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Warum sich dein Baby überstreckt und was du dagegen tun kannst

Warum sich dein Baby überstreckt und was du dagegen tun kannst

Du hast dir dein Kind vor der Geburt friedlich und zufrieden vorgestellt, doch nun siehst du dieses beunruhigende Bild: Das Baby überstreckt sich, wirft den Kopf in den Nacken und zieht gleichzeitig seine kleinen Arme nach hinten.

Wahrscheinlich hast du einen ordentlichen Schreck bekommen. Ich bin froh, dich beruhigen zu können, denn wenn es außer der gelegentlichen Überstreckung keine weiteren erschreckenden Anzeichen gibt, besteht kein Grund zur Sorge. 

In diesem Beitrag erfährst du, welche harmlosen Ursachen dahinter stecken, wenn sich deine kleine Maus überstreckt und wann du die Sache unbedingt ärztlich abklären lassen solltest.

3 Ursachen, bei denen du dir keine Sorgen machen musst

Natürlich machst du dir Gedanken, wenn sich dein Baby überstreckt und dabei auch noch weint oder unzufrieden scheint.

Hier geht es um die Ursachen, die dir aber keinen Grund zur Sorge bereiten sollten und darüber, was dir dein Baby mit seinem Verhalten mitteilen möchte. Du findest hier auch Tipps, wie du deinem Baby in solchen Fällen helfen kannst.

1. Äußere Einflüsse und Reizüberflutung

Expert*innen erklären, dass sich Babys aufgrund äußerer Einflüsse überstrecken.

Vielleicht ist es dem Säugling zu hell oder zu laut oder es liegt an einer sonstigen Reizüberflutung.

Vielleicht sind zu viele Menschen im Raum oder das Baby ist dem laufenden Fernseher ausgesetzt, egal ob direkt oder nur nebenbei.

Auch ein unbequemer Schlafplatz, unbequeme Kleidung oder eine volle Windel können dazu führen, dass ein Baby sich überstreckt und dadurch seine Unzufriedenheit zeigt. 

Bei meinem Kind war es so, dass es sich beim Füttern mit dem Fläschchen überstreckt hat, um mir zu zeigen, dass es nicht (mehr) hungrig ist. Dieses Verhalten kam auch vor, als es keine Lust auf meine Streicheleinheiten hatte oder nicht herumgetragen werden wollte.

Überstreckungen können also ein Protest gegen äußere Einflüsse sein, aus denen sich dein Baby befreien möchte.

Da gilt es einfach, die Augen offen zu halten und die Störungen zu erkennen.

Was du tun kannst, um deinem Baby zu helfen

Wenn du festgestellt hast, dass äußere Einflüsse die Ursache sind, warum dein Baby sich überstreckt, kannst du selbst dafür sorgen, dass es entspannt und damit aufhört.

Überprüfe, ob die Windel voll ist, die Kleidung und der Schlafplatz bequem sind, die Lichtverhältnisse stimmen und die Umgebung ruhig ist.

Meinem Baby hat beispielsweise geholfen, dass ich mir Mühe gegeben habe, Reizüberflutung zu vermeiden. Vor allem ab dem sechsten Monat, als es mobiler wurde, habe ich mein Baby jedes Mal abgelegt und ihm volle Bewegungsfreiheit gegeben, als es sich in meinen Armen überstreckt hat.

2. Dreimonatskoliken

Bestimmt hast du schon von den berüchtigten Dreimonatskoliken gehört. Es handelt sich dabei nicht einfach um Blähungen beim Baby.

Mediziner*innen stellen fest, dass Säuglinge, die an Dreimonatskoliken leiden, weinen, schreien, extrem aufgeregt und angespannt sind. Manche Babys überstrecken sich auch.

Achte darauf, ob dein Kleines nach der Mahlzeit oder immer an einer bestimmten Tageszeit diese Symptome zeigt, damit du sie in Verbindung mit den Dreimonatskoliken bringen kannst. Die gute Nachricht ist, dass sie nach dem dritten Lebensmonat deutlich abnehmen.

Das ist nicht nur für dein Baby, sondern bestimmt auch für dich eine enorme Erleichterung!

Was du tun kannst, um deinem Baby zu helfen

Expert*innen von NetDoktor raten, darauf zu achten, dass das Baby in aufrechter Position gestillt oder gefüttert wird, wenn es schreit. Das kann verhindern, dass es dabei viel Luft schluckt.

Auch das Bäuerchen nach der Mahlzeit ist wichtig, also sorge dafür, dass dein Kleines regelmäßig aufstößt.

Wenn dein Baby das Fläschchen bekommt, solltest du aufpassen, dass du es nicht überfütterst. Falls du stillst, verzichte auf Speisen wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln und Kohl, die auch beim Baby Blähungen verursachen und die Dreimonatskoliken verstärken können.

Enger Körperkontakt, eine ruhige und entspannte Atmosphäre sowie ein geregelter Tagesablauf können ebenfalls helfen. Du kannst deinem Baby auch ein warmes Bad und sanfte Bauchmassagen gönnen.

Wenn diese Maßnahmen nicht reichen, kannst du in der Apotheke auch nach Tropfen fragen, die du deinem Kind gegen die Dreimonatskoliken geben darfst.

Wenn das alles gar nicht hilft, bring dein Baby zum Arzt, um eventuelle Unverträglichkeiten auszuschließen.

3. Moro-Reflex

Wenn das Baby sich erschreckt, streckt es die Beine nach vorne, wirft den Kopf zurück und wölbt den Rücken. Das gleiche passiert, wenn es in eine andere Position gebracht wird. Wenn du das an deinem Säugling beobachten konntest, steckt der Moro-Reflex dahinter.

Die Kinesiologin Bärbel Hölscher erklärt, dass der Moro-Reflex beim Baby noch während der Schwangerschaft entsteht, eine wichtige und sinnvolle Funktion erfüllt und ab dem vierten Lebensmonat verschwinden sollte.

Was du tun kannst, um deinem Baby zu helfen

Um Überstreckungen zu vermeiden, die mit dem Moro-Reflex zusammenhängen, empfehlen Expert*innen, das Baby waagerecht ins Bettchen abzulegen, damit das Köpfchen nicht nach hinten kippt und es keinen Schreck bekommt.

Halte dein Baby so eng wie möglich an dich und lass es erst dann los, wenn sein Körper die Matratze berührt.

Bewahre die Ruhe und denk daran, dass der Moro-Reflex eine normale Begleiterscheinung der Entwicklung deines Babys ist und bald vorübergeht.

3 Ursachen, bei denen ärztliche Behandlung notwendig ist

So weit, so gut, doch du hast immer noch ein ungutes Gefühl dabei, wenn dein Baby sich überstreckt? Wenn es neben der Überstreckung zusätzliche beunruhigende Anzeichen gibt, könnten die folgenden Ursachen dahinter stecken.

1. Refluxkrankheit

Von einem Reflux bei Babys spricht man, wenn die Nahrung aus dem Magen zurück in die Speiseröhre fließt. Laut den Kinder- und Jugendärzten im Netz ist das an sich keine Krankheit, sondern kommt bei der Hälfte der Neugeborenen bis zum dritten Monat vor und verursacht keine Beschwerden.

Wenn der Reflux krankhaft wird, überstreckt sich das Baby nicht nur, sondern ist auch unruhig, verweigert die Nahrung und nimmt nicht ordentlich an Gewicht zu.

Die Refluxkrankheit kommt bei 25 % der Babys unter einem Jahr vor. Ärzte raten in solchen Fällen, Säuglinge weniger, aber dafür häufiger zu füttern. Auch spezielle Formulanahrung kann vom Arzt verschrieben werden und wenn das alles nicht hilft, greift man auf Medikamente zurück.

2. Sandifer-Syndrom

Das Sandifer-Syndrom ist eine Bewegungsstörung, die mit einer Refluxkrankheit in Verbindung gebracht wird. Mediziner*innen haben festgestellt, dass sie bei Babys und Kindern unter zwei Jahren auftreten kann.

Wenn ein Baby an dieser Störung leidet, überstreckt es sich so, dass Kopf, Hals und Wirbelsäule stark nach hinten gebogen sind, während die Gliedmaßen entspannt bleiben. Diese Haltung dauert bis zu 3 Minuten an und tritt in der Regel nach der Nahrungsaufnahme auf, und zwar bis zu 10 Mal am Tag.

Je stärker das Sandifer-Syndrom ausgeprägt ist, desto mehr zusätzliche Symptome können auftreten: Das Baby hustet, keucht, atmet geräuschvoll, isst schlecht und nimmt nicht ordentlich an Gewicht zu.

Um die Symptome zu lindern, wird Eltern empfohlen, das Baby anders zu füttern und seinen Kopf während des Schlafens erhöht zu halten. Das soll die Beschwerden erleichtern, die der Reflux verursacht. Wenn solche Maßnahmen nicht wirksam sind, können auch Medikamente eingesetzt werden.

Zum Glück ist das Sandifer-Syndrom keine schwerwiegende Störung und bildet sich ohne langfristige Komplikationen zurück. Allerdings ist es wichtig, dass frühzeitig eine Diagnose gestellt wird, um die Begleiterscheinungen zu behandeln und in den Griff zu bekommen.

3. KISS-Syndrom ist schwer umstritten

Vielleicht bist du auf deiner Suche nach Erklärungen dafür, warum sich dein Baby überstreckt, auch auf das sogenannte KISS-Syndrom aufmerksam geworden.

Es soll sich laut Chiropraktikern dabei um Störungen in der Körperhaltung bei Babys und Kleinkindern handeln, zu denen auch Überstreckungen gehören und die laut dem Erfinder dieses Syndroms behandelt werden müssen.

Ganz abgesehen davon, dass eine pädiatrische Forschungunsarbeit kaum Nachweise für Erfolge manulmedizinischer Behandlungen gefunden hat, erklärt die Gesellschaft für Neuropädiatrie, dass das KISS-Syndrom ein zweifelhaftes Krankheitsbild ist.

Auch die Wirksamkeit der Behandlungen dieser vermeintlichen Störungen konnte nicht wissenschaftlich belegt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Manualmedizin bezweifelt ebenfalls, dass das KISS-Syndrom überhaupt existiert.

Ähnlich wie bei zweifelhaften Infos über osteopathische Behandlungen für Schwangere solltest du dich also am besten an den Arzt deines Vertrauens wenden und dich von ihm beraten lassen.

Es ist auch sinnvoll, mehrere Experten nach ihren Meinungen zu fragen und dich nicht von umstrittenen Infos über das KISS-Syndrom im Netz einschüchtern zu lassen.

Bei welchen zusätzlichen Anzeichen unbedingt zum Arzt?

Wenn sich dein Baby überstreckt und du dabei den Eindruck hast, dass es nichts mit Reizüberflutung, Dreimonatskoliken oder dem Moro-Reflex zu tun hat, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Laut einem Artikel von Healthline solltest du schnellstmöglich mit dem Kind zum Arzt gehen, wenn dein Baby:

  • 3 Stunden oder sogar länger am Stück weint
  • sehr laut und schrill schreit
  • offensichtlich starke Schmerzen hat
  • jedes Mal erbricht, nachdem du es fütterst
  • stark gereizt beim Füttern ist
  • die Nahrungsaufnahme verweigert
  • an Gewicht verliert oder nicht zunimmt
  • die Windel nicht einnässt
  • sich plötzlich nicht anlegen lässt
  • schlecht saugt
  • Schwierigkeiten hat, zu schlucken
  • weiche Stellen am Kopf hat
  • steif oder schlapp ist
  • eine seltsame Kopf- oder Nackenhaltung hat
  • Krampfanfälle hat
  • ruckartige Bewegungen zeigt

Abschließende Gedanken

Manchmal überstreckt sich dein Baby, als würde es die Katzenstellung beim Yoga machen. Wenn es dabei aber weint oder offensichtlich unzufrieden zu sein scheint, ist es verständlich, dass du verunsichert bist und dir Sorgen machst.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass mein Baby sich überstreckt, und zwar hauptsächlich dann, wenn es nicht von mir getragen oder gekuschelt werden wollte.

Für diesen Beitrag habe ich sorgfältig nach weiteren Ursachen recherchiert, die hinter Überstreckungen bei Babys stecken können.

Hier hast du erfahren können, dass Ursachen wie äußere Einflüsse und Reizüberflutung, der Moro-Reflex und Dreimonatskoliken harmlos sind, und du hast Tipps zur Abhilfe bekommen.

Dieser Beitrag handelt aber auch von Ursachen wie der Refluxkrankheit, dem Sandifer-Syndrom und dem KISS-Syndrom sowie von alarmierenden Anzeichen bei Babys, die vom Arzt abgeklärt und untersucht werden müssen.

Halte deine Augen offen und notiere deine Beobachtungen, wenn du deine Sorgen nicht los wirst und mit dem Baby zum Arzt gehst.

Ich wünsche dir viel Kraft, damit du Ruhe bewahren und an der Lösung für eventuelle Schwierigkeiten arbeiten kannst.

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Dein Baby dreht den Kopf hin und her Keine Panik, das tun viele Kinder

Tuesday 18th of July 2023

[…] Ja, du hast richtig gelesen, tatsächlich ist es keine seltene Sache und viele Eltern machen diese Erfahrung, ähnlich wie wenn sich Babys überstrecken. […]

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Friday 12th of May 2023

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