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Scharf Essen In Der Schwangerschaft – Scharfe Gewürze Als Häufige Gelüste

Scharf Essen In Der Schwangerschaft – Scharfe Gewürze Als Häufige Gelüste

Manche Schwangere bekommen Heißhunger vor allem auf Süßes, andere auf Saures und viele sogar auf Scharfes, doch scharf essen in der Schwangerschaft – ist das in Ordnung oder findet es das Baby nicht so toll?

Woher kommt das Gewürz Chili eigentlich, nach dem das weltberühmte Gericht Chili con Carne benannt wurde?

Was steckt in der Chili drin und wie wirkt sie? Ist sie sogar gesund für die werdende Mama?

Wieso bekommen Frauen, die sonst eigentlich kein scharfes Essen mögen, in der Schwangerschaft manchmal eine unwiderstehliche Lust auf Chilis und scharfe Gewürze?

Was sollten Schwangere beim Verzehr von scharfem Essen beachten und wie können sich bestimmte Nahrungsmittel in der Schwangerschaft auf dich und dein Baby  auswirken? 

In diesem Beitrag findest du die Antworten.

Scharf essen in der Schwangerschaft – Herkunft und Eigenschaften der Chilipflanze

Scharfes rotes Chilipulver in Schale mit frischem Chili auf dem Tisch

Chili hat ihre Ursprünge in Mittel- und Südamerika, wobei man sie in Europa erst durch Christopher Kolumbus entdeckte, der sie nach Spanien brachte.

Heute wird die Chilipflanze vor allem in Mexiko, China, Indonesien, Indien und Thailand angebaut.

Chili ist ein Nachtschattengewächs und in vielen Varianten vertreten, wobei sie sich in Größe, Farbe und Schärfe unterscheiden können.

1. Inhaltsstoffe in Chilis

Für die Schärfe ist ein Inhaltsstoff namens Capsaicin verantwortlich, der sowohl in der Schote als auch im Pulver enthalten ist.

Darüber hinaus verfügt Chili auch über wertvolle Vitamine wie Vitamin C, B1, B2, B6 und über wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Zink, Kalium sowie ätherische Öle, die Aromen und Geschmack maßgeblich beeinflussen.

2. Schärfe und Geschmack

Die Schärfe von Chilis variiert je nach Sorte, und zwar von mild bis feurig-scharf.

Wenn du die Schärfe ermitteln möchtest, ist dir die sogenannte Scoville-Skala dabei behilflich, die von 0 bis 16.000.000 reicht (was reines Capsaicin ist).

Dir müssten auch Jalapeno, Cayenne und Habanero bekannt sein. Letzteres ist eine der schärfsten Chilisorten, die es weltweit gibt.

Übrigens gilt bei Chili die Faustregel: Je kleiner die Sorte ist, desto schärfer schmeckt sie. Chilis können leicht nach Zitrone oder Anis, süßlich oder eher rauchig schmecken.

Nicht das Fruchtfleisch der Chilis ist scharf, sondern die darin enthaltenen Samen sowie die Häutchen der Schoten.

Wenn du es also lieber angenehm mild magst, solltest du Samen und Häutchen entfernen und nur das Fruchtfleisch nutzen.

3. Wirkung von Capsaicin

Chilis sind auf jeden Fall gesund und ihr Verzehr auch in der Schwangerschaft ohne Einschränkungen erlaubt.

Sie haben eine immunstärkende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Tatsächlich gibt es in Apotheken Pflaster mit dem Wirkstoff Capsaicin zu kaufen, die die Durchblutung fördern und entkrampfend wirken sollen.

Wusstest du, dass Chilis und scharfe Gewürze durch das in ihnen enthaltene Capsaicin Gerichte nicht nur scharf machen, sondern auch die Verdauung fördern?

Wenn du also reichhaltige und fetthaltige Speisen zubereitest, hilft eine Messerspitze Chili oder Cayenne-Pfeffer beispielsweise deinem Magen dabei, sie zu verdauen.

Hast du jemals erlebt, dass du nach einigen Chilischoten plötzlich bessere oder besonders gute Laune hast?

Chili und Scharfes regt nämlich auch deinen Stoffwechsel an und bringt den Körper dazu, Dopamin zu produzieren, das auch als Glückshormon bezeichnet wird, da es Motivation und Antrieb steigert.

Scharf essen in der Schwangerschaft – Scharfes im Gewürzregal ist unbedenklich

Flaschen mit Gewürzen und Würzmitteln im Holzregal

Neben Chili kannst du auch gerne zu anderen scharfmachenden Dingen wie Peperoni und Pfefferschoten greifen und auch in der Schwangerschaft das leckere Chili con Carne und andere mexikanische oder thailändische Curry-Gerichte genießen.

Darf man scharf essen in der Schwangerschaft?

Die Frauenärztin Kathryn Wright berichtet fürs Magazin Romper nämlich, dass zwar Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind, den Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter und dadurch auch des Babys erhöhen, aber scharfe Gewürze keinesfalls das Verhalten des Ungeborenen beeinflussen.

Capsaicin geht nicht ins Fruchtwasser über und das Baby bekommt von den scharfen Speisen allenfalls die Aromen mit.

Tatsächlich könnte es dann später selbst zu einem Liebhaber scharfer Gerichte werden, aber darüber lässt sich streiten.

Dass es vollkommen unschädlich fürs Ungeborene ist, scharf zu essen, leuchtet auch ein, wenn man bedenkt, dass in manchen Ländern, wie in Indien beispielsweise, scharfe Speisen zum großen Teil sogar ultrascharf gegessen werden und die Kinder dennoch gesund zur Welt kommen.

Vielleicht sind dir solche Gerüchte zu Ohren gekommen, dass scharfe Gewürze vorzeitige Wehen auslösen könnten?

Manche Frauen greifen zu scharfem Essen als Hausmittel, wenn das Baby auch nach dem errechneten Geburtstermin noch keine Anstalten macht, zur Welt zu kommen.

Hier möchte ich für Entwarnung sorgen, denn hierfür gibt es keinerlei medizinische oder wissenschaftliche Nachweise.

Auch in den letzten Schwangerschaftswochen (SSW) kannst du also ruhig zu Chili greifen.

Sie halten sich wahrscheinlich deshalb so hartnäckig, weil Scharfes den Darm anregt und manche deshalb davon ausgehen, dass somit auch die Gebärmutter stimuliert wird.

Scharf essen in der Schwangerschaft – Was du beim Verzehr von scharfen Speisen beachten solltest

Schüsseln mit scharfem Chili con Carne mit Rinderhackfleisch, Bohnen, Tomaten und Mais

Chili und andere scharfe Gewürze sind also gesundheitlich sowohl für die Schwangere als auch fürs Baby völlig unbedenklich, allerdings gilt auch hier wie bei so vielem, dass der Verzehr besser in Maßen gehalten werden sollte, damit es nicht zu unerwünschten Wirkungen kommt, wie beispielsweise zu Sodbrennen.

Auch die berüchtigte Übelkeit in der Frühschwangerschaft könnte sich durch zu viel Schärfe verschlimmern, erst recht dann, falls du nicht an scharfe Gerichte gewöhnt bist und erst in der Schwangerschaft einen Heißhunger darauf entwickelt hast.

Auch Magenschmerzen, Durchfall und eine Blasenirritation könnten die Folgen davon sein, falls du es mit der Schärfe übertreibst.

Und auch wenn du schon immer gerne scharf gegessen hast, solltest du besser nicht zu viele Gewürze benutzen.

Denn dir ist bestimmt schon bekannt, dass du mit Kurkuma zum Beispiel oder Ingwer und Ingwerpulver behutsam umgehen solltest, so ist es auch mit Chili.

Falls dein Geschmackssinn durch die hormonelle Umstellung etwas durcheinander geraten ist, kannst du ja jemanden darum bitten, die Speisen vorzukosten, um einen genaueren Eindruck von ihrer Schärfe zu bekommen.

Scharf essen in der Schwangerschaft – Warum es zu solchen Gelüsten kommt

glückliche schwangere Frau essen auf der Couch zu Hause

Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für den recht verbreiteten Heißhunger von Schwangeren auf Chili und andere scharfe Gewürze.

Bei werdenden Müttern ist oft das Geschmacksempfinden verändert, wobei manche Experten meinen, dass dies mit einem Mangel an Zink zu tun haben könnte.

Wenn du also am Verzweifeln bist und eine dir ungewöhnliche Lust auf Scharfes bekommst, aber eigentlich keine scharfen Speisen verträgst, kannst du versuchen, Lebensmittel, die reich an Zink sind, auf deinen Speiseplan zu setzen, wie beispielsweise Nüsse, Rind und Weizenkeime.

Eine andere Vermutung legt nahe, dass die schweißtreibende Wirkung von Chili und scharfen Gewürzen der Auslöser des erhöhten Verlangens nach Scharfem bei Schwangeren sein könnte.

Es kommt nämlich in der Schwangerschaft des Öfteren zu Hitzewallungen. Schweißausbrüche sorgen dafür, dass der Körper abkühlt, indem Feuchtigkeit verdunstet.

Diese Ansicht klingt besonders logisch, wenn man bedenkt, dass vor allem in den Südländern die Speisen gerne schärfer gewürzt werden als in den gemäßigten Zonen.

Scharf essen in der Schwangerschaft – Welche Inhaltsstoffe bei Chili sind besonders hervorzuheben?

Vintage-Schale mit roten Peperoni über getrockneten Chili auf dem blauen Holztisch

Sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit liefert dir Chili viele wertvolle Nährstoffe.

Für viele ist es überraschend, wie gesund die scharfe Frucht ist.

Wenn du in der Schwangerschaft keine Unverträglichkeiten beim Verzehr von scharfem Essen hast, dann kannst du auch in der Stillzeit die Gewürze genießen.

Allerdings solltest du bedenken, dass manche Babys empfindlich auf die Schärfe reagieren, was sich mit Verdauungsbeschwerden und einem wunden Po bemerkbar machen kann.

Deshalb kann man keine allgemeinen Empfehlungen aussprechen, was den Verzehr von Scharfem in der Stillzeit angeht.

In Maßen genossen ist Chili aber durchaus gesund. Hier sind die Nährstoffe, die du besonders von der frischen Frucht erwarten kannst (pro 100 Gramm):

• Kohlenhydrate 9 g

• Kalium 322 mg

• Vitamin C 143,7 mg

• Vitamin B6 0,5 mg

• Eisen 1 mg

• Natrium 9 mg

• Vitamin A 952 IU

• Calcium 14 mg

• Magnesium 23 mg

Kalium

gesunde Lebensmittel auf dem Tisch, die Kalium enthalten

Dieser Elektrolyt sorgt dafür, dass der Wasserhaushalt in deinem Körper im Gleichgewicht bleibt.

Das ist insofern wichtig, als dieser Einfluss auf deinen Blutdruck hat.

Da viele Schwangere Schwierigkeiten aufgrund erhöhten Blutdrucks haben, kann Chili vorbeugend wirken.

Vitamin C

Lebensmittel, die Vitamin C enthalten und Schneidebrett mit Schild

Wie in der Liste ersichtlich wird, ist Chili besonders reich an Vitamin C. Sie enthält sogar das Dreifache dieses Vitamins im Vergleich zu Zitrusfrüchten.

Natürlich wirst du keine 100 Gramm Chili in einer Mahlzeit einnehmen, aber die gesunde Wirkung der scharfen Frucht ist trotzdem nicht zu unterschätzen.

Wusstest du, dass Vitamin C dem Körper dabei hilft, Eisen zu verwerten?

Wenn du also eisenreiche Fisch- und Fleischspeisen mit frischer Chili würzt, sorgst du vor, dass das Eisen in deinem Körper dann optimal verwertet werden kann.

Abschließende Gedanken

Verschiedene reife scharfe Chilischoten auf grauem Tisch

Chili kennt man in Europa erst seit Christopher Kolumbus, der die scharfe Frucht seinerzeit aus Amerika nach Spanien brachte.

Das Nachtschattengewächs mag es tropisch, weshalb es hauptsächlich in Mexiko, Indien, Thailand, China und Indonesien eingepflanzt und von dort nach Europa importiert wird.

Chili und andere scharfe Gewürze sind in der Schwangerschaft unbedenklich, denn der für die Schärfe verantwortliche Inhaltsstoff Capsaicin passiert nicht die Plazentaschranke und erreicht das Ungeborene auch nicht übers Blut.

Lediglich die Aromen bekommt das Baby im Bauch zu spüren.

Dass Chili und Scharfes vorzeitige Wehen auslösen kann, ist ein Gerücht, das sich ziemlich hartnäckig hält.

Scharfe Gewürze regen nämlich den Darm an und deshalb gehen manche davon aus, dass das die Gebärmutter stimuliert.

Es gibt aber keine medizinischen Nachweise, die für eine solche Wirkung sprechen, also habe ich in diesem Beitrag für Entwarnung gesorgt.

Chili sorgt nicht nur für gute Laune, da es den Stoffwechsel und die Dopamin-Produktion im Körper anregt, sondern liefert dir auch eine beachtliche Menge an gesunden Inhaltsstoffen, darunter vor allem Vitamin C und Kalium.

Du solltest es aber dennoch nicht mit der Schärfe übertreiben, da zu viel des Guten Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen und Magenschmerzen verschlimmern oder verursachen könnte.

Falls du vor der Schwangerschaft keine scharfen Speisen gewohnt warst, solltest du also vorsichtig sein und es mit scharfen Gewürzen nicht übertreiben.

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