Hättest du und dein Partner vor ein paar Monaten noch daran geglaubt, dass ihr euch eines Tages so viele Gedanken über einen Babypups machen würdet? Nur wenige von uns konnten sich vorstellen, wie viel Verantwortung, Sorgen und Fragen auf frisch gebackene Eltern zukommen.
Und weißt du was? Das ist völlig normal. Besonders dann, wenn man das Gefühl hat, dass es dem Baby nicht gut geht, es Schmerzen hat oder viel weint.
Denn genau so oder ähnlich verhalten sich Babys, wenn sie viel Luft im Bäuchlein haben. Es ist eines der vielen Baby-Signale, die uns helfen zu erkennen, dass etwas vielleicht nicht stimmt.
Ob zu viel Pupsen gefährlich ist, wie du deinem Baby in solchen Fällen helfen und solche Probleme vorbeugen kannst, zeige ich dir heute in diesem Artikel. Es liegt mir besonders am Herzen, nicht nur deinem Baby zu helfen, sondern auch dich dabei zu unterstützen und zu ermutigen, die beste Mama zu sein!
Ursachen und Tipps, wenn dein Baby viel pupst
Ich möchte dir zu Beginn unserer gemeinsamen Reise durch diesen Artikel ans Herz legen, dass ein pupsendes Baby kein Grund zur Verzweiflung ist, auch wenn es weint oder unruhig ist. Bei vielen Babys gehört diese Phase des Wachstums leider einfach dazu.
Es ist auch gut, dass ich dir jetzt schon sagen kann, dass all dies eine Ende haben wird. Inmitten des Ozeans an Informationen über Babynahrung, Baby-Erstausstattung, Babypflege und Erziehung kann man leicht den Überblick verlieren und sich verrückt machen.
So erging es auch meiner lieben Leserin Ute, die mir eine besorgte E-Mail schrieb und mich auf die Idee brachte, neuen Mamas auf diesem Weg zu helfen und ihnen eine Last von den Schultern zu nehmen.
Hier ist ein Auszug aus ihrer Nachricht. Der Name wurde aus Datenschutzgründen geändert.
Ute (32): … Manchmal erwische ich mich dabei, wie ein guter und langer Pups meines Babys tatsächlich meinen Tag aufhellt und ich ihn so sehr feiere wie einst Silvester! Mein Baby pupst so viel und ist unruhig. Ich bin nicht mehr sicher, was ich tun soll. Sollte ich die Ernährung umstellen (mein Sohn wird gestillt), auf Flaschenfütterung umsteigen, Tropfen geben oder Tee trinken (Baby oder ich)? Ich habe das Gefühl, dass ich ständig alles falsch mache, weil nichts zu helfen scheint. Hilfe! …
Eine Mama, die sich so viele Sorgen macht, kann nur wenig falsch machen. Denn auch das Bitten um Rat ist der richtige Weg.
Liebe Ute und alle anderen Mamas, hier sind die häufigsten Gründe, warum eure kleinen Mäuse so viel pupsen:
1. Dein Baby hat Säuglingskoliken
Unter Säuglingskoliken verstehen wir Überreizung und Blähungen, die auch als infantile Koliken oder Dreimonatskoliken bezeichnet werden. Aber warum ist das so?
Es ist charakteristisch, dass die Säuglingskoliken in der Regel 1-3 Monate lang anhalten und dann allmählich weniger werden, bis sie schließlich ganz verschwinden. Der Grund dafür liegt in dem noch unreifen Magen-Darm-Trakt des Babys. Wenn du dich fragst, ob dein Baby unter Koliken leidet, solltest du folgende Verhaltensweisen erkennen können:
- Das Baby weint und schreit in der Regel etwa 3 Stunden lang, vor allem abends.
- Dein Baby zieht seine Beinchen zum Bauch hoch und streckt sie dann energisch wieder aus.
- Dein Baby schreit zwischendurch etwas blass, aber mit rotem Kopf.
- Für die meisten Babys gilt die “Dreierregel”. Das bedeutet, dass dein Baby mindestens 3 Stunden am Tag schreit/weint, mindestens 3 Tage in der Woche und dies über einen Zeitraum von mindestens einer Woche hinweg.
- Das Bäuchlein deines Babys fühlt sich hart an.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
Ich kann dir sofort sagen, dass Koliken auch heute noch immer wieder erforscht und in verschiedenen Studien untersucht werden und es kein Wunderrezept gibt. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die deinem Baby diese Zeit erleichtern können.
- Probiere den Fliegergriff aus! Dabei liegt das Babybäuchlein auf deinem Unterarm, die Hüfte nahe deiner Armbeuge und der Kopf ruht in deiner Hand. Die Beine und Arme hängen entspannt nach unten. Auf diese Weise wärmst du nicht nur das Bäuchlein, sondern hilfst auch mit sanftem Druck, die Luft aus dem Darm zu drücken.
- Beinchen hoch! Dein Baby sollte in diesem Fall auf dem Rücken liegen, während du seine Beinchen in den Knien beugst und sanft in Richtung Bäuchlein drückst. Dadurch wird es leichter für die Lust im Darm, die Schmerzen verursacht, das Bäuchlein zu verlassen.
- Achte auf die Stillposition/die Flaschenposition! Zu viel Luft im Darm und dadurch auch Krämpfe entstehen oft durch hastiges Trinken. In diesem Fall schluckt das Baby zu viel Luft, was später zu Problemen führen kann.
- Kolikentropfen! Wenn du darüber nachdenkst, bestimmte medizinische Präparate zu verwenden, bitte lass dich vorher von eurem Kinderarzt beraten.
- Fencheltee für die Mama! Wenn du dein Kind stillst, kannst du ihm durch die Muttermilch helfen, indem du Fencheltee trinkst. Dieser unterstützt beim Ausscheiden von angesammelter Luft.
2. Dein Baby hat gelegentlich Blähungen
Gelegentlich treten nicht nur bei Erwachsenen Blähungen auf, sondern auch Babys können diese unangenehme Erfahrung machen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein.
Um die genaue Ursache herauszufinden, ist es jedoch wichtig zu wissen, ob das Baby gestillt wird oder Flaschennahrung bekommt. Je nachdem können unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, um dem Baby zu helfen.
- Dein Baby stillt
Gelegentliche Blähungen können bei Babys aufgrund allergischer Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel auftreten.
Zu diesem Fazit kamen Wissenschaftler in neueren Studien. Neben Blähungen können in solchen Fällen auch Rötungen, Juckreiz und Hautausschläge wichtige Anzeichen einer Allergie sein.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
- In solchen Fällen ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, welche Lebensmittel dem Baby nicht guttun. Eine bewährte Methode ist die Durchführung einer Eliminationsdiät, bei der die Mutter bestimmte Lebensmittel meidet und beobachtet, wie das Kind darauf reagiert. Auch Studien belegen, dass diese Art von Verzicht vieles bewirken kann.
In jedem Fall, solltest du dich bei einem Verdacht der Allergie, dich bei eurem Kinderarzt melden.
- Eine besondere Kategorie von Lebensmittelallergien betrifft Milchprodukte. Studien zufolge können diese bei Einnahme zu Verdauungsproblemen und Unwohlsein beim Baby führen. Es kann sich entweder um eine Milcheiweißallergie oder eine Laktoseintoleranz handeln. In beiden Fällen ist es ratsam, sofort alle Milchprodukte aus der Ernährung der Mutter zu streichen.
- Neben all dem zuvor Erwähnten möchte ich jeder neuen Mutter bei jeglichen Stillproblemen empfehlen, um Hilfe zu bitten. Auf diese Weise erhältst du nicht nur wertvollen Rat, sondern wirst auch sicherer und selbstbewusster sein.
- Dein Baby trinkt aus dem Fläschchen
Falls dein Baby aus irgendeinem Grund aus der Flasche trinkt und du feststellst, dass es vermehrt Blähungen hat und Schwierigkeiten beim Trinken hat, könnte dies an der Milchnahrung liegen.
Bevor du jedoch sofort zu einer anderen Milchnahrung wechselst, solltest du dich zuerst mit deinem Kinderarzt beraten. Dieser kann bestimmte Maßnahmen vorschlagen, bevor er dir eine alternative Milchnahrung empfiehlt.
In bestimmten Fällen kann es auch ratsam sein, auf eine Milchnahrung ohne Kuhmilchproteine und Laktose zurückzugreifen. Hierbei sollte man jedoch vorsichtig sein.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
- Am besten hilfst du deinem Baby in solchen Fällen, indem du ruhig bleibst und keine überstürzten Entscheidungen triffst. Es ist wahrscheinlich, dass deine Familie oder Freundinnen bestimmte Formeln empfehlen, aber jedes Baby ist einzigartig.
Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass dasselbe auch deinem Kind helfen wird. Wenn du also der Meinung bist, dass die Beschwerden deines Lieblings mit der Milchnahrung zusammenhängen, dann wende dich bitte an euren Kinderarzt.
3. Dein Baby schluckt zu viel Luft
Egal, ob beim Stillen oder Fläschchentrinken, manchmal verschluckt das Baby einfach zu viel Luft. Dies führt dann zu Blähungen und Bauchschmerzen. Das Ergebnis ist, dass das Baby weint und Schwierigkeiten hat, sich von dieser angesammelten Luft zu befreien.
Hastiges und unruhiges Trinken/Stillen führt eben zu weiteren Problemen.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
- In erster Linie ist es wichtig, dass dein Baby richtig an der Brust liegt oder das Fläschchen im Mund hält. In beiden Fällen muss ein Vakuum entstehen, damit das Baby keine Luft schluckt.
- Um sicherzustellen, dass die verschluckte Luft nicht im Bauch ansammelt, ist es ratsam, nach dem Essen oder falls erforderlich, während dem Essen ein kleines Bäuerchen zu machen. Wenn es dabei zum Aufstoßen kommt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das kann ebenfalls hilfreich sein.
Halte dein Baby senkrecht zu deinem Körper und lehne es an dich, sodass sein Kinn an deiner Schulter liegt. Durch leichtes Klopfen auf den Rücken sollte die verschluckte Luft in Form eines Bäuerchens entweichen.
Eine zweite Option ist, dass das Baby auf dem Bauch liegt und du seinen Kopf höher als seine Brust hältst. Auch hier folgt leichtes Klopfen auf den Rücken oder eine sanfte Massage im Uhrzeigersinn. Die Kombination aus Klopfen und dieser Position sollte positive Ergebnisse bringen.
- In der Zwischenzeit kannst du den Bauch deines Babys von oben nach unten massieren und ihn erwärmen.
4. Dein Baby pupst einfach nur viel
Solange es keine weiteren Probleme oder Anzeichen gibt, dass es deinem Baby nicht gut geht, solltest du dir keine weiteren Sorgen machen.
Pupsen bei Babys kann tatsächlich ein gutes Zeichen sein. Es bedeutet, dass die Verdauung reibungslos verläuft und das Baby keine Schwierigkeiten hat, Kot und Luft aus dem Darm zu entleeren.
Es ist immer besser, dass die Luft den Darm verlässt, anstatt dass sie darin verbleibt und zu Blähungen führt.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
Helfen, fragst du dich? Du kannst ihm so helfen, indem du so weitermachst wie bis jetzt! Genießt die gemeinsame Zeit, den Körperkontakt und die tollen Momente.
In diesem Fall musst du vorsichtig sein
Solange es sich “nur” um Blähungen mit Weinen handelt, ist es nicht so schlimm und einfach ein Teil des Heranwachsens! Wenn jedoch die folgenden Symptome auftreten, solltest du dich bitte an deinen Kinderarzt wenden.
- Fieber
- Starker übel riechender Stuhlgang/Blähungen
- Niedriges oder fehlendes Gewichtswachstum
- Schaumiger Stuhlgang
- Verweigerung der Mahlzeiten
- Schreien bei jeder Mahlzeit
Ich bin sicher, dass ein Gespräch mit dem behandelnden Kinderarzt nicht nur viele Antworten bieten wird, sondern auch deine Gemütslage beruhigen wird.
Abschließende Gedanken
Wer hätte gedacht, dass ein pupsendes Kind so viele Sorgen und Fragen aufwerfen kann, nicht wahr?
Wenn es dir und deinem Baby genauso geht, dann musst du wissen, dass ihr mit diesem Problem nicht alleine seid. Fast jedes Baby hat ab und zu Schwierigkeiten mit dem Pupsen. Manche mehr, manche weniger.
Ich hoffe, dass ich dir in diesem Artikel die Ursachen dafür etwas näherbringen konnte. Vor allem hoffe ich, dass einige meiner Tipps dir und deinem Baby helfen können.
Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und Glück!
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