In der Schwangerschaft hat man manchmal schrille und merkwürdige Gelüste und leider auch Heißhunger auf Lebensmittel, von denen Schwangeren abgeraten wird, doch wie sieht es mit Kapern in der Schwangerschaft aus?
Kapern sind beliebte Blütenknospen der im Mittelmeerraum heimischen Pflanze Capparis Spinosa, deren Geschmack Zitronen ähnlich ist und denen oft Essiggurken hinzugefügt werden und Bestandteil von Speisen wie Pasta und Königsberger Klopse sind.
Besonders wichtig ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung für Schwangere, dabei solltest du in der Schwangerschaft besondere Achtsamkeit bezüglich der Lebensmittel zeigen, die du verzehrst.
So weiß jede Schwangere, dass sie keine rohen tierischen Produkte essen soll, also kein rohes und nicht gut durchgegartes Fleisch, keine rohen Eier und keine Milchprodukte aus Rohmilch, da eine Übertragung von Listerien, Salmonellen und anderen Bakterien droht und das Risiko, an Toxoplasmose und Listeriose zu erkranken, zu hoch ist.
Glücklicherweise werden die meisten Milchprodukte aus pasteurisierter Milch hergestellt, also spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass werdende Mütter beispielsweise zu Quark, Mascarpone, Ziegenkäse oder Joghurt greifen.
Bei vielen Lebensmitteln wurde allerdings noch nicht genügend untersucht, ob sie während der Schwangerschaft sicher genug sind, darunter zählen auch manche Hülsenfrüchte oder auch Kapern.
Darf man also Kapern in der Schwangerschaft essen oder stellen sie ein Risiko für den Fötus dar? Welche Vor- und Nachteile bringen sie?
In diesem Beitrag findest du die Antworten.
Kapern Schwangerschaft – Auf die richtige Dosis kommt es an
Kapern sind mehr als nur lecker, denn sie wurden bereits in der Antike als Heilmittel für die Behandlung von Krankheiten genutzt.
So wie bei allen anderen Gewürzen und Kräutern kommt es für die richtige Wirksamkeit auf die Menge an, denn zu viel des Guten kann negative Folgen mit sich bringen.
Es gibt zwar noch keine Studien, die nahelegen, dass der Verzehr von Kapern in der Schwangerschaft riskant ist, jedoch besteht die Annahme, dass zu große Mengen vorzeitige Wehen auslösen und sogar zur Fehlgeburt führen könnten.
Das sollte dich aber nicht erschrecken, denn Kapern sind so geschmacksintensiv, dass du wohl kaum ein ganzes Glas davon essen wirst. Außerdem werden auch Speisen eher wenige Kapern dazugegeben.
Vorsicht ist vor allem dann geboten, falls du an Schwangerschaftsdiabetes leidest.
Zwar sind Kapern in der Heilkunst dafür bekannt, dass sie den Blutzucker senken, allerdings kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen, falls man sie in größeren Mengen verzehrt und der Blutzuckerspiegel kann zu stark sinken.
Falls du also Medikamente einnimmst, solltest du deine Speisen nur sparsam mit Kapern verfeinern und deinen Blutzuckerspiegel danach überprüfen.
Du kannst auch frische Kapern kaufen und sie auch selber pflanzen, nur solltest du sie dann vor dem Verzehr gründlich abwaschen, denn diese Hygienemaßnahme sorgt dafür, dass eventuelle Bakterien abgespült werden.
Kapern Schwangerschaft – Die gesunde Wirkung der Heilknospen
Kapern bieten dir und deinem Baby mit gesunden Inhaltsstoffen viele Vorteile, denn sie sind nicht nur reich an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen, sondern verfügen auch über Ballaststoffe und Antioxidantien.
Somit sorgen die aromatischen Knospen dafür, dass das Essen nicht nur feiner schmeckt, sondern auch gesünder ist. Es folgt eine Beschreibung der Inhaltsstoffe, von denen du und dein Baby profitieren könnt.
1. Vitamin B1 – Wichtig für die Nerven
Kapern enthalten ordentlich viel des sogenannten Nervenvitamins, das fachsprachlich Thiamin genannt wird.
Der Körper braucht Vitamin B1, damit er Nährstoffe, vor allem Kohlenhydrate, aus der Nahrung verstoffwechseln und in Energie umwandeln kann.
Außerdem unterstützt Vitamin B1 unterschiedliche Nervenfunktionen, denn es sorgt dafür, dass Reize innerhalb des Nervensystems weitergeleitet werden, weshalb es auch als Nervenvitamin gilt.
Dieses Vitamin reagiert empfindlich auf Sauerstoff, Sonneneinstrahlung und Hitze. Der Körper ist nicht in der Lage, Vitamin B1 längerfristig zu speichern, weshalb wir auf seine regelmäßige Einnahme angewiesen sind.
Reich an Thiamin sind vor allem Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Schweinefleisch und Thunfisch, sowie Spargel, Kartoffeln, Spinat und Walnüsse.
Bei Schwangeren steigt der tägliche Bedarf im Vergleich zu anderen Frauen ab dem 4. Schwangerschaftsmonat auf 1,2 mg und während der Stillzeit auf 1,3 mg an.
2. Vitamin B2 – Wichtig für den Eiweiß- und Energiestoffwechsel
Dieses Vitamin, in Fachkreisen auch Lactoflavin oder Riboflavin genannt, ist ein wahrer Alleskönner.
Es ist nicht nur bei der Bildung der Blutzellen, der Haut, der Haare und des Nervensystems beteiligt, sondern spielt vor allem bei Stoffwechselprozessen eine große Rolle.
Vitamin B2 hilft dem Körper dabei, Traubenzucker oder Glukose und Fettsäuren in Energie umzuwandeln, Vitalstoffe wie Folsäure und Eisen zu verwerten und ist zudem auch für Eiweiße in der Augenlinse wichtig.
Eine ausreichende Zufuhr und Verwertung von Folsäure ist bereits bei Kinderwunsch äußerst wichtig.
Weitere Lieferanten von höheren Mengen Riboflavin sind Milch und Milchprodukte, Vollkornprodukte, Fisch und Fleisch, Hefe, sowie Grünkohl und Brokkoli unter den Gemüsesorten.
Lactoflavin verträgt Hitze sehr gut, reagiert aber empfindlich auf Licht, weshalb du die Lebensmittel am besten dunkel lagern solltest. Während der Schwangerschaft erhöht sich dein Bedarf an Vitamin B2 von 1 auf 1,4 mg pro Tag.
3. Vitamin B3 – Liefert Energie
Vitamin B3 oder auch Niacin ist wichtig für viele Stoffwechselvorgänge im Körper, wie die Herstellung von Fettsäuren und die Blutbildung und ist somit ein maßgeblicher Energielieferant.
Außerdem ist er am Prozess der Informationsübertragung innerhalb der Nervenzellen beteiligt.
Vitamin B3 kommt als Nicotinsäure und als Nicotinamid vor, wobei der Körper beide Formen ineinander umwandeln kann und das Vitamin zudem auch selbst herstellt.
In Australien hat man herausgefunden, dass Vitamin B3 vor Geburtsfehlern und Fehlgeburten schützt. Niacin kommt vor allem in tierischen Produkten vor.
Ein guter Vitamin B3-Lieferant ist auch Bohnenkaffee. Allerdings kann der Körper pflanzliches Niacin schlechter verwerten als tierisches.
Besonders Innereien, wie beispielsweise Leber, sind reich an Vitamin B3, allerdings solltest du besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel besser keine Leber essen.
Also können dir Kapern dabei helfen, deinen Bedarf an Vitamin B3 zu decken, der sich in der Schwangerschaft auf 14 mg und in der Stillzeit auf 16 mg erhöht.
4. Mineralien regulieren den Wasserhaushalt
Kapern sind reich an Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium, die den Wasserhaushalt regulieren und somit einen maßgeblichen Einfluss auf den Bluthochdruck haben.
Das sind Elektrolyte, die von den Zellen gebraucht werden, um funktionieren zu können.
Kalium ist besonders für die Nerven und die Muskulatur wichtig, denn es sorgt für die Reizweiterleitung in den Nervenzellen und für die Steuerung der Muskelkontraktionen.
Zu viel oder zu wenig Kalium im Körper führt zu Muskelzuckungen, Gefühls- und Herzrhythmusstörungen.
Calcium ist ein vor allem für Zähne und Knochen wichtiger Mineralstoff und wird im Blut durch ein Hormon der Nebenschilddrüse reguliert, ist zum größten Teil an Knochen gebunden und wird über die Nieren ausgeschieden.
Auch Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das sich größtenteils in Knochen und der Skelettmuskulatur befindet, darüber hinaus aber auch den Herzmuskel und viele andere Organe beeinflusst und sich auf die Sauerstoffnutzung, Zellregeneration und Energiegewinnung auswirkt.
Natrium kommt im Körper vor allem außerhalb der Zellen vor und ist unverzichtbar für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, sowie wichtig für die Muskulatur und den Herzrhythmus. Besonders Salzverbindungen enthalten Natrium.
5. Kupfer – Das Spurenelement mit lebenswichtigen Funktionen
Kupfer ist besonders wichtig für die Zellatmung, denn es ist an der Sauerstoffverwertung der Zellen beteiligt, schützt darüber hinaus die Zellmembran und unterstützt das Zellwachstum.
Zudem fördert es die Blutbildung und hilft dem Körper dabei, Eisen zu verwerten.
Kupfer hat antioxidative Eigenschaften und unterstützt durch seine entzündungshemmende Wirkung das Immunsystem.
Im Körper wird Kupfer von Muskeln, Gehirn, Leber und Knochen gespeichert und überschüssige Mengen werden über den Darm und die Nieren ausgeschieden.
Aber Vorsicht, zu viel Kupfer schadet dem Körper, denn überschüssiges, freies Kupfer kann freie Radikale erzeugen, welche zellschädigende Sauerstoffverbindungen sind.
Auch das ist ein Grund, warum du während der Schwangerschaft nicht mit dem Verzehr von Kapern übertreiben solltest, denn sie liefern einen hohen Kupfergehalt.
So hält sich auch während der Schwangerschaft mit 1 mg und während der Stillzeit mit 1,3 mg dein Kupferbedarf in Grenzen.
6. Beta-Carotin – Gut für die Augen
Beta-Carotin wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, was auch für die Unterscheidung von Hell und Dunkel beim Sehen benötigt wird.
Dieses Provitamin müssen wir über die Nahrung einnehmen, weil der Körper es nicht selbst herstellen kann.
Beta-Carotin ist nicht nur beim Aufbau der Augen beteiligt, sondern auch bei Schleimhäuten, Haaren und Haut und ist somit für die Entwicklung des Organismus deines Babys sehr wichtig.
Das ist der Grund, warum du in der Schwangerschaft 1100 mg und in der Stillzeit 1500 mg Beta-Carotin pro Tag brauchst. Neben Möhren, die besonders reich an Beta-Carotin sind, können dir auch Kapern helfen, deinen Tagesbedarf zu decken.
Überblick der Nährstoffe pro 100 Gramm Kapern:
• Beta-Carotin 0,266 mg
• Kalium 26 mg
• Natrium 2780 mg
• Calcium 46 mg
• Magnesium 17,00 mg
• Kupfer 0,144 mg
• Vitamin B1 0,12 mg
• Vitamin B2 0,14 mg
• Vitamin B3 1,5 mg
Abschließende Gedanken
Kapern sind beliebte Knospen einer mediterranen Pflanzengattung, die schon von den alten Griechen und Römern geschätzt und nicht nur als leckere Spezialität, sondern auch als Heilmittel genutzt wurden.
Sie sind nicht nur reich an Aromen, sondern auch an vielen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die auch für das Ungeborene wichtig sind und dürfen in der Schwangerschaft grundsätzlich auf deinem Speiseplan stehen.
Das würzige Kraut sollte jedoch nur in Maßen genossen werden, denn ein Überschuss an Kapern könnte zu Hautausschlag und Reizungen, zu Blutungen, vorzeitigen Wehen und sogar zur Fehlgeburt führen.
Das sind Annahmen, denn es gibt noch nicht genügend wissenschaftliche Belege dafür. Auch der Kupfergehalt von Kapern ist recht beachtlich und zu viel Kupfer kann schädlich sein.
Da die aromatischen Knospen auch so geschmacksintensiv sind, ist es eher unwahrscheinlich, dass du es beim Verzehr übertreibst, also solltest du dir keine Sorgen machen, ob du damit deinem Baby schaden kannst.
Denn Kapern bringen für dich und dein Baby mit ihren Inhaltsstoffen viele Vorteile, die ich dir in diesem Beitrag geschildert habe.
Du kannst also ruhigen Gewissens auch die Kapern in der Pasta, auf der Pizza oder in den Königsberger Klopsen genießen.
Ich wünsche dir guten Appetit!
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