mit einem Stillkissen für Zwillinge zusätzlichen Halt bekommen.
Alle Fakten über Zwillinge im Überblick
Eineiige Zwillinge:
• Entwickeln sich in einer einzelnen Eizelle;
• Können gemeinsame oder getrennte Plazenta haben;
• Haben gleiches Geschlecht;
• Sehen identisch aus;
• Problematik: sie sind durch einen gemeinsamen Blutkreislauf verbunden;
• Haben identische Erbanlagen;
Zweieiige Zwillinge:
• Entstehen durch die Befruchtung zweier Eizellen;
• Haben immer getrennte Plazenta;
• Identisches oder unterschiedliches Geschlecht möglich;
• Sehen nicht identisch aus;
• Keine Problematik: haben getrennte Blutkreisläufe;
• Haben unterschiedliche Erbanlagen;
Abschließende Gedanken
Für viele Eltern bedeutet Zwillingsschwangerschaft doppelt so viel Freude aber auch doppelt so viel Verantwortung.
Die Eltern, die zum ersten Mal Mama und Papa werden, fühlen verschiedene Emotionen.
Nachdem der erste Schock vorbeigegangen ist, haben die Eltern viele Fragen und meistens wissen sie nicht, wo sie anfangen sollen und was zu machen ist.
Es ist nicht selten, dass viele Eltern gemischte Gefühle gegenüber der Zwillingsschwangerschaft haben, denn jetzt geht es nicht um ein, sondern zwei süße Babys.
Aber die positiven Gedanken kommen wieder zurück und alles, was du machen musst, ist öfter beim Frauenarzt Untersuchungen durchführen lassen (am Anfang alle 2-3 Wochen, später sogar einmal wöchentlich), um zu sehen, ob alles gut verläuft und du die Schwangerschaft genießen kannst.
Alle Eltern haben Angst vor Fehlern und plötzlich fühlt man sich verwirrt und unsicher und viele Fragen tauchen auf.
Aber du solltest dich nicht davon stressen lassen. Deine Ärzte und Hebammen begleiten dich die gesamte Schwangerschaft und geben dir Rat und Unterstützung.
Vergiss nicht auf den Mutterschutz, der für Zwillingsschwangerschaften 6 Wochen vor dem Geburtstermin beginnt und 12 Wochen nach der Geburt weiter läuft.
In diesem Artikel habe ich dir einen Überblick über dieses Thema verschafft und hoffentlich wird er dir behilflich sein.
Vergiss natürlich nicht, dich zu entspannen und deine Zwillingsschwangerschaft (eineiig oder zweieiig) zu genießen. Viel Spaß mit den Kleinen!
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