Tagsüber macht es einen anderen Eindruck als nachts, wenn Babys schreien und quengeln, und vor allem frisch gebackene Eltern schrecken besonders beim ersten Kind besorgt auf, wenn es passiert: Das Baby weint, und zwar im Schlaf.
Sicherlich kann es beängstigend sein, wenn ein Baby, das friedlich eingedöst ist, nach einer Weile im Schlaf jammert, weint oder schreit. Dann breitet sich Hilflosigkeit aus.
Was ist los? Was hat das Baby? Soll man sofort eingreifen und das Kind auf den Arm nehmen oder lieber nicht?
Kann ein Baby Alpträume haben und wie geht man damit um?
In diesem Beitrag findest du die Antworten und einige Tipps, die deiner Familie zur Nachtruhe verhelfen können.
Und falls dein Baby am Abend brüllt, solltest du dir das hier durchlesen.
Baby weint im Schlaf – Am besten weiterschlafen lassen
Erst, wenn man selbst ein Baby bekommt, wundert man sich über die Redewendung “tief und fest wie ein Baby schlafen”.
Tatsächlich kann man Säuglinge, wenn sie sich in einer bestimmten Schlafphase befinden, weder durch Staubsaugen noch andere laute Geräuschkulissen wecken.
Allerdings gibt es auch die Kehrseite der Medaille und wenn nachts alles ruht und still ist, schreit das Baby plötzlich aus dem Schlaf auf.
Besonders erschreckend kann es sein, wenn man das erste Mal feststellt, dass es mit geschlossenen Augen weint.
Auch wenn man das Kleine dann sofort auf den Arm nehmen möchte, ist es besser, das Baby nicht zu wecken.
Stattdessen kann ein sanftes Auflegen der Hand auf seinen Bauch oder leises Summen eines Liedchens schon dafür sorgen, dass sich das Baby beruhigt und weiterschläft.
Wenn das Kind aber wach geworden ist, dann sind Körperkontakt und Kuscheln am besten bei gedämpftem Licht angesagt.
Baby weint im Schlaf – Welche Gründe stecken dahinter und was kann dagegen helfen?
Wusstest du, dass Babys um den sechsten Lebensmonat herum am meisten schreien?
Vielleicht bist du verunsichert, weil dein Baby in den ersten Lebenswochen noch recht wenig geweint hat und du dir nun denkst, dass etwas schiefläuft.
Doch du kannst beruhigt sein, denn die meisten Babys schreien mit der Zeit häufiger.
In der Regel liegt es daran, dass sie noch dabei sind, einen Rhythmus zwischen Wachen und Schlafen zu entwickeln.
Auch das will gelernt sein und funktioniert ebenso wie eine erfolgreiche Stillbeziehung selten auf Anhieb.
Es kann auch beruhigen, wenn man sich vorstellt, was ein Baby so alles kennenlernen und lernen muss, denn Umstände wie Kälte und Wärme, Licht und Dunkelheit, Stille und Geräusche hinterlassen viele Eindrücke, die in den ersten Lebenswochen erstmal am Baby vorbeirauschen, da es die meiste Zeit im Schlaf verbringt.
Mit der Entwicklung des Babys im ersten Lebensjahr und den länger werdenden Wachphasen nehmen auch die Reize und Eindrücke zu, die das Kind verarbeiten muss.
In den meisten Fällen gibt es eine überschaubare Zahl an Gründen, weshalb das Baby im Schlaf weint.
1. Unangemessene Kleidung
Es kann schnell passieren, dass ein Baby schwitzt oder abkühlt. Da es noch lernen muss, die Körpertemperatur zu regulieren, ist die richtige Kleidung wichtig.
Ein verschwitzter Nacken des Babys teilt dir mit, dass es definitiv zu warm angezogen ist. Wenn er sich dagegen kühl anfühlt, dann ist dem Kind zu kalt.
In beiden Fällen ist es nicht verwunderlich, wenn sich das Baby durch Weinen und Schreien beschwert und sogar aus dem Schlaf schreckt.
2. Volle Windel oder leerer Magen
Das sind die Klassiker, die zuerst geprüft werden, wenn ein Baby schreit und weint.
Stellen Eltern fest, dass eine nasse Windel oder Hunger der Grund fürs nächtliche Geschrei sind, atmen sie meistens erleichtert auf, denn ein schnell identifiziertes Problem kann schnell beseitigt werden, oder?
Um dem Baby zu helfen, seinen Schlafrhythmus zu finden und zu lernen, dass die Nacht Ruhe- und Schlafenszeit ist, sollten Füttern und Wickeln möglichst nur bei Nachtlicht und in Stille erfolgen, und zwar ohne Bespaßung.
So versteht das Kind, dass nun nicht die Zeit fürs Spielen ist.
Wenn das Baby nachts immer wieder an die Brust möchte und nicht satt zu werden scheint, dann ist das kein Spiel, sondern ein Phänomen, das man Clusterfeeding nennt.
Dabei wird die Milchproduktion angeregt und reguliert und der kleine Babymagen stets gefüllt, der die gut bekömmliche Muttermilch schnell verdaut hat.
Hast du dein Baby also gerade gestillt und abgelegt, jedoch weint es kurze Zeit später erneut und möchte wieder an die Brust, und wenn sich das über eine oder sogar mehrere Stunden so abspielt, dann weißt du, was Sache ist.
3. Reizüberflutung
Ist das Baby weder hungrig noch nass, dann denke an die Ereignisse des Tages zurück, um festzustellen, ob das Kind vielleicht eine Reizüberflutung erlebt hat.
Hattet ihr an dem Tag Besuch oder wart ihr vielleicht zum ersten Mal auf einem Spielplatz?
Seid ihr an einem lauten Ort voller Menschen gewesen oder war vielleicht der Fernseher länger als sonst an?
Hat das Kind vielleicht viel Zeit unter einem Spielbogen verbracht und bereits tagsüber Unmut geäußert?
Ein Neugeborenes reagiert sehr empfindlich auf Reize und vieles, was für uns Selbstverständlichkeit ist, kann beim Baby in kurzer Zeit für Stress sorgen.
Deshalb sollte vor allem beim Füttern und vor dem Einschlafen für eine ruhige Atmosphäre gesorgt werden, in der das Kleine zur Ruhe kommen kann.
10 Monate altes Baby weint im Schlaf – Aber nicht nur Neugeborene sollten vor Reizüberflutung geschützt werden, sondern auch ältere Babys und Kleinkinder, besonders dann, wenn sie hochsensibel sind.
4. Veränderter Alltag
Ganz wichtig für Babys ist eine feste Routine, denn Säuglinge sind richtige Gewohnheitstierchen, die von Veränderungen beunruhigt werden.
Routine und Rituale helfen bereits Babys, sich zu orientieren und zu verstehen, was gerade passiert.
Und das ist sehr bedeutsam für die Schlafenszeit, egal, ob am Mittag oder am Abend.
Wenn dein Kleines weiß, dass nach dem ruhigen Betrachten eines Bilderbuchs und dem Summen eines bestimmten Liedchens Zeit zum Schlafen ist, dann kann es sich besser darauf einstellen und auch besser ein- und durchschlafen.
Somit ist es kein Wunder, wenn bei einer Veränderung das Baby verunsichert wird und dies besonders nachts zur Schau stellt.
Vielleicht machst du auch gar nichts anders, sondern es liegt an den Umständen, dass dem Baby etwas Vertrautes fehlt.
Zum Beispiel kann dein Partner verreist sein oder die Großeltern waren zu Besuch da usw.
Es kann auch sein, dass dein Baby an einem Schlafmangel leidet, wenn es tagsüber nicht zur Ruhe kommt und abends völlig übermüdet ist.
Säuglinge haben einen hohen Schlafbedarf, der befriedigt werden muss, damit es keine Schlafprobleme gibt.
5. Luft im Magen-Darm-Trakt
Schon mal was von den berüchtigten Drei-Monats-Koliken gehört? Kommt dir das Bäuchlein deines Babys aufgebläht vor? Pupst dein Baby viel?
Es ist immer noch eine ziemlich neue Entdeckung, dass Babys schon im Mutterleib mit Bakterien über das mütterliche Blut und das Fruchtwasser in Kontakt kommen.
Sogar bis zu einem Drittel aller Neugeborenen hat in den ersten drei Lebensmonaten mit Koliken zu kämpfen, die für Beschwerden sorgen und Babys zum Weinen bringen.
Man weiß noch nicht genau, warum es dazu kommt, aber man vermutet, dass noch in Entwicklung befindliche Organe und ein unausgereifter Magen-Darm-Trakt dahinterstecken.
Besonders nachts können Blähungen Babys zu schaffen machen. Dabei sind Kinder, die mit dem Fläschchen gefüttert werden, öfter davon betroffen, was man mit geeigneten Antikolik-Saugern verhindern kann.
Es gibt bestimmte Maßnahmen gegen Blähungen und Bauchweh, wie beispielsweise den Babybauch massieren und wärmen, eine ruhige Stillatmosphäre schaffen oder homöopathische Mittel, die für Linderung der Beschwerden sorgen können.
6. Der Babyschlaf und seine Phasen
Der Nachtschlaf eines Babys kann aber auch deshalb unruhig sein, weil ein Säugling einen höheren Anteil der sogenannten Traumphase oder des REM-Schlafs hat.
Forscher haben entdeckt, dass der Traumschlaf bei Babys in den ersten Monaten sogar 50 % der Schlafphasen ausmacht, was im Vergleich zu den 20 bis 25 % bei Erwachsenen doppelt so viel ist.
Der sogenannte Tiefschlaf muss sich bei Babys noch entwickeln.
Also träumen Säuglinge tatsächlich sehr viel und dabei können sie ganz schön unruhig werden.
Nicht nur die Schlafphasen sind im ersten Lebensjahr für ein Baby wichtig, sondern auch das Zucken im Schlaf, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es in direkter Verbindung mit der Entwicklung der Sensomotorik steht.
Schließlich entstehen in den ersten Lebensmonaten über Nacht unzählige neue Verknüpfungen zwischen Gehirnzellen.
Ob und wie Babys in den ersten Monaten träumen, ist bislang aber ungeklärt.
Also kann auch die Frage, ob Babys Alpträume haben, nicht mit Sicherheit beantwortet werden.
Besonders wenige Wochen nach der Geburt können Eltern wegen bestimmter Reflexe während des Babyschlafs erschrecken oder sich über diese wundern.
So reißt beim ungefährlichen und für die Entwicklung wichtigen Moro-Reflex das Baby ruckartig die Arme hoch, sodass es aus dem Schlaf schrecken kann.
Oder aber das Baby lacht im Schlaf, kurz nachdem es geweint hat. Das alles ist normal und kein Grund zur Sorge.
7. Der Nachtschreck
Eigentlich kommt dieses Phänomen nicht unter Babys vor, denn der Nachtschreck ist ein Phänomen, das im Alter zwischen zwei und sechs Jahren beobachtet werden kann.
Dabei schrecken Kinder nachts hoch und schreien, auch wenn sie nicht wach sind.
Es wurde festgestellt, dass der Nachtschreck in einer Schlafphase vorkommt, in der die Kinder noch nicht träumen.
Etwa drei Stunden nach dem Einschlafen kann es also passieren, dass ein Kind plötzlich aufschreit und um sich schlägt.
Natürlich ist ein Nachtschreck für die Eltern besonders erschreckend, denn das Kind ist aufgebracht, aber nicht ansprechbar, sodass man sich ratlos und hilflos fühlt.
Und auch wenn es äußerst schwierig ist, gegen den Instinkt anzukämpfen, das Kind zu wecken und zu halten, lässt man es am besten im Bett die Sache durchstehen.
Hilfreicher als Wecken ist in diesem Fall leises und beruhigendes Zureden, bis sich das Kind wieder beruhigt hat.
Baby weint im Schlaf – Trost und Zuspruch sind wichtig
Babys schreien also aus verschiedenen Gründen und nach einigen Wochen erfährt das Geschrei sogar eine Differenzierung, sodass du wahrscheinlich bald schon die Geräusche unterscheiden kannst und das nächtliche Weinen kein Grund zur Beunruhigung mehr ist.
Bis zum sechsten Lebensmonat solltest du auf jedes Schreien und Weinen deines Babys unmittelbar reagieren und versuchen, die Ursache seines Unbehagens herauszufinden.
Es ist immer ein Hilferuf des Babys, das innerlich stark erregt ist und sich nicht alleine beruhigen kann.
Wenn du also auf dein kleines Baby eingehst, kannst du es nicht verwöhnen, auch wenn es anscheinend ohne Grund zu schreien scheint oder dadurch deine Zuwendung erreichen möchte.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass Babys, die anfangs umgehend beruhigt wurden, in den kommenden Wochen weniger geschrien haben.
Erst ab dem sechsten Lebensmonat kann das sofortige Eingehen auf nächtliches Weinen dazu führen, dass das Baby sich daran gewöhnt, auf den Arm genommen zu werden, sobald es schreit.
Deshalb solltest du das Baby, wenn es bereits sechs Monate alt ist, nicht sofort hochheben, sondern erstmal schauen, ob dein Blickkontakt und beruhigendes Zureden ausreichen, damit sich das Kind beruhigt.
Wenn all diese Tipps nicht helfen und dein Baby oft und heftig schreit, dann handelt es sich vielleicht um ein Schreibaby.
Ein Besuch beim Kinderarzt oder bei der Kinderärztin ist auf jeden Fall angebracht, um auszuschließen, dass das Kleine körperliche Beschwerden hat.
Abschließende Gedanken
Schreien und Weinen sind die wichtigsten und stärksten Ausdrucks- und Kommunikationsmittel eines Babys.
Jedoch wissen nicht alle Eltern, dass das Schreiverhalten im Laufe der ersten Lebensmonate Unterschiede erfährt.
So schreien Babys in den ersten Lebenswochen weniger und verschlafen die meiste Zeit, während sie um den sechsten Lebensmonat herum am meisten weinen.
Natürlich ist jedes Kind und somit auch das Schreiverhalten eines jeden Babys anders.
Für Eltern, die zum ersten Mal ein Kind haben, kann es erschreckend sein, wenn das Baby nachts weint.
Ob es dann schlecht träumt oder nicht, können auch Wissenschaftler noch nicht mit Sicherheit sagen, aber es steht fest, dass Neugeborene sogar die Hälfte des Schlafs in der sogenannten Traum- oder REM-Phase verbringen.
Das scheint sehr wichtig für die Entwicklung zu sein.
Am besten lässt man das Baby also weiterschlafen, wenn es vom nächtlichen Weinen nicht selbst aufwacht, tut die Hand sanft auf seinen Bauch und redet ihm leise und beruhigend zu.
Wenn das Kind aber wach wird, dann muss man auf Spurensuche gehen und den Grund für das Weinen herausfinden.
In diesem Beitrag habe ich die häufigsten Gründe genannt, die zum nächtlichen Weinen führen können und dir Tipps gegeben, wie du damit umgehen kannst.
Ich hoffe, dass sie behilflich sind und du und deine Familie bald wieder ruhige Nächte habt!
Gefällt dir dieser Post? Bitte teile ihn oder pinne ihn für später. Du kannst auch am Laufenden bleiben und uns auf Instagram, Facebook und Pinterest folgen.
Würmer bei Kindern ‒ Hausmittel, die beim Entwurmen wirklich helfen
Thursday 25th of May 2023
[…] bei deinem Kind, weil es blass, ständig müde, launisch und nervös ist? Dein Kind wacht nachts oft auf? Es ist quengelig und weint? Es kratzt sich ständig am […]